Arbeit muss aus der Armut herausführen
Corona-Pandemie, der Krieg gegen die Ukraine und steigende Preise tragen zu einer Verschärfung der Armutslagen bei. „Uns macht Sorgen, dass auch erwerbstätige Menschen von Armut bedroht sind. Bedenklich ist, dass Menschen, die Arbeit haben, zunehmend in unseren Tafeln einkaufen.“, sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg. Es brauche dringend einen ausreichenden Mindestlohn und weniger Minijobs.
Die Diakonie Württemberg warnt vor den Folgen einer immer größer werdenden Lücke zwischen arm und reich. So sei es darüber hinaus für viele Menschen immer schwieriger, bezahlbaren bedarfsgerechten Wohnraum zu finden. Wer trotz Erwerbstätigkeit keinen bezahlbaren Wohnraum findet und vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen ist, fühle sich ungerecht behandelt. „Alle Akteure müssen dabei helfen, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken“, bekräftigt Annette Noller.
Am kommenden Sonntag, 22. Oktober, ist das Gottesdienstopfer in den mehr als 1.000 evangelischen Kirchengemeinden in Württemberg für die Arbeit der Diakonie bestimmt. Schwerpunkt der Sammlung ist die „Energiearmut“. Dazu sagt Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller: „Gerade für Menschen, die bisher schon auf Sparflamme gelebt haben, sind die gestiegenen Energiekosten kaum tragbar.“ Hier unterstütze die Diakonie mit Beratungsstellen und Hilfefonds. Unterstützt werden auch Menschen, die aufgrund der Inflation in Schwierigkeiten gekommen sind.
Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.
Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.
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