Hautschutz auf die textile Art
Sonnencremes schützen vor Sonnenbrand, ihr Auftrag und das ständige erforderliche Nachcremen sind jedoch umständlich. Außerdem stehen viele Produkte im Verdacht, durch ihre Inhaltsstoffe selbst gesundheitsschädlich zu sein.
Als eine echte Alternative setzen sich UV-Kleidung und -accessoires mehr und mehr durch und versprechen gute Geschäfte, insbesondere im Zuge des zunehmenden Trends zu Outdoor-Sport. Nach einer Statistik von China Insights Consultancy erreichte ihr Markt 2022 ein Volumen von rund 67 Milliarden Yuan. Bis 2026 soll er jährlich um 9,4 % wachsen – 3,5 % mehr als von 2016 bis 2021.
Die wichtigste Produktgruppe ist dabei Bekleidung, gefolgt von Hüten, Schuhen und Accessoires, zu denen Sonnenbrillen, Ärmel und Handschuhe zählen. Zu den Rennern in diesem Jahr gehörten zudem Facekinis: Masken, die über das ganze Gesicht gezogen werden.
Top-Material für die Herstellung der UV-wirksamen Körperbedeckungen ist ein elastisches Gewirke von einer HKS 2-SE. Die Nachfrage nach der glatten Single-Trikotware hat die zweibarrige HKS zu einer der meistverkauften KARL MAYER-Maschinen in China in diesem Jahr gemacht. Ulrike Schlenker aus dem Corporate Communication-Team der KARL MAYER GROUP wollte mehr über die Gründe des Booms wissen und fragte Liu Guantong, Textil- und Anwendungsingenieur bei KARL MAYER (CHINA).
US: Was macht die Ware der HKS 2-SE so attraktiv für den Einsatz in Sonnenschutzkleidung?
LG: Der Maschenstoff überzeugt durch seine Gesamtperformance. Er ist UV-wirksam, darüber hinaus aber auch glatt, dünn und mit einem Warengewicht von 160 g/m² leicht, also gerade richtig, um bei Hitze angenehm auf der Haut zu liegen. Für seine Herstellung werden ein Polyamid-Mikrofilamentgarn und Elastan in zwei offenen kurzen Trikotlegungen verarbeitet. Die Maschenstruktur bietet ausreichend Atmungsaktivität und genügend Dichte für die gewünschte Schutzwirkung. Mit 50 Maschenreihen pro Zentimeter und 80 Maschenstäbchen pro Inch ist die Wirkware finer als vergleichbare Rundstrickwaren. Ihr UV-Schutzfaktor (UPF) beträgt 50+. Weitere Vorteile ergeben sich bei der Verarbeitung und beim Tragen durch eine Free-Cut-Machart, Komfort-Stretch mit hoher Rücksprungkraft, gute Formbeständigkeit und einen schönen Fall. Zudem wird durch die kurze Unterlegung eine hohe Snagging-Beständigkeit gewährleistet.
US: Warum haben Sie sich für den Einsatz eines Mikrofasergarns aus Polyamid entschieden?
LG: Dieses Garnmaterial bietet durch seine einzigartigen Eigenschaften mehrere Vorteile. Der wichtigste war für uns natürlich seine UV-Beständigkeit. Weitere Vorzüge sind ein weicher Griff, ein gutes Gefühl auf der Haut und sofortige Kühlung beim Kontakt. Darüber hinaus haben sich Polyamid-Mikrofasergarne seit Langem bei der Massenproduktion von Wirkwaren bewährt.
US: Sonnenschutzkleidung ist nicht neu. Bisherige Textilien hierfür waren oft gewebt. Sie bestanden oft aus Naturfasern, z. B. aus Leinen. Welche Vorteile bieten die gewirkten Pendants aus Chemiefasern?
LG: In der Vergangenheit bestand Sonnenschutzkleidung mehrheitlich aus Polyester-Geweben. Sie werden jetzt durch Wirkwaren, z. B. aus Polyamid und Elastan, ersetzt, da diese einen besseren Komfort und eine bessere Atmungsaktivität bieten. Naturfasergarne sind weniger geeignet. Leinen beispielsweise fühlt sich rau an, knittert leicht und lässt sich nur mit reduzierter Produktivität verarbeiten. Baumwolle und Wolle haben im Vergleich zu Polyester und Polyamid eine schlechte UV-Beständigkeit.
US: Die Garne werden auf einer HKS 2-SE verarbeitet. Warum hat sich gerade diese Maschine bei der Herstellung der Sonnenschutzkleidung durchgesetzt?
LG: Die Maschine ist auf die Herstellung von Standard-Elastikwaren spezialisiert. Sie kombiniert Effizienz und Präzision auf perfekte Weise. Bei einer Drehzahl von 4.400 min-1 ist je nach Garnwahl ein Output von knapp 85 m²/h möglich, selbst bei den verwendeten hohen Feinheiten E 36 und E 40. Die textilen Produkte sind dabei von höchster Qualität.
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