Konsequent angewendete Kompressionstherapie entscheidend für effektive Prophylaxe und Behandlung der Thrombose
Mitwirkung der Patienten ist wesentlicher Therapiebaustein und muss gefördert werden
Der therapeutische Erfolg hängt auch bei der Thrombose und beim postthrombotischen Syndrom maßgeblich von der Mitwirkung des Patienten ab. In diesem Zusammenhang kommt der ärztlichen Aufklärung und der Folgeverordnung eine wichtige Rolle zu. Stücker betont: „Bei langfristig notwendiger Kompressionstherapie sollte der Kompressionsstrumpf mindestens ein- bis zweimal jährlich erneuert werden. Patienten sollen außerdem über Sinn und Nutzen der Kompression sowie über ausreichende tägliche Tragezeiten informiert werden, um die Therapieadhärenz zu stärken. Hilfreich ist dabei der Einsatz anwenderfreundlicher Versorgungslösungen, die das Selbstmanagement der Patienten fördern, insbesondere bei der Initialbehandlung der tiefen Beinvenenthrombose mit starker Beinschwellung. Nicht umsonst empfiehlt nun auch die in 2023 veröffentlichte neue Leitlinie ‚Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und Lungenembolie‘ in der Entstauungsphase den Einsatz medizinisch adaptiver Kompressionssysteme (MAK) als Alternative zu den sehr aufwändigen Bandagierungen, die Betroffene vor große Herausforderungen stellen und oft die Hilfe Dritter erfordern.“ MAK gelten als wichtige Errungenschaft für mehr Patientenautonomie, denn sie bieten die Möglichkeit, den ärztlich verordneten Kompressionsdruck durch selbstständiges Nachjustieren der Klettverschlüsse aufrechtzuerhalten. Bereits Ende 2018 bezog die Leitlinie ‚Medizinische Kompressionstherapie der Extremitäten mit Medizinischem Kompressionsstrumpf, Phlebologischem Kompressionsverband und Medizinischen adaptiven Kompressionssystemen‘ MAK in ihre Empfehlungen ein. Der GKV-Spitzenverband folgte Ende 2021 mit der Listung einzelner Produkte im Hilfsmittelverzeichnis und reagierte damit auf eine seit Jahrzehnten etablierte Versorgungspraxis.
Mitwirkung groß, Zufriedenheit hoch – das zeigt die Allensbach-Patientenbefragung 2023
Die rund 5,9 Millionen Personen in Deutschland, die auf ärztlich verordnete medizinische Kompressionsstrümpfe angewiesen sind, zeichnen sich durch große Therapietreue aus. Das ist eines der Ergebnisse der repräsentativen Patientenbefragung, die das Institut für Demoskopie Allensbach 2023 durchgeführt hat. 81 Prozent der Anwender von medizinischen Kompressionstrümpfen nutzen ihr Hilfsmittel (fast) täglich – und das über durchschnittlich 10 Stunden pro Tag. Bedingt ist dies vor allem durch die positiven Effekte medizinischer Kompressionsstrümpfe aus Patientensicht. 87 Prozent der Betroffenen sind zufrieden oder sogar hochzufrieden mit ihrer Kompressionsversorgung, weil ihre Beschwerden gelindert werden und sie dadurch ihren Alltag wieder besser bewältigen können. Bei 65 Prozent der Patienten gehen Schwellungen zurück,48 Prozent haben weniger Schmerzen, 69 Prozent sind mobiler. Insgesamt 80 Prozent der Menschen, die medizinische Kompressionsstrümpfe tragen, gewinnen nach eigener Aussage an Lebensqualität zurück.
Die Ergebnisse der Allensbach-Patientenbefragung 2023 „Medizinische Hilfsmittel: Wirkungsvolle und etablierte Therapie für mehr Lebensqualität im Alltag“ können auf der eurocom-Website unter eurocom-info.de/service/publikationen/ kostenlos als Print-Broschüre bestellt werden und stehen dort auch zum Download bereit.
eurocom ist die Herstellervereinigung für Kompressionstherapie, orthopädische Hilfsmittel und digitale Gesundheitsanwendungen. Der Verband versteht sich als Gestalter und Dialogpartner auf dem Gesundheitsmarkt und setzt sich dafür ein, das Wissen um den medizinischen Nutzen, die Wirksamkeit und die Kosteneffizienz von Kompressionstherapie und orthopädischen Hilfsmitteln zu verbreiten. Zudem entwickelt eurocom Konzepte, wie sich die Hilfsmittelversorgung aktuell und in Zukunft sicherstellen lässt. Dem Verband gehören nahezu alle im deutschen Markt operierenden europäischen Unternehmen aus den Bereichen Kompressionstherapie und orthopädische Hilfsmittel an.
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