Unglückliche Niederlage beim Aufsteiger: Unioner unterliegen in Heidenheim mit 0:1
1. FC Heidenheim: Müller – Föhrenbach, Siersleben, Mainka, Traoré – Beste (90.+2 Schimmer), Theuerkauf (90. Keller), Maloney, Dinkci (90. Pick) – Kleindienst, Pieringer (81. Thomalla)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Doekhi, Bonucci (74. Kaufmann), Leite (61. Jaeckel), Gosens (74. Roussillon) – Král, Tousart (78. Laïdouni) – Becker, Behrens, Fofana (74. Hollerbach)
Personal: Union-Cheftrainer Urs Fischer stellte im Vergleich zum vorangegangenen Bundesliga-Spiel gegen Hoffenheim auf ein 5-2-3-System um. Kapitän Christopher Trimmel ersetzte dabei Josip Juranović und für Janik Haberer rückte Alex Král in die Startelf. Darüber hinaus begann David Fofana anstelle von Brenden Aaronson.
Zuschauer: 15.000
Tore: 1:0 Beste (59.)
Beide Teams auf Augenhöhe – viele Torraumszenen
Vor rund 1700 mitgereisten Union-Fans nahm die Partie in der Voith-Arena schnell Fahrt auf. Die erste gefährliche Aktion gehörte dabei den Heidenheimern, doch Union-Keeper Frederik Rönnow konnte einen Distanzschuss von Eren Dinkci mühelos fangen (4.). Auf der Gegenseite war Kevin Behrens nach einer Hereingabe von Sheraldo Becker im Strafraum zur Stelle, setzte den Ball aber knapp neben den Kasten (5.). Nur wenige Sekunden später war es wieder Behrens, der David Fofana per Steckpass in Szene setzte. Dem Ivorer gelang es allerdings nicht, den Ball entscheidend aufs Tor zu bringen.
Auch danach blieb Union zunächst die spielbestimmende Mannschaft. Nach neun Zeigerumdrehungen setzte sich Becker auf der linken Seite durch und kam zum Abschluss, allerdings streifte der Ball nur das Außennetz. Der Nationalspieler Surinames war auch an der nächsten Offensivaktion von Union beteiligt: Mit der Hacke legte er die Kugel für Fofana auf, dessen Schussversuch allerdings von Torhüter Kevin Müller pariert werden konnte (15.). Im Gegenzug waren es die Gastgeber, die gefährlich vor das Tor von Rönnow kamen. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld gelangte der Ball auf Umwegen zu Tim Kleindienst, der aus sieben Metern abzog und um Haaresbreite sein drittes Saisontor erzielt hätte (16.).
Insgesamt war es eine Partie auf Augenhöhe, auch wenn Union in der Offensive mehr vom Spiel hatte und deutlich häufiger zum Abschluss kam. In der 22. Minute probierte es Fofana mit einem direkten Freistoß aus rund 20 Metern, der allerdings in der Mauer landete. Neun Minuten später setzte Dinkci mit einer flachen Hereingabe Kleindienst in Szene – Alex Král spitzelte ihm den Ball im letzten Moment vom Fuß und klärte zur Ecke. Kurz darauf kam Kevin Behrens nach einem Pass von Lucas Tousart an der Strafraumkante zum Schuss und fand seinen Meister in Müller (34.).
Der Aufsteiger zeigte sich vom Berliner Offensivspiel weiter unbeeindruckt und kam ebenfalls zu Torchancen. Nach 36 Minuten war es Jonas Föhrenbach, der Rönnow per Distanzschuss prüfte. Im Nachfassen war der Däne zur Stelle und hielt den Ball fest. Zwei Zeigerumdrehungen später hatte Union wieder die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Král setzte sich im Strafraum durch und zog ab, doch Müller machte sich auf der Linie lang und vereitelte auch diesen Versuch. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Behrens die letzte Gelegenheit der ersten Hälfte: Nach einer Ecke von Christopher Trimmel kam er zum Kopfball, konnte das Leder allerdings nicht platziert genug aufs Tor bringen (44.). Wenig später beendete Schiedsrichter Sascha Stegemann den ersten Durchgang und beide Teams konnten nach einer intensiven Halbzeit kurz durchatmen.
Heidenheim trifft per Traumtor – Union belohnt sich nicht
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste aufgehört hatte. Die erste Torraumszene gehörte dabei dem FCH: Nach einer Freistoßflanke von der rechten Seite brachte der ehemalige Unioner Lennard Maloney den Ball aufs Tor, konnte Rönnow allerdings nicht überwinden (47.). Auf der Gegenseite hatte Behrens die bis dahin größte Chance des Spiels, als er nach einer Flanke von Becker zum Kopfball kam. Müller konnte allerdings parieren und im Nachsetzten traf Behrens nur den Pfosten (49.). Drei Minuten später probierte es Becker mit einem Schlenzer aus der Distanz, verfehlte das Tor aber deutlich.
Wie im ersten Durchgang ging es hin und her, beiden Mannschaften gönnten sich kaum Ruhephasen. Nach einer knappen Stunde ging ein Distanzschuss von Maloney am linken Pfosten vorbei (55.), wenige Sekunden später setzte Fofana Robin Gosens mit einer flachen Hereingabe in Szene. Der deutsche Nationalspieler kam an den Ball, aber auch ihm gelang es nicht, die ersehnte Führung für Union zu erzielen (56.). Vielmehr waren es die Heidenheimer, denen durch Jan-Niklas Beste das Tor des Tages gelang. In der 59. Minute traf der Mittelfeldspieler sehenswert per direktem Freistoß zum 1:0.
Kurz darauf entschied Stegemann nach einem vermeintlichen Handspiel von Kleindienst auf Elfmeter für Union (64.). Der Angreifer hatte den Ball allerdings nur mit dem Kopf berührt, und so korrigierte der Referee seine Entscheidung nach der Überprüfung durch den VAR. Im Anschluss taten sich die Eisernen schwer, Zugriff im letzten Drittel zu entwickeln. Fischer reagierte und brachte mit Jérôme Roussillon, Mikkel Kaufmann, Benedict Hollerbach (74.) und Aïssa Laïdouni (78.) gleich vier neue Spieler für die Schlussoffensive.
Diese blieb allerdings zunächst aus. Union investierte viel, kam aber nicht gefährlich genug vor das Tor des Aufsteigers. Eine Flanke von Laïdouni konnte Müller mühelos abfangen (82.) und nach einer Hereingabe von Becker war die Heidenheimer Defensive ebenfalls zur Stelle (85.). Zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit bot sich den Unionern per direktem Freistoß die große Gelegenheit zum Ausgleich. Allerdings geriet der Versuch von Becker zu unplatziert und konnte von Müller gehalten werden. In der Nachspielzeit hatten die Eisernen dann die letzte Chance: Nach einer Ecke von der rechten Seite kam der eingewechselte Roussillon zum Kopfball, setzte den Ball aber über die Latte (90.+1). Kurz darauf beendete Stegemann die Partie und so musste Union ohne Punkte die Heimreise antreten.
Stimmen nach dem Spiel
“Es ist im Moment eine schwierige Phase. Im vergangenen Jahr ging gefühlt jeder Ball rein, das ist jetzt anders. Auch heute haben heute wir viele Torchancen kreiert, waren aber einfach nicht effizient genug. Aber auch solche Phasen gehören zum Fußball. Ich bin überzeugt: Wenn wir weiter hart arbeiten und dranbleiben, werden wir wieder erfolgreich sein”, so Union-Keeper Frederik Rönnow nach dem Abpfiff.
“Über 90 Minuten machen wir ein gutes Spiel und haben genug Möglichkeiten. Ich zähle vier bis fünf, aus denen wir Tore erzielen müssen. Das müssen wir wieder besser machen und nur so können wir auch wieder andere Ergebnisse erzielen. Jetzt sieht die Situation so aus, wie sie ist und nun haben wir zwei Tage, um uns auf die nächste Aufgabe vorzubereiten”, so Unions Cheftrainer Urs Fischer nach dem Abpfiff.
Ausblick auf die kommenden Tage
Die Mannschaft reist noch heute Abend nach Berlin zurück. Morgen steht eine Regenerationseinheit auf dem Programm, bevor auch schon die Vorbereitung auf das nächste Pflichtspiel beginnt. Am Dienstagabend um 18:45 Uhr treffen die Eisernen dann im Rahmen des 2. Spieltages der Champions-League-Gruppenphase im Berliner Olympiastadion auf Sporting Braga.
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