Tierschutzverein für Berlin protestiert gegen Aktion mit „Friedenstauben“
Der Veranstalter plant im Rahmen eines „Friedensmeetings“ das Auflassen – also Freilassen – vermeintlicher Friedenstauben. So gut gemeint diese Geste ist, so unnütz und katastrophal ist sie für die betroffenen Tiere. „Wir alle wünschen uns gerade in den jetzigen Zeiten Frieden und Zusammenhalt“, erklärt die TVB-Vorsitzende Eva Rönspieß, „aber das darf nicht auf dem Rücken von Tieren geschehen. Die Taube ist das Symbol für den Frieden, aber es kann nicht sein, dass diese Tiere mit ihrem Leben für solche Aktionen herhalten müssen.“
Bei derartigen Aktionen wird massiv gegen den Tierschutz verstoßen. Tauben werden von ihren Partnertieren und Küken getrennt, irgendwo freigelassen und finden bzw. erreichen teilweise ihre ursprüngliche Heimat nicht. Immer wieder stranden in Berlin erschöpfte Brief- oder Hochzeitstauben, verletzen sich, werden angegriffen oder überfahren. Auf den Flugstrecken sind die Tauben Bedrohungen wie Greifvögeln ausgesetzt, nicht selten sterben sie vor Erschöpfung. Diese Verluste nehmen die Veranstalter in Kauf – zum Beispiel bei Hochzeiten oder Familienfeiern. Die Tiere dienen als Deko und Programmpunkt, ihr Leben spielt keine Rolle. Statt Tiere zu missbrauchen, sollten die Menschen lieber auf Alternativen umschwenken, zum Beispiel Papiertauben oder -drachen.
Der Tierschutzverein für Berlin fordert ein Umdenken. Aktionen, die auf Tierleid basieren, müssen der Vergangenheit angehören und Platz machen für Alternativen. So funktioniert modernes, gemeinnütziges Engagement.
Der Tierschutzverein für Berlin, finanziert fast ausschließlich durch Spenden, Nachlässe und Mitgliedsbeiträge, betreibt im Berliner Stadtteil Falkenberg das größte und modernste Tierheim Europas. Auf einer Fläche von mehr als 16 Hektar versorgt der 1841 gegründete Verein jeden Tag etwa 1.400 Tiere.
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