10 Gründe für die Einführung von digitalen Handelsinstrumenten
In Zusammenarbeit mit Arqit haben wir eine Reihe von Lösungen entwickelt, die digitale Wechsel und digitale Solawechsel verwenden und alle auf der Traxpay Dynamic Financing Platform® verfügbar sind. Damit können Treasurer von Unternehmen unter Einsatz eigener oder externer Liquidität verschiedene Instrumente der Lieferketten- bzw. Handlesfinanzierung einzeln oder kombiniert verwenden. Sie können bislang konkurrierende Ziele wie Ertragssteigerung und Reduzierung der Net Working Capital Bindung gleichzeitig erreichen.
Zusammen mit den zehn Gründen, die Dominic erläutert, sind die Argumente für diese digitalen negoziierbaren Instrumente äußerst überzeugend.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit diesem Artikel und möchten Sie einladen, uns über den unten stehenden Link zu kontaktieren, um mehr über die Einsatzmöglichkeiten unseres Leistungsspektrums zu erfahren, oder sich alternativ mit dem Arqit-Team Tradesecure (arqit.uk) in Verbindung zu setzen.
10 Gründe für die Einführung von digitalen Handelsinstrumenten
Von Dominic Broom, Senior Vice President, Working Capital Technology, Arqit
Die Digitalisierung des Welthandels ist in vollem Gange und öffnet die Tür zu innovativeren, leichter zugänglichen Handelsfinanzierungslösungen, die das Handels- und Geschäftswachstum auf der ganzen Welt unterstützen. Die Gelegenheit, diese digitalen Möglichkeiten zu nutzen, könnte nicht besser gewählt sein. Die Anzahl an Herausforderungen, mit denen die Teilnehmer des globalen Handels weiterhin konfrontiert sind, hat zu extremer Unsicherheit und Volatilität geführt. Die Verschärfung der Bankenvorschriften, die Pandemie und der Konflikt in der Ukraine sind nur drei der Faktoren, die Unternehmen dazu gezwungen haben, Störungen der Handelskorridore und des Warenverkehrs zu bewältigen, sowie die Komplexität bei der Beschaffung von Instrumenten zur Lieferkettenfinanzierung.
Erschwerend kommt hinzu, dass die verfügbaren Lieferkettenfinanzierungs-Lösungen (Supply Chain Finance=SCF) alles andere als ideal sind. Sie können isoliert, unsicher und ineffizient sein und haben eine begrenzte Reichweite. Unternehmen, die ihren Lieferanten dynamische Preisnachlässe gewähren wollen, sind durch ihre eigenen Mittel eingeschränkt und müssen oft auf Barreserven zurückgreifen. Darüber hinaus führen Kapitalanforderungen und KYC-Beschränkungen dazu, dass sich viele Banken auf große Transaktionsvolumina konzentrieren und dabei kleinere Unternehmen außer Acht lassen. Manche Lieferanten haben sogar Schwierigkeiten, überhaupt Zugang zu ausreichend Betriebskapital zu erhalten.
Die Lösung: digitale handelbare Instrumente
Diese Ungewissheit in Verbindung mit der hohen Inflation hat viele Unternehmen dazu veranlasst, nicht nur ihre eigene Liquidität, sondern auch die Stabilität ihrer Zulieferer zu überprüfen. Jedes „schwache Glied“ in der Lieferkette hat das Potenzial, die Wertschöpfung für alle Beteiligten zu stören. Die Fähigkeit zur Optimierung des Betriebskapitals – ein wichtiges Ziel zu jeder Zeit – ist daher für Unternehmen über die gesamte Lieferkette hinweg von größter Bedeutung geworden.
Die Fokussierung auf die Sicherstellung einer ununterbrochenen Lieferkette ist ein günstiger Zeitpunkt für das Treasurer, um digitale Lösungen für die Optimierung von Betriebskapital – insbesondere digitale negoziierbare Instrumente (DNI) – einzuführen und ihrem Geschäft im Speziellen und dem globalen Handel im Allgemeinen neue Stärke und Widerstandsfähigkeit zu verleihen.
Im Folgenden stellen wir 10 Hauptfaktoren für die Einführung von digital negoziierbaren Intrumenten (DNI) vor.
1. Liquidität
Die Verwendung digitaler (Sola)Wechsel im Rahmen von SCF-Programmen – die es Verkäufern ermöglichen, auf der Grundlage der Kreditwürdigkeit des Käufers vor der eigentlichen Rechnungsfälligkeit bezahlt zu werden – hat das Potenzial, Lieferketten zu verändern und für alle Beteiligten zu verbessern. Digitale (Sola)Wechsel beruhen auf demselben Prinzip wie Papierwechsel, ermöglichen aber durch den Wegfall des manuellen Aufwands einen weitaus einfacheren Prozess. In der Praxis lädt ein Abnehmer-Unternehmen einen Lieferanten ein an seinem Lieferantenfrühzahler-Programm teilzunehmen. Der Lieferant kann sich für eine vorzeitige Zahlung entscheiden, unter der Voraussetzung, dass dem Abnehmer im Gegenzug ein Preisnachlass (z. B. 3,5 %) gewährt wird. Alternativ könnte der Lieferant einen Solawechsel, den der Abnehmer dem Lieferanten zur Bezahlung der Rechnung übergeben hat, an die Bank des Abnehmers verkaufen. So kann für die vorzeitige Bezahlung auch externe Liquidität eingesetzt werden.
Der digitale Solawechsel – oder die Akzeptierung eines gezogenen, digitalen Wechsels – stellt ein verbindliches, unwiderrufliches Versprechen des Unternehmens dar, zu einem bestimmten Zeitpunkt zu zahlen. Damit wird ein Handelsfinanzierungsinstrument geschaffen, das unter dem Gesichtspunkt des Risikos einzigartig ist. Für die Banken ist der digitale (Sola)Wechsel DNI ein „Risikotransfermechanismus“, bei dem die Kreditvergabe ausschließlich auf der Bonität des Abnehmers und nicht des Lieferanten basiert. Das Veritätsrisiko des Lieferanten muss daher nicht berücksichtigt werden.
Die Nutzung von digitalen (Sola)Wechseln ermöglicht kleineren Lieferanten weitaus mehr Möglichkeiten für den Zugang zu Finanzmitteln und die Optimierung ihrer Liquidität, wodurch die Sicherheit der Lieferkette für das Abnehmer-Unternehmen ebenso gewährleistet wird wie ein Preisnachlass und längere Zahlungsfristen.
2. Interoperabilität
Solche Lösungen lassen sich nahtlos in die ERP-Systeme der Unternehmen und in die bestehenden globalen Handelsplattformen integrieren, was mögliche Unterbrechungen bestehender Prozesse bei der Einführung minimiert, eine einfache Interoperabilität ermöglicht und die Implementierung unkompliziert und effizient macht. Kleinere Unternehmen, die keine ERP-Systeme verwenden, können ihre Rechnungsdaten einfach mit CSV-Dateien hochladen.
3. Flexibilität
Viele der starren Beschränkungen, die mit SCF-Lösungen wie der Rechnungsfinanzierung einhergehen, können durch die Anwendung von DNI beseitigt werden, so dass die Kontrolle über die Prozesse und Funktionen der Lieferkette wieder bei den Käufern und Lieferanten liegt. So können Unternehmen beispielsweise zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung wechseln, wenn sich ihr Liquiditätsbedarf mit ihren Geschäftszyklen ändert, und so die Kreditkosten effektiver steuern.
Durch die Verwendung von DNI reduzieren sich die Prozesskosten für Finanzierer wodurch ein viel breiteres Spektrum von Lieferanten in ein SCF-Programm aufgenommen werden können. Das SCF-Programm ist somit viel umfassender und für alle zugänglich und nicht mehr nur auf große Transaktionen und niedrige Umsätze beschränkt. Die Zahlungsbedingungen können auch zwischen einem Unternehmen und allen seinen Lieferanten individuell ausgehandelt werden, so dass beide Parteien von den Vorteilen automatisierter Zahlungsabwicklung und einem verbesserten Cashflow profitieren können.
4. Skalierbarkeit
Die Anwendung dieser Instrumente auf die gesamte Lieferkette ermöglicht die Demokratisierung von SCF und stellt den traditionellen Ansatz des Prozesses auf den Kopf. Anstatt Lieferketten auf der Grundlage der Bonität kleiner Lieferanten (der so genannten „schwächsten Glieder“ in Bezug auf ihre Bilanzen) zu finanzieren, ermöglichen digitale SCF-Programme den umgekehrten Weg. Durch die Nutzung des geringen Kreditrisikos des Abnehmer-Unternehmens am Ender der Lieferkette und die Kaskadierung der Finanzierung sind die Zulieferer in der gesamten Lieferkette in der Lage, sich Finanzmittel zu sichern (gemeinhin als Deep-Tier SCF – DTSCF bezeichnet) und ihren Cashflow zu optimieren, um ihre Geschäftsbeziehungen zu sichern und auszubauen.
5. Effizienz
Papierprozesse sind arbeitsintensiv, zeitaufwändig, häufig fehleranfällig und ineffizient. Sie sind mit Post, Kurierdiensten, grenzüberschreitender Bearbeitung und Nachverfolgung verbunden. Digitale Transaktionen sind das Gegenteil davon: schnell, effizient, automatisiert und sicher. Da die Durchlaufzeiten und der Aufwand für Transaktionen dank Automation erheblich reduziert werden, können Genehmigungen und Zahlungen schneller erfolgen, so dass Lieferanten schneller bezahlt werden können.
6. Niedrigere Kosten
DNI können die End-to-End-Transaktionskosten um bis zu 80 % senken. Für die Banken entfallen nicht nur die Kosten für das Onboarding von Lieferanten (in der Regel 60.000 US-Dollar pro Unternehmen), sondern auch der operative und administrative Aufwand wird verringert. Auch die Kosten für die Plattformnutzung von Drittanbietern, die mit dem Betrieb großer SCF-Programme, wie z. B. Reverse Factoring, verbunden sind und erhebliche Investitionen seitens der Finanzinstitute erfordern, können minimiert werden. Diese niedrigeren Kosten wiederum ermöglichen es lokalen und regionalen Banken, in den Markt einzutreten und sich an SCF-Programmen zu beteiligen, wodurch sich für alle Beteiligten neue Investitionsmöglichkeiten ergeben.
Die Lieferanten haben über die Lieferatenfrühzahlerprogramme von Abnehmer-Unternehmen Zugang zu zuverlässigen und günstigen Liquiditätsquellen, was die Beziehung zwischen Abnehmern und Lieferanten stärkt. Insbesondere für kleinere Lieferanten, von denen viele gezwungen sind, meist teure Factoring-Lösungen zur Deckung ihres Betriebskapitalbedarfs in Anspruch zu nehmen, kann dies einen erheblichen Vorteil bedeuten.
Ganz allgemein werden durch die Digitalisierung der SCF-Prozesse die Abwicklungskosten minimiert, die KMU besonders hart treffen können. Also Folge verringert sich oftmals der Anreiz zu Export- und Importtätigkeiten und damit die Möglichkeit Wachstumspotenzial zu realisieren.
7. Nachhaltigkeit
Die Abwicklung einer einzigen Versandtransaktion, vor allem im internationalen Kontext, kann bis zu 50 Blatt Papier erfordern. Nicht-digitale Prozesse sind also alles andere als ESG-freundlich zu bezeichnen. Da die Bedeutung von Nachhaltigkeitsstrategien weltweit immer mehr in den Vordergrund rückt, ist die Umstellung auf digitale Handelsinstrumente ein effektiver Weg, um die ESG-Bemühungen eines Unternehmens zu unterstützen.
8. Compliance
Im Zuge der Umstellung des globalen Handels von Papierdokumenten auf digitale Dokumente werden weltweit regulatorische Entwicklungen evaluiert und eingeführt. Das UN-Modellgesetz für elektronisch übertragbare Datensätzen (Model Law on Electronic Transferable Records, MLETR) beispielsweise wird von den G20-Ländern und anderen Ländern übernommen, um die Nutzung elektronisch übertragbarer Datensätze sowohl im Inland als auch grenzüberschreitend rechtlich zu ermöglich. Handelszentren wie Singapur haben bereits MLETR-basierte Gesetze eingeführt.
Die TradeSecure™-Plattform von Arqit wurde entwickelt, um die Anforderungen des MLETR zu erfüllen und eine vollständige Konformität sicherzustellen, so dass die Nutzer von der neuen Gesetzgebung profitieren können, die die Verwendung digitaler Handels- und Finanzierungsdokumente, einschließlich Wechseln, Solawechseln und Konnossementen, ermöglicht. In dieser Hinsicht ist TradeSecure derzeit in einer einzigartigen Position, um die Anforderungen an die Systemzuverlässigkeit des neuen britischen Gesetzes für den Einsatz elektronischer Handelsdokumente zu erfüllen.
9. Sicherheit
Die globale und komplexe Natur von Handelstransaktionen macht sie besonders im internationalen Kontext anfällig für Finanzkriminalität. Papierbasierte Transaktionen sind weitaus betrugsanfälliger als digitale Transaktionen, so dass die Umstellung auf digitale Verfahren an sich schon eine Form der Risikominderung darstellt. DNI sind digital verschlüsselt und versiegelt. Diese besondere Form von Sicherheit in Verbindung mit der Verwendung von Distributed Ledger Technologie (DLT) gibt dem Inhaber eines DNI die absolute Sicherheit hinsichtlich Echtheit und Besitz. Jeder Versuch, ein DNI zu manipulieren, führt dazu, dass das Siegel bricht und der Inhaber auf betrügerische Aktivitäten aufmerksam gemacht wird.
Die Möglichkeit, Daten über digitale Netzwerke zu senden und dabei zu wissen, dass nur der vorgesehene Empfänger auf sie zugreifen und sie nutzen kann, ist äußerst wertvoll und ein zentraler Bestandteil der DNI.
10. Zukunftssicher
Mit digitalen Innovationen gehen unweigerlich neue Risiken für die Cybersicherheit einher, auf die die Nutzer vorbereitet sein müssen. Es reicht daher nicht aus, wenn digitale Sicherheitsinstrumente den heutigen Anforderungen genügen, sie müssen auch gegen künftige Risiken gewappnet sein.
Eine sich am Horizont abzeichnende Innovation wird unbeabsichtigt eine völlig neue Ebene der Bedrohung auslösen: Quantencomputer. Durch die Anwendung der Quantenmechanik sind diese Supercomputer in der Lage, komplexe Probleme mit einem Bruchteil der Geschwindigkeit heutiger Computer zu lösen.
Diese bahnbrechende Technologie soll Unternehmen auf der ganzen Welt Verbesserungen bringen. Gleichzeitig wird ihre außergewöhnliche Leistungsfähigkeit aber auch erhebliche Schwachstellen in den heutigen Sicherungssystemen aufdecken. Sobald Quantencomputing Realität wird – was voraussichtlich noch in diesem Jahrzehnt der Fall sein wird -, werden die Verschlüsselungsalgorithmen, auf die sich die Industrie und Regierungen derzeit zum Schutz ihrer Daten verlassen, nicht mehr zweckmäßig sein. Es wurde errechnet, dass ein Quantenangriff auf das Fedwire Funds Service-Zahlungssystem bei einem der fünf größten Finanzinstitute der USA einen finanziellen Schaden in Höhe von bis zu 1,95 Billionen US-Dollar verursachen würde.
Bedrohungen von solch einschüchterndem Ausmaß dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Um diese Form der Bedrohung auszuschließen, wurden robuste, hochmoderne Verschlüsselungslösungen entwickelt, die solche Datenverletzungen vereiteln können, und sie stehen bereits zur Verfügung. TradeSecure nutzt Verschlüsselungstechnologien, die nach militärischen Standards entwickelt wurden, und ermöglicht es Unternehmen, die im globalen Handel tätig sind, ihre Geschäfte sicher abzuwickeln und gleichzeitig den extremsten aktuellen und zukünftigen Cyber-Bedrohungen standzuhalten.
Unternehmen nutzen zunehmend alle Vorteile von DNI-basierten SCF-Plattformen, indem sie Rechnungen effizient und sicher aggregieren, verpacken und finanzieren – und dabei die Stabilität ihrer Lieferketten aufrechterhalten. Obwohl die Digitalisierung sämtlicher Handels-Ökosysteme eine noch weit entfernte Realität zu sein scheint, sie mit den DNI bereits begonnen. DNI stehen sowohl großen als auch kleinen Unternehmen bereits zur Verfügung.
Sicherlich gibt es neben der Zukunftssicherheit ganzer Lieferketten zahlreiche Gründe für die Einführung von DNI und Vorteile, von denen Unternehmen hier und jetzt profitieren können. Angesichts der bevorstehenden Sicherheitsentwicklungen, die in den bestehenden digitalen Handelsstrategien der Unternehmen möglicherweise noch nicht berücksichtigt wurden, könnte es an der Zeit sein, dass die Einführung von DNI schnell auf der Prioritätenliste nach oben klettert.
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