Medien

„ttt – titel thesen temperamente“ (MDR)

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Die geplanten Themen:

Das Ende der Traumfabrik? – Der Doppelstreik in Hollywood und seine Folgen
In Hollywood gehen die Filmscheinwerfer aus. Seit vier Monaten legt der Streik von Schauspielern und Drehbuchautoren die Traumfabrik lahm – mit weitreichenden Folgen auch für die deutsche Filmwirtschaft. Das Studio Babelsberg, bedeutendste deutsche Filmfabrik, hat Kurzarbeit angemeldet, praktisch steht die Produktion. Auch die Kinobranche blickt gebannt ins Ungewisse: Wird es, wenn Hollywood-Filme nicht fertig werden und Schauspieler nicht über Rote Teppiche laufen, wieder leere Säle geben, weiße Leinwände wie zuletzt bei der Pandemie? Und was ist mit dem Nachschub für die Freunde der Fernsehserienunterhaltung? Autoren und Schauspieler gegen die Studios, Warner, Paramount Universal & Co: Der Showdown in Hollywood wirft ein Schlaglicht auf die Unsicherheit angesichts der revolutionären Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz: Schreibt sie bald die Drehbücher, ersetzt sie die Stars durch digitale Doubles?
„ttt“ hat Gewerkschaftsvertreter der streikenden US-Schauspieler in Los Angeles getroffen und mit den Filmproduzenten Martin Moszkowicz und Max Wiedemann gesprochen über die Folgen des Ausstands für die deutsche Filmlandschaft.
Autor: Andreas Lueg

Das Leben des Walter Ulbricht vor der DDR
„Und er wollte werden, was er alsbald auch wurde: der kommunistische Diktator in Deutschland.“ Mit diesem Satz endet der 777 Seiten lange erste Teil der Biografie „Walter Ulbricht: Der deutsche Kommunist“ von Ilko-Sascha Kowalczuk. Der erste Band behandelt die Zeit bis 1945, als die „Gruppe Ulbricht“ nach Berlin entsandt wurde, und enthält Ulbrichts Aufstiege innerhalb der Arbeiterbewegung, den Kampf der KPD in der und gegen die Weimarer Republik, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Exilzeit in Prag, Paris und Moskau. Wer diese Hintergründe kennt, versteht sehr viel besser, was Ulbricht nach 1945 antrieb und warum die DDR zu dem wurde, was sie war. Ulbrichts Geschichte ist auch jene des Kommunismus und des zerrissenen 20. Jahrhunderts. Kowalczuk hat für sein Buch jahrelang jeden Zettel, jeden Brief, jede Quelle studiert, die er finden konnte. Herausgekommen ist ein vielschichtiges Porträt des Diktators als junger Mann. „ttt“ hat den Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk in Berlin besucht.
Autor: Hans-Michael Marten

Expedition in die Welt der Haie mit François Sarano
Der Ozeanologe und Taucher François Sarano war einst Teil der legendären Crew des französischen Meeresbiologen Jacques-Yves Cousteau und ist noch immer auf den Weltmeeren unterwegs, um das Leben unter Wasser zu erforschen. Besondere Faszination üben Haie auf ihn aus, deren Leben er in zahlreichen Dokumentationen untersucht hat. Das Image dieser Raubfische ist denkbar verzerrt, ihre Rolle im Ökosystem Meer kaum erforscht. Sarano wirft einen neuen Blick auf die seit Millionen Jahren existierenden Haie, deren Bestand zuletzt um siebzig Prozent zurückgegangen ist, und macht ihnen mit seinem Buch „Wie man mit Haien schwimmt" nicht weniger als eine Liebeserklärung. In „ttt“ erzählt Sarano von magischen Begegnungen unter Wasser.
Autoren: Jürgen Hansen, Simone Stripp

Poesie der Tristesse – Aki Kaurismäkis Liebesgeschichte „Fallende Blätter“
Ansa arbeitet im Supermarkt, Holappa in einer Metallfabrik. Der Film „Fallende Blätter“ ist ihre Liebesgeschichte. Zwei einsamen, längst nicht mehr jungen Menschen, die sich in einer Karaoke-Bar zum ersten Mal begegnen und dann sehr oft verpassen. Es ist nur eine Liebesgeschichte, sanft und schlicht erzählt, aber beseelt von der Melancholie, dem Humor und den Farben, wie sie allen Kaurismäki-Filmen eigen sind. Ein erneutes Meisterwerk des 66-jährigen Regisseurs.
„Fallende Blätter“, beim Festival de Cannes mit dem „Preis der Jury" ausgezeichnet, als Finnlands Beitrag für den Academy Award in der Kategorie „Bester Internationaler Film" ausgewählt und im Rennen um den Europäischen Filmpreis, ist gerade in den deutschen Kinos angelaufen. Begleitet von einer Kurztournee des finnischen Popduos Maustetytöt, die mir ihren Songs Kultstatus in der Indie-Popszene ihrer Heimat genießen.
Die Lieder der Geschwister Kaisa und Anna sind, wie Karausmäkis Filme, scharfsinnig, schwermütig und trotzdem lakonisch und ohne Bitterkeit, eben „the finnish way of dealing with life“. Und deshalb haben sie auch einen wunderbaren Auftritt in Kaurismäkis 18. Spielfilm. „ttt“ stellt den Film und das Popduo Maustetytöt vor.
Autoren: Lilli Klinger, Lutz Pehnert

Moderation: Siham El-Maimouni

„ttt – titel thesen temperamente“ ist am Sendetag ab 20:00 Uhr in der ARD Mediathek verfügbar

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