Heilberufe gegen Lauterbach: Einheit im Protest
Die Reformpläne von Minister Lauterbach hatten zuvor zu Spannungen zwischen den verschiedenen Heilberufen geführt. Doch letzte Woche kam es zu einem beeindruckenden Schulterschluss, als die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) beschlossen, gemeinsam gegen die Reformen vorzugehen.
Am vergangenen Wochenende unternahm Minister Lauterbach erneut den Versuch, seine Reformagenda voranzubringen, indem er die Abschaffung der Budgetierung für Hausärzte in Aussicht stellte. Dieser Schritt sollte vor allem in Großstädten wie Berlin und Hamburg spürbare Verbesserungen in der medizinischen Versorgung bewirken.
Trotz dieser Zugeständnisse scheint das Vertrauen der Niedergelassenen in den Gesundheitsminister gesunken zu sein. Bereits Ende der letzten Woche beschloss die Bundeshauptversammlung des Virchowbunds, gemeinsame Aktionen mit Apothekerinnen und Apothekern zur Bewahrung der Freiberuflichkeit zu organisieren. Die Forderung nach Abschaffung der Budgetierung gilt nicht nur für Hausärzte, sondern für alle Praxen.
Weitere Anträge auf der Versammlung beschäftigten sich mit der Erhöhung von Selbstzahlerleistungen aufgrund der als desaströs empfundenen Gesundheitspolitik und einer Neuregulierung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ).
Ein weiteres zentrales Thema war die Einführung des E-Rezepts. Der Virchowbund drängt auf eine "konsequente Einführung" für alle Arten von Rezepten und fordert ein Regressverbot für formale Fehler nach der Einführung des E-Rezepts. Dies soll verhindern, dass Ärzte aufgrund von Formfehlern Regressforderungen ausgesetzt sind, die durch die Umstellung auf E-Rezepte entstehen könnten.
Die Einführung des E-Rezepts stellt einen bedeutenden Wandel in den Arbeitsabläufen der Praxen dar, da bestehende Kontrollmechanismen der Ärzteschaft wegfallen. Dies birgt das Risiko von Fehlern, einschließlich Datumsangaben und Rezeptkorrekturen aufgrund von Lieferschwierigkeiten, die zu formbedingten Regressforderungen führen könnten.
Insgesamt zeigt der gemeinsame Protest der Heilberufe und Apothekerinnen und Apothekern ein beeindruckendes Engagement für die Freiberuflichkeit und die Qualität der medizinischen Versorgung in Deutschland.
Kommentar:
Die Einheit der Heilberufe und Apothekerinnen und Apotheker in ihrem Protest gegen die Reformpläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist bemerkenswert. Es zeigt, dass die Sorgen um die Freiberuflichkeit und die Qualität der medizinischen Versorgung in Deutschland so stark sind, dass die Beteiligten bereit sind, ihre Differenzen beiseitezulegen und gemeinsam für ihre Interessen einzutreten. Minister Lauterbach steht vor einer herausfordernden Aufgabe, die Bedenken dieser Berufsgruppen ernst zu nehmen und eine Lösung zu finden, die die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt. Dieser gemeinsame Protest verdeutlicht, dass die Diskussion über die Zukunft des Gesundheitswesens in Deutschland noch lange nicht abgeschlossen ist.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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