Ein Eindruck dessen, was man sich nicht vorstellen mag
„Ich hatte keine Angst, mir hat auch nichts weh getan“, so beschreibt der 34 Jahre alte Marcel Bock den Moment als er während seiner Hirn-Operation von dem Anästhesisten geweckt wurde.
Er blickt in ein vertrautes Gesicht: Es ist das Gesicht von Aaron Rühl. Er ist Logopäde im Klinikum Darmstadt und begleitet Menschen bei solchen Operationen. Logopäd*innen überprüfen während der OP ständig die sprachlichen Fähigkeiten, verschlechtert sich etwas, können sie direkt an die Chirug*innen Rückmeldung geben. Teamarbeit auf Augenhöhe, wie Aaron Rühl es nennt.
„Eine Wach-OP ist für alle Patient*innen eine erschreckende Vorstellung“, erzählt Aaron Rühl. Er arbeitet in Teilzeit und studiert nebenberuflich „Sound am music production“ an der Fachhochschule in Dieburg. Im Rahmen dieses Studiums entstand die Idee, ein Hör-Feature zu diesem Thema zu machen, um betroffenen Patient*innen die Angst vor dem Eingriff zu nehmen.
Geräusche aus dem OP und ein Interview mit Marcel Bock und einer Logopädin sind Kernstücke des Features. „Meine Erfahrung ist zudem, dass es für die Betroffenen wenig Informationen gibt und dagegen wollten wir etwas tun. Es ist ja auch eine OP bei der es um richtig was geht, das muss man ja ganz klar sagen.“
Marcel Bock bekam vor zwei Jahren die Diagnose Hirntumor. Völlig aus dem Nichts. Ein epileptischer Anfall bei einem Spaziergang mit seinem Hund war das erste Anzeichen. Kurz darauf war er im Klinikum Darmstadt in der Klinik für Neurochirurgie unter der Leitung von PD Dr. Karsten Geletneky. Er führt etwa sechs bis acht dieser Wach-Operationen im Jahr durch.
Marcel erzählt von seinen Ängsten, Erwartungen und die Zeit nach der Operation. Sein Interview ist untermalt mit Geräuschen aus dem OP, die er selbst aber gar nicht wahrgenommen habe. Er erzählt aber auch, dass er noch nicht wieder bei „100 Prozent“ sei, aber er gilt als geheilt. Eine Geschichte, die anderen Betroffenen Mut macht und einen Eindruck von dem gibt, was man sich nicht vorstellen kann.
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