Welternährungstag: Nachhaltige Ernährungssysteme als entscheidende Klima-Maßnahme
Die globalisierten Nahrungsmittelsysteme gehören zu den treibenden Kräften für den Klimawandel, in dessen Folge auch Wasserknappheit und Dürre zunehmen. Wasser aber ist eine unserer überlebenswichtigen Ressourcen. Unter dem Motto „Water is life, water is food. Leave no one behind.“ rückt daher die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am diesjährigen Welternährungstag das Wasser in den Fokus. Mit Wasserknappheit etwa haben sowohl der globale Süden als auch Europa zu kämpfen. In Deutschland ist der Osten mit seinen großen Agrarflächen besonders betroffen, ebenso Teile Niedersachsens und Schleswig-Holstein. Das zuverlässige Kontinentalklima, das hiesige Pflanzen für ihr Wachstum brauchen, schwindet. Die Böden sind degradiert und erschöpft, ihre biologische Wertigkeit geht zurück. Erschöpft sind auch die Landwirt*innen, die sich nicht so schnell an die Veränderung anpassen können. Sie müssen mit den Extremwetterereignissen wirtschaften, während ihre Erträge schwinden.
David Peacock vom Erdhof in Mecklenburg-Vorpommern und engagiert im Slow-Food-Netzwerk, betont, dass die Dürre hierzulande ein gravierender Wendepunkt und Alarmsignal sei, Landwirtschaft endlich anders zu denken. Die Anreize, die dafür bislang von den Bundesländern und der Bundesregierung kommen, seien weiterhin weder hilfreich noch ausreichend. „Was es braucht, ist der konsequente Aufbau regionaler und lokaler Versorgung. Dafür müssen wir unter anderem Menschen den Zugang zu Land ermöglichen, um die Landnutzung und Lebensmittelerzeugung zu diversifizieren und letztlich zu sichern. Das bedeutet, dass wir weg kommen von den riesigen, monokulturellen Einheiten hin zu agrarökologisch und regenerativ wirtschaftenden Betriebseinheiten, die agil mit den begrenzten Ressourcen des Planeten arbeiten.“ Für Peacock ist es Teil von gutem Essen, Nahrungsmittel selbst anzubauen und zu ernten. Es müssten mehr Menschen und weniger Maschinen in der Landwirtschaft tätig sein.
Die Klimakrise und ihre Folgen verschärfen weltweit Hunger, Armut und gesellschaftliche Konflikte. Slow Food fordert die politischen Entscheidungsträger*innen auf, all jene zu unterstützen, die sich entlang der Lebensmittelwertschöpfung auf den klimaschonenden Weg machen und den Umbau der Ernährungssysteme mittragen; Beispiele aus dem Netzwerk zeigen, dass ein nachhaltiges Wirtschaften machbar und fortschrittlich ist.
» Hier Verlinkung auf die International PM mit weltweiten Beispielen
Der Welternährungstag oder Welthungertag findet jährlich am 16. Oktober statt. Er macht aufmerksam darauf, dass noch immer zu viele Menschen auf der Welt an Hunger leiden.
Slow Food hat sich zum Ziel gesetzt, eine Ernährungswelt zu schaffen, die auf fairen Beziehungen basiert, die biologische Vielfalt, das Klima und die Gesundheit fördert und es allen Menschen ermöglicht, ein Leben in Würde und Freude zu führen.Als globales Netzwerk mit Millionen von Menschen setzt sich Slow Food für gutes, sauberes und faires Essen für alle ein. Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und ist mit vielfältigen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen auf lokaler, nationaler sowie europäischer Ebene aktiv. Mit handlungsorientierter Bildungsarbeit stellen wir Ernährungskompetenz auf sichere Beine. Ziel unseres politischen Engagements ist ein sozial und ökologisch verantwortungsvolles Lebensmittelsystem, das Mensch und Tier, Umwelt und Klima schützt. www.slowfood.de
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