Ludger Kluthausen führt ein letztes Mal Falken, Milane und Eulen im Freiflug vor
Hintergrund:
Die Geschichte der Greifenwarte Edersee begann im Jahr 1997: Falkner Ludger Kluthausen war für eine Flugvorführung im WildtierPark Edersee gebucht und seinerzeit noch in der Eifel angestellt. Diese erste Vorstellung hat mächtig Eindruck hinterlassen. So sehr, dass Kluthausen bereits zwei Wochen später ein längerfristiges Engagement angeboten wurde. Diese Chance packte er beim Schopf und zog gemeinsam mit seiner Frau Margarete und Tochter Denise mit Sack und Pack sowie teils geborgten Greifvögeln ins Edertal. Neben dem laufenden Betrieb der Flugvorführungen im WildtierPark baute der Falkner mit seinem Schwager Theo Koch die Volieren und Anlagen für die Greifvögel. Die Anfangszeit im WildtierPark war abenteuerlich: Da die Vögel die Gegend noch nicht kannten, kam es während der Flugvorführungen regelmäßig dazu, dass die Neugier die Vögel raustrieb, um das neue Revier zu erkunden. Erst spät am Tag kehrten sie dann in den WildtierPark zurück.
Derzeit gehören rund 25 Greife zur Greifenwarte Edersee. Darunter das Steinadlerweibchen Magutschi, das schon einige Zeit vor Kluthausen in Rente gegangen ist, aber schon von Beginn an dabei war. Sie ist der einzige verbliebene Vogel aus der Anfangszeit im WildtierPark. Die Familie der Greifvögel umfasst aber noch mehr interessante Charaktere: Blaubussard Pedro ist seit 22 Jahren dabei und präsentiert als erfahrener und dienstältester Vogel noch regelmäßig spektakuläre Flugmanöver. Schwarzmilan Carlos und Wüstenbussard Harris folgen auf der Altersrangliste. Zu den Publikumslieblingen zählen auch die drei Gänsegeier. Darunter Ernie, der sich im Laufe der Zeit eigentlich als Erna entpuppte, seinen männlichen Namen aber dennoch behalten durfte. Ernie hat im vergangenen Jahr gemeinsam mit Partner Documento erneut Nachwuchs bekommen. Über solche Zuchterfolge freut sich das gesamte Falknereiteam, zu dem neben Kluthausen, seiner Frau Margarete und Theo Koch seit 2017 auch die Falknerin Jana Zulauf gehört. Denn ihnen ist wichtig, dass die Greifvögel, die in der Schau fliegen, aus der eigenen Zucht stammen. Dennoch gibt es auch einige Vögel, die das Schicksal zu ihnen brachte. Seit 1998 gehört zur Greifenwarte auch eine Greifvogel-Auffangstation für verletzte Tiere. Bis zum 25-jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr versorgte die Greifenwarte 1.454 heimische Vögel. Nachdem sie fachkundig aufgepäppelt wurden, konnten rund 60 Prozent wieder in die freie Wildbahn fliegen.
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