Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften: Eine Pionierin, die den Wert historischer Daten schätzt
„Es ist höchste Zeit, dass eine dritte Frau mit dem Preis der Sveriges Riksbank für Wirtschaftswissenschaften im Gedenken an Alfred Nobel ausgezeichnet wird. Claudia Goldin ist eine herausragende Ökonomin, die sich mit einem breiten Spektrum von Themen befasst hat, darunter Frauen in der Arbeitswelt, das geschlechtsspezifische Lohngefälle, Einkommensungleichheit, technologischer Wandel, Bildung und Einwanderung. Noch entscheidender sind für mich die Methoden, die sie anwendet. Sie nutzt wertvolle Erkenntnisse aus der Vergangenheit für die Gegenwart: Mithilfe von historischen Daten quantifiziert sie langfristige Entwicklungen, woraus sich Aufschlüsse über zentrale ökonomische Zusammenhänge gewinnen lassen. Dies ist auch ein wichtiger Teil meiner eigenen Forschungsagenda. Tatsächlich hat sie mich eingeladen, meinen ersten Vortrag am National Bureau of Economic Research (NBER) zu halten, als sie dort Programmdirektorin war.
Goldin hat aus der Not eine Tugend gemacht, indem sie ihre Arbeit als eine der Pionierinnen der Wirtschaftswissenschaften auf Frauen auf dem Arbeitsmarkt konzentriert hat. Wie das Nobelkomitee in seiner Preisverkündigung feststellt, hat Goldin die erste umfassende Darstellung der Einkommen und der Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt über die sehr lange Frist vorgelegt. Damit hat sie eine wichtige und anhaltende Debatte angestoßen und eine faktenbasierte Bewertung ermöglicht.“
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