Erfolgreicher bpt-Kongress 2023
Neben aktuellen Fachthemen, wie z.B. „Nutztierhaltung und Klimaschutz“ und „1 Jahr neue GOT“, ist Berufspolitik eine der tragenden Säulen des bpt-Kongresses, deren Inhalte in großer Breite vertreten waren. Highlights waren in München u.a. die Berufspolitische Veranstaltung mit dem Thema „Masterplan Tiermedizinstudium: Was läuft schief im Studium, was erwartet die Praxis?“ und die von der bpt-Delegiertenversammlung verabschiedete Resolution zur geplanten Novelle der TÄHAV (Tierärztliche Hausapotheken Verordnung). Darin fordern die Delegierten von der Politik den lange überfälligen und im Koalitionsvertrag verankerten Bürokratieabbau. Zusätzlich entschied die bpt-Delegiertenversammlung, dass der bisherige Arbeitskreis „Netzwerk Junger bpt“ den Status einer Fachgruppe erhält. Damit erfolgt eine engere Anbindung der im bpt organisierten jungen Tierärztinnen und Tierärzte im Verband.
Auch die in Kürze anstehende Novelle der Tierärztlichen Approbationsverordnung (TAppV) war Thema. Geplant ist insbesondere eine Aufnahme der berufsvorbereitenden Themen Ökonomie und Kommunikation ins Curriculum. Der bpt fordert dies schon seit vielen Jahren. Von BMEL-Abteilungsleiter MinDir Prof. Dr. Dr. Markus Schick, BMEL, wurde im Rahmen der berufspolitischen Diskussionsrunde zugesagt, dass die TAppV-Novelle möglichst noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden soll. Präsident Dr. Moder freut das sehr. Er betont, dass der bpt mit seinem Wahlpflichtfach ‚Ökonomie für Tiermedizinstudierende‘ dafür die Grundlage geschaffen hat.
Kontrovers diskutiert wurde unter den Teilnehmenden über ein kurzes Grußwort des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Wirtschaftsministers des Freistaats Bayern, Hubert Aiwanger, im Rahmen des Get Together. Obwohl ein Großteil der Rede Aiwangers bpt-Positionen unterstützte, wie z.B. die aktuelle GOT und die Forderung nach einer Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, sorgte vor allem seine flapsige Forderung einer „Männerquote“ und eines höheren Männeranteils in der Tiermedizin für Unmut. Präsident Dr. Moder stellte dazu unmittelbar und noch auf der Bühne klar, dass sich der bpt dieser Meinung nicht anschließt und stolz auf die Leistungen ist, die Tierärztinnen jeden Tag erbringen. Zu dem Thema soll in Bälde noch eine offizielle Positionierung des bpt erfolgen. Das „Netzwerk Junger bpt“ ist beauftragt, eine entsprechende Stellungnahme zu entwickeln.
Präsident Dr. Moder: „Das war ein gelungener Kongress, mit topaktueller Berufspolitik, Fachthemen am Puls der Zeit, zukunftsorientierter Praxisführung, und, ganz wichtig, mit guter Stimmung. Das tat der Branche gut, die mit Tierärztemangel, Strukturveränderungen und überbordender Bürokratie im Moment mehr als genug Herausforderungen zu bewältigen hat. Der Abschied von München fällt uns schwer, er ist aber wegen enorm gestiegener Kosten alternativlos.“
Der nächste bpt-Kongress findet vom 14. bis 16. November 2024 in Hannover statt, der bpt-Kongress 2025 dann in Wiesbaden.
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