Apotheker fordern Gerechtigkeit
Schmidt argumentiert, dass aufgrund eines "historischen Defizits" in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eine pauschale Erhöhung der Apothekenvergütung um 2,7 Milliarden Euro nicht durchführbar sei. Dies könne zu erheblichen Beitragserhöhungen für die gesetzlich Versicherten führen. Weiterhin weist sie auf die bestehende Ungleichverteilung der Apothekenvergütung hin und betont, dass dieser Ansatz nicht überzeugend sei.
Der offene Brief macht darauf aufmerksam, dass der Kassenabschlag im kommenden Jahr auf 1,77 Euro gesenkt werden soll. Die Reform strebt an, die komplexe Struktur der Apothekenvergütung zu überarbeiten, um Anreize für Apotheken in strukturschwachen Regionen zu schaffen. Ungeklärt bleibt jedoch, ob dies eine konkrete Ankündigung für eine Neuregelung bei Hochpreisern darstellt.
Der Apotheker Michael Hahn äußerte sich kritisch zu dem Schreiben und betrachtet die Vorschläge von Gesundheitsminister Karl Lauterbach als nicht akzeptabel. Er empfindet den Brief als wenig informativ und zweifelt an der Effektivität persönlicher Gespräche.
Hahn zeigt sich überrascht von der Kontaktaufnahme von Dagmar Schmidt und vermutet, dass dies auf seine früheren Fragen auf Facebook bezüglich der Haltung der SPD gegenüber Apotheken zurückzuführen ist. Es wird vermutet, dass ähnliche Schreiben in Zukunft an Apotheken im gesamten Land verschickt werden könnten.
Dagmar Schmidt wird als Unterstützerin von Gesundheitsminister Karl Lauterbach und seiner Kritik an den Honorarforderungen der Apotheken dargestellt. Sie argumentiert, dass 2,7 Milliarden Euro Mehrvergütung nach dem Gießkannenprinzip nicht gerechtfertigt sind. Die Auseinandersetzung zwischen Apotheker Hahn und Schmidt in den sozialen Medien wirft Fragen darüber auf, ob Schmidt als "Sprachrohr" für Lauterbach agiert.
Kommentar:
Die jüngste Kommunikation von Dagmar Schmidt an Apotheker im Zusammenhang mit der geplanten Gesundheitsreform gibt Einblick in die kontroversen Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten, die die Reform begleiten. Obwohl Schmidt auf die finanziellen Herausforderungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung hinweist, bleibt unklar, wie die Reform letztendlich die Apothekenvergütung beeinflussen wird.
Apotheker Michael Hahn äußert Bedenken hinsichtlich der Vorschläge von Gesundheitsminister Lauterbach und sieht den Brief von Schmidt als wenig aufschlussreich an. Die unerwartete Kontaktaufnahme von Schmidt mit Apothekern zeigt, dass die Debatte über die Gesundheitsreform in Deutschland in vollem Gange ist.
Es wird interessant sein zu verfolgen, wie sich die Diskussion entwickelt und ob die Reform letztendlich zu einer gerechteren Verteilung der Apothekenvergütung und Anreizen für strukturschwache Standorte führt. Die Rolle von Dagmar Schmidt als Fürsprecherin von Karl Lauterbach und ihre Verbindung zu den sozialen Medien verdeutlichen, wie vielschichtig und öffentlich diese Debatte geführt wird.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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