Originelle und ungewöhnliche Museen, um neue Facetten des Tessins zu entdecken
Ein Land, in dem der Tee… zu Hause ist
Auf dem legendären Monte Verità oberhalb von Ascona gibt es einen Ort, der kein eigentliches Museum ist, sondern ein Hort für Sinn und Geist und eine Reise in die Kultur Japans. Es handelt sich um das "Teehaus”, die „Casa del tè“ mit der eigenen Tee-Plantage – eine Seltenheit auf dem europäischen Kontinent -, wo man den Zen-Garten bewundern und eine Tasse dieses Getränks während der traditionellen Rituale, die hier regelmäßig veranstaltet werden, genießen kann. Auf Anfrage ist es auch möglich, an Führungen mit Verkostungen und Teezeremonien teilzunehmen. Eine Ecke Japans im Tessin
Ode an die Komik
Im Tessin ist Clownerie eine sehr ernste Sache… Vor allem in Verscio, einer Ortschaft in den Terre di Pedemonte, wo der 2016 verstorbene Schweizer Komiker Dimitri das gleichnamige Theater gründete, das noch heute zahlreiche Besucherinnen und Besucher begeistert. Neben einer Berufsakademie gibt es hier das Comedy-Museum, das im Jahr 2000 von Dimitri dank 600 Gegenständen gegründet wurde, die der Clown während seiner langen Karriere in der ganzen Welt sammelte. Die Sammlung konzentriert sich auf die Komödie in ihren verschiedenen Aspekten und wird in vier Räumen im ersten Stock des Dimitri-Theaters präsentiert – von zahlreichen Elefantenfiguren (Dimitris Glückstier) über Musikinstrumente bis hin zu komischen Masken aus aller Welt. Sie kann bis Dezember an Ausstellungstagen besichtigt werden, von Januar bis März auf Anfrage für Führungen. Museo Comico – Teatro Dimitri
Herman Hesse und das Tessin
Unweit des Stadtzentrums von Lugano, inmitten der Hügel von Montagnola, verbrachte Herman Hesse die letzten 43 Jahre seines Lebens. Das ihm gewidmete Museum ist im Camuzzi-Turm untergebracht, der Teil der historischen Casa Camuzzi ist, einem Zeugnis der prestigeträchtigen Arbeiten der Tessiner Architekten im 19. Jahrhundert in der Zarenstadt St. Petersburg. Das Museum beherbergt wertvolle Zeugnisse aus dem Leben von Hermann Hesse, der von 1919 bis zu seinem Tod im Jahr 1962 hier lebte. Das Hermann-Hesse-Museum in Montagnola, das erste und bisher einzige in der Schweiz, wurde am 2. Juli 1997 anlässlich des 120. Geburtstages des Schriftstellers eröffnet. Es ist auch Ort der Begegnung, reich an kulturellen Angeboten. Winteröffnung (November-Februar): Samstag und Sonntag 10:30-17:30. Museo Hermann Hesse Montagnola
Radiogeschichte auf dem Monte Ceneri
Entdecken Sie die Geschichte des Radioapparates von Guglielmo Marconi (1895) bis heute – im Tessin! Dies ist dank des Radiomuseums möglich, in dem Radioempfänger und Fernsehgeräte, Teile von Sendern, Messgeräte, elektronische Ventile und vieles mehr ausgestellt sind. Eine Fachbibliothek über die Technik und Geschichte des Radios rundet das Angebot ab. Zudem befindet sich das Museum an einem Ort, der an sich schon eine Ikone ist, nämlich in der 1933 eröffneten „Nationalen Mittelwellen-Radiostation Monte Ceneri" in Rivera, die heute zum Kulturerbe des Kantons Tessin gehört. Es ist jeden ersten Mittwoch im Monat geöffnet (09:00-12:00 und 13:30-17:00 Uhr). Museo della Radio, Rivera
Postgeschichte und Eisenbahnromantik
Die Galerie Baumgartner in Mendrisio ist ein Ort, der die Herzen von Sammlern und Modelleisenbahn-Begeisterten schneller schlagen lässt. Sie wurde vor über 20 Jahren gegründet und bietet verschiedene Möglichkeiten für Familienbesuche. Während ein Bereich Tausenden von Modellen führender Unternehmen gewidmet ist, die originalgetreu nachgebaut wurden, befindet sich in einem anderen Bereich das Postmuseum. Hier finden Sie Hunderte von Gegenständen, die die Geschichte eines der bekanntesten Schweizer Bundesunternehmen von 1850 bis heute geprägt haben. Ein Grossteil des ausgestellten Materials, das aus dem zentralen Postamt von Lugano stammt, war ursprünglich zur Entsorgung bestimmt – die Weitsicht hat hier einmalige Schätze aus der Vergangenheit bewahrt – eine Sammlung von Peter Lüthi und Kurt Baumgartner, die laufend erweitert wird. Öffnungszeiten: Mittwoch, Samstag, Sonntag und Feiertage 09:30-17:30 Uhr. Galleria Baumgartner
Lebendiges Weltkulturerbe
Die historischen Prozessionen der Karwoche in Mendrisio gehören zum UNESCO Weltkulturerbe und muss man einfach erlebt haben! Zur Vorbereitung, Vertiefung oder einfach für einen ersten Eindruck lohnt sich der Besuch in der Casa Croci. Das Gebäude, selbst ein kleines Meisterwerk der Architektur des 19. Jahrhunderts, beherbergt das „Museo del trasparente“. Dies Ausstellung ist gänzlich dem außergewöhnlichen künstlerischen und historischen Erbe der Region gewidmet und präsentiert von Nahem die kostbaren Gegenstände, die während der Karwoche während der Prozession getragen werden. Hier erfährt man mehr über die verschiedenen Arten und die besondere Technik der Ausführung dieser transparenten Licht-Gemälde, die den Gläubigen wie Schaulustigen den Weg durch das alte Dorf beleuchten und die Stadt Mendrisio während der Prozessionen in zauberhaftem Licht erstrahlen lassen. Öffnungszeiten: Donnerstag und Samstag 14-18 Uhr. Museo del Trasparente, Mendrisio
Casa Rotonda – eine Bilderwelt für Zeitreisen
Im Zeitalter von Social Media und eilig konsumierter Bilder laden die Fotografien in der Stiftung Donetta zu Zeitreise und Vertiefung ein. Die Fondazione Donetta beherbergt Wechselausstellungen sowie Werk und Archiv von Roberto Donetta, einem der bedeutendsten Tessiner Fotografen aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, und hat ihren Sitz mitten im Bleniotal in Corzoneso, in einem aussergewöhnlichen Rundhaus aus dem 18. Jahrhundert. Die aktuelle Ausstellung (bis 12. Mai 2024) trägt den Titel "Grüsse aus dem Bleniotal" und ist Samuel Abraham Schnegg aus Lausanne gewidmet, der 1912 im Auftrag des neu gegründeten Vereins Pro Blenio eine touristische Reportage im Tal durchführte aus der eine Reihe von Postkarten, eine illustrierte Broschüre und ein Album mit Originaldrucken entstanden. Geöffnet samstags und sonntags von 14.00-17.00 Uhr, oder nach Vereinbarung unter 091 871 12 63 oder 091 871 15 83. archiviodonetta.ch
Congiunta – Moderne inmitten der Romanik
Unbekannte Dörfer, unberührte Hochebenen, originelle Museen und Bauwerke, gastronomische wie sportliche Highlights – das Leventinatal ist weiterhin ein Geheimtipp, denn bei der Durchfahrt Richtung Süden entgeht den meisten der landschaftliche wie kulturelle Reichtum dieses grossen Tessiner Tales. Das Museum „La Congiunta“, ein modernes Bauwerk des Architekten Peter Märkli, befindet sich am nördlichen Ortseingang von Giornico, dem Ort der sieben Kirchen und romanischer Juwele, und beherbergt Reliefs und Skulpturen des Zürcher Künstlers Hans Josephsohn, die zwischen 1950 und 1991 entstanden sind. Der lange, schmale, dreiteilige Betonbau fügt sich in das enge Tal ein und bietet einen ungewöhnlichen Blick auf diese Gegend. Und ganz persönlich ist auch der Zugang: Den Schlüssel für den Zugang erhält man in der Taverne an der Hauptstrasse im Dorfzentrum (Tel. 091 864 22 15). lacongiunta.ch
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