Forschung und Entwicklung

Verbesserte Widerstandsfähigkeit kritischer Infrastrukturen

Der zuverlässige Betrieb kritischer Infrastrukturen (CIs) ist eine Voraussetzung für die Integrität und Widerstandsfähigkeit lebenswichtiger Elemente in unserer Gesellschaft, die dazu beitragen, die Sicherheit, das Wohlergehen und den wirtschaftlichen Wohlstand Europas, seiner Bürger und Unternehmen zu gewährleisten. CIs sind jedoch sehr komplex geworden und agieren in einem sich rasch entwickelnden gesellschaftlichen, technologischen und wirtschaftlichen Umfeld. Die zunehmende Digitalisierung bringt neue Schwachstellen mit sich, darunter auch solche, die von Menschen und Mitarbeitern ausgehen, entweder absichtlich durch Insider-Bedrohungen oder durch menschliche Fehler und Social Engineering. Da die CI immer stärker miteinander vernetzt und voneinander abhängig sind, können Störungen in einer CI schwerwiegende und langanhaltende Auswirkungen auf andere CI haben, die für die Kontinuität kritischer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Aktivitäten, sogar in mehreren Sektoren und Ländern, unerlässlich sind. Dies vergrößerten die Angriffsfläche sowie das Ausmaß und die Bedeutung der Auswirkungen von Angriffen. In diesem neu entstehenden Sicherheitssektor werden kritische europäische Infrastrukturen (ECI) zunehmend zur Zielscheibe neuer Kategorien hybrider Bedrohungen und Angriffe, die durch technologische Innovationen unterstützt werden. Die Forschung zu groß angelegten, transnationalen und bereichsübergreifend koordinierten Angriffen ist jedoch noch begrenzt. Noch wichtiger ist, dass eine groß angelegte Bewertung der Anfälligkeit und eine Analyse der systemischen Risiken von ECI unter Berücksichtigung der Risiken, die sich aus größeren vom Menschen verursachten oder natürlichen Gefahren und komplexen Cyber-Physical-Human-Bedrohungen (CPH) ergeben, sowie der Folgen eines Zusammenbruchs des gesamten Systems bisher noch nie behandelt wurden. Eine grundlegende Herausforderung bei der Beherrschung systemischer Risiken besteht darin, das System als ein komplexes Netzwerk individueller und institutioneller Akteure mit unterschiedlichen und oft widersprüchlichen Interessen, Werten und Weltanschauungen zu verstehen. 

ATLANTIS bewertet und befasst sich mit systemischen Risiken in Bezug auf große Naturkatastrophen und komplexe Angriffe, die möglicherweise lebenswichtige Funktionen der europäischen Gesellschaft stören könnten. Die Aufgabe von ATLANTIS besteht darin, die Widerstandsfähigkeit der vernetzten ECI zu verbessern, die bestehenden und neu entstehenden Gefahren und groß angelegten, kombinierten Bedrohungen ausgesetzt ist, die sich ständig weiterentwickeln. Durch die Bereitstellung zukunftssicherer, nachhaltiger Sicherheitslösungen unterstützt ATLANTIS öffentliche und private Akteure bei der Gewährleistung der Kontinuität lebenswichtiger Operationen bei gleichzeitiger Minimierung von Kaskadeneffekten auf die Infrastruktur selbst, die Umwelt, andere CI und die betroffene Bevölkerung.

  • MISSION #1
    Verbesserung der Kenntnisse über groß angelegte Schwachstellenbewertung und langfristiges Management systemischer Risiken in ECIs. 
  • MISSION #2
    Verbesserung der systemischen Widerstandsfähigkeit von ECI durch neuartige, anpassungsfähige, flexible, und anpassbare Sicherheitslösungen auf der Grundlage von AI.
  • MISSION #3
    Erleichterung einer effektiven Zusammenarbeit zwischen CI-Akteuren und Behörden unter Wahrung der Autonomie und Souveränität der CI. 
  • MISSION #4
    Bereitstellung von AIbasierten Lösungen (TRL7) für mehr Bewusstsein, Fähigkeit und Zusammenarbeit bei der Bewältigung systemischen Bedrohungen.

ATLANTIS wird in drei groß angelegten, grenz- und sektorübergreifenden Pilotprojekten (LSP) validiert und demonstriert, wobei der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Sicherheit des Informationsaustauschs auf verschiedenen Betriebsebenen liegt: innerhalb einzelner CI, zwischen CI in einem nationalen Sicherheitsumfeld und zwischen CI-Betreibern über Grenzen hinweg.

LSP#1:
Grenzüberschreitende/domänenübergreife nde LSP in den Bereichen Verkehr, Energie und Telekommunikation

Validierung im (i) multimodalen, länderübergreifenden Verkehr, der den Seeverkehr mit zwei internationalen Seehäfen, den Schienenverkehr mit zwei nationalen Eisenbahnbetreibern und den Straßenverkehr mit einem nationalen Autobahnbetreiber umfasst, (ii) Energie (Öl) und (iii) Telekommunikation in vier Nachbarländern: Slowenien, Kroatien, Italien und Frankreich.

LSP#2:
Domänenübergreifende LSP in den Bereichen Gesundheit, Logistik/Lieferkette und Grenzkontrolle

Validierung in den Bereichen (i) Gesundheitswesen (physischer Schutz von Krankenhäusern und Cybersicherheit elektronischer Gesundheitsakten) mit einer Gruppe von drei Krankenhäusern in Griechenland, (ii) Logistik/Lieferkette (Logistik und Enterprise Resource Planning (ERP)-Plattformen) mit einem der größten ERP-Tool-Anbieter in Griechenland und Zypern und (iii) Grenzkontrolle mit Schwerpunkt auf dem Schengen-II-Informationssystem für die Grenzkontrolle von Zypern, Griechenland und Kroatien.

LSP#3:
Länderübergreifender LSP im Bereich FinTech/Finanzen

Validierung im Finanzsektor, die Cybersecurity-Vorfälle und systemische Bedrohungen mit einem unabhängigen Investmenthaus, einer Bank und Technologieanbietern abdeckt, die auf die Entwicklung von Technologie, Infrastruktur und Geschäftslösungen für den Finanzsektor spezialisiert sind.

Über die JRC Capital Management Consultancy & Research GmbH

Die JRC Capital Management Consultancy & Research GmbH ist ein auf Devisen und Derivative spezialisiertes Finanzdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Berlin. Seit 1994 betreut sie institutionelle Kunden und vermögende Privatanleger in den Bereichen Asset Management und Brokerage. Mit ihrem starken informationstechnologischen Hintergrund hat sie von Anfang an die Verbindung wissenschaftlicher Forschung mit engem Praxisbezug zur computational finance verfolgt. Dies schlägt sich in der Teilnahme an acht EU-geförderten Forschungsprojekten in 20 Jahren nieder.

Als Finanzdienstleistungsunternehmen unterliegt die JRC den Regulierungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und ist von ihr entsprechend lizenziert. Außerdem gehört sie der Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW) an.

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