Zinsverbilligung dringend nötig, um Einsturz beim bezahlbaren Wohnungsneubau aufzuhalten
Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:
„Bundesfinanzminister Christian Lindner macht es sich zu einfach, wenn er lediglich in Aussicht stellt, dass die Länder ja die Grunderwerbssteuer senken könnten und ansonsten keinerlei Unterstützung seitens der Bundesregierung kommen wird, um nicht die Zinspolitik der EZB gegen die Inflation zu konterkarieren. Angesichts des dramatischen Einbruchs beim Wohnungsbau ist dies entschieden zu kurz gesprungen. Keiner erwartet allgemeine Zinssenkungen, sondern was wir jetzt brauchen ist ein neues Versprechen für bezahlbaren Wohnungsneubau in unserem Land. Die Regierung muss kurzfristig handeln: Hier ist eine Zinsverbilligung – wie sie auch in anderen europäischen Ländern stattfindet – überfällig. Im Gegenzug müssen dafür entsprechend abgesenkte Mieten garantiert werden.
Die Wohnungswirtschaft tut alles dafür, ihren Beitrag zum bezahlbaren Bauen und Wohnen zu leisten und hat dazu ganz aktuell eine neue Rahmenvereinbarung für seriellen und modularen Wohnungsbau vorgelegt. Die Rahmenvereinbarung entstand in einem aufwändigen Prozess in den vergangenen sieben Monaten unter Einbeziehung der Deutschen Bauindustrie, des Bundesbauministeriums sowie unterstützt von der Bundesarchitektenkammer. Sie umfasst 25 innovative Angebote des seriellen und modularen Wohnungsbaus, bietet Preissicherheit und sendet mit einem Baukosten-Median von unter 3000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche ein starkes Preissignal in den Markt.
Mithilfe der Zinsabsenkung und den günstigen Baukosten aus der Rahmenvereinbarung könnten die sozial orientierten Wohnungsunternehmen wieder in die Lage versetzt werden, Wohnungen zu Mieten von 9 bis 12 Euro zu errichten.
Deshalb muss jetzt auch die Regierung endlich handeln und die Rahmenbedingungen für den bezahlbaren Wohnungsbau schnell verbessern.“
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.
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