Hector Stiftungen stellen eine Million Euro für Denkmalsanierung und Neukonzeption des UNESCO-Welterbes Goethe-Nationalmuseum in Aussicht | Klassik Stiftung Weimar appelliert an Bund
Die Planungen für die denkmalgerechte Instandsetzung und museale Neukonzeption von Goethes Wohnhaus am Frauenplan zu Weimar konnten mit Investitionsmitteln des Freistaats Thüringen bereits 2022 beginnen. Der Baubeginn ist nach Abschluss des Themenjahrs „Faust“ 2025 – anlässlich des 250. Jubiläums von Goethes Ankunft in Weimar – für das Frühjahr 2026 geplant. Auf Basis einer vertrauensvollen Kooperation der öffentlichen und privaten Zuwendungsgeber mit der Klassik Stiftung Weimar als Bauherrin könnte das Herzstück des UNESCO-Weltkulturerbes „Klassisches Weimar“ bis 2030 denkmalgerecht restauriert, technisch modernisiert und barrierearm erschlossen werden. In das weltberühmte Dichterhaus ziehen dann auch sorgfältig konzipierte, moderne Vermittlungsansätze und eine kulturwissenschaftlich informierte Nachdenklichkeit ein, die das einstige deutsche „Nationalheiligtum“ wieder zu dem machen, was es zu Goethes Lebzeiten einmal war: ein europäisches Ideenlabor der Welt- und Zukunftsgestaltung.
Die private Förderstiftung des Ehepaars Dr. h.c. Hans-Werner und Josephine Hector finanzierte von 2012 bis 2018 den Neubau der Kunsthalle Mannheim. Ulrike Lorenz konnte jetzt den einstigen Mitbegründer des Weltunternehmens SAP und seine Frau für Weimar und Goethe begeistern. Die Weinheimer Mäzene fördern vor allem Wissenschaft, Medizin, empirische Bildungsforschung und Kunst. 2004 gaben sie schon einmal eine große Spende nach Weimar, als die herzzerreißenden Bilder vom Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek um die Welt gingen.
Die Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar, die über den Sommer 2023 bereits feste Förderzusagen von 4,5 Millionen Euro und die In-Aussicht-Stellung von weiteren 4,5 Millionen Euro bei drei deutschlandweit tätigen privaten Denkmalstiftungen erreichen konnte, freut sich über die motivierende Zusage der Hector Stiftung ganz besonders. UIrike Lorenz appelliert jetzt – nach vielen Gesprächen mit Bundestagsabgeordneten aller demokratischen Parteien – an den Haushaltsausschuss des Bundestags: „Retten Sie Goethe für das 21. Jahrhundert und aktivieren Sie mit den Verpflichtungsermächtigungen für die Bundesfinanzierung in Höhe von insgesamt 17,5 Millionen Euro auch die in Aussicht gestellten privaten Mittel von vier Stiftungen, die ich für unser Goethe-Konzept in Weimar begeistern konnte. Die in Weinheim ansässige Hector Stiftung ist der vierte große Millionen-Förderer, neben der Wüstenrot Stiftung Ludwigsburg, der Hermann Reemtsma Stiftung Hamburg und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Bonn. Auch die drei letztgenannten eröffnen die Option, ihre bereits fest zugesagten Fördersummen zu verdoppeln, wenn Bund und Land ihren Verpflichtungen als Träger der Klassik Stiftung Weimar rechtzeitig nachkommen. Und rechtzeitig heißt in diesem besonderen Fall: die Gesamtfinanzierung des Projekts in geschätzter Höhe von 45 Millionen Euro muss bis Ende 2023 gesichert sein, damit die Planungsdynamik durch weitere Aufträge voranschreitet und der optimale Baubeginn Anfang 2026 gesichert werden kann.“
Das bürgerliche und gesellschaftliche Engagement der privaten Unterstützer*innen bestärkt die Klassik Stiftung Weimar und deren Präsidentin Ulrike Lorenz in ihrem selbst gesteckten Ziel, über 10 Millionen Euro durch Spenden und Drittmittel von privaten Stiftungen und Wirtschaftsunternehmen einzuwerben und damit einen gesamtdeutschen Schulterschluss für Goethe zu wagen. Parallel zu den Gesprächen mit weiteren Stiftungen und den Vorständen deutscher DAX-Unternehmen hat die Klassik Stiftung Weimar zu Goethes Geburtstag am 28. August 2023 die Fundraising-Kampagne „Wo ist Goethe?“ gestartet. Besucher*innen und Goethe-Freund*innen aus aller Welt haben in den vergangenen Monaten knapp 17.000 Euro zur Restaurierung des Wohnhauses beigesteuert.
„Es soll eine echte Public-Private-Partnership für Goethe geben, und ich bin sicher, dass uns das gelingen wird“, sagt Ulrike Lorenz. Mit der Neukonzeption des Goethe Nationalmuseums gilt es erstmals, Goethe als einen europäischen Autor, Sammler, Wissenschaftler und Politiker erlebbar und sein Haus als einen zentralen Geschichts-, Kultur- und Bildungsort verständlich zu machen – als lebendigen Knotenpunkt eines weltweiten Netzwerks von Persönlichkeiten, Denksystemen und Gesellschaftsentwürfen.
Spendenkampagne #WoistGoethe:
https://www.klassik-stiftung.de/goethe-nationalmuseum/wo-ist-goethe/
Weitere Informationen zur Neukonzeption des Ensembles Goethe-Wohnhaus finden Sie in unserem Pressekit:
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