Zwölfter WindEnergy trend:index: Stimmung in der europäischen Windindustrie sinkt im Gegensatz zu anderen Märkten
Der Einfluss des Ressourcenmangels – erstmals abgefragt – wird als sehr hoch eingeschätzt. Die Einsparpotenziale durch neue Technologien werden erstmals deutlich schlechter bewertet als bisher, die erwartete Turbinengröße nimmt sogar ab.
Zu diesen Ergebnissen kommt der neue WindEnergy trend:index (WEtix), der seit 2018 halbjährlich gemessen und veröffentlicht wird. Herausgeber des Trendbarometers ist WindEnergy Hamburg, die Weltleitmesse für Windenergie On- und Offshore, in Zusammenarbeit mit wind:research, dem führenden Marktforschungsinstitut für Windenergie. Im Rahmen der aktuellen Umfrage haben von Mitte September bis Mitte Oktober 2023 mehr als 500 Personen ihre Einschätzung zu den Entwicklungen der weltweiten On- und Offshore-Windindustrie abgegeben. Insgesamt haben damit seit 2018 über 11.000 Expertinnen und Experten am WEtix teilgenommen. Die Umfrage umfasst alle weltweiten On- und Offshore Regionen. Als Marktregionen wurden Deutschland, Europa (inkl. DE), Nordamerika, Asien und der „Rest der Welt“ – Afrika, Australien und Zentral- sowie Südamerika – definiert.
Leichter Rückgang der Stimmung in einigen Regionen, aber weiterhin durchweg positive Einschätzung
Seit der letzten Ausgabe des WEtix im ersten Halbjahr 2023 hat sich ein gemischtes Bild hinsichtlich der Entwicklungen ergeben. Die Einschätzung der weltweiten Märkte ist weiterhin recht positiv, die Stimmung überwiegend gut, sowohl On- als auch Offshore. Jedoch lassen sich insbesondere in Deutschland und Europa aktuell stärkere negative Veränderungen feststellen, sowohl in der kurzfristigen als auch in der langfristigen Betrachtung. Die seit dem zweiten Halbjahr 2019 bis zum ersten Halbjahr 2022 stetig steigende Stimmung in Deutschland verschlechtert sich weiter, befindet sich aber im Vergleich der letzten Jahre nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.
Die Stimmung bleibt insgesamt gut: für keine Branche, Zeithorizont und Region fällt die Stimmung in den negativen Bereich – bezogen auf alle je durchgeführten WEtix-Trendbarometer sind die Bewertungen meist noch im mittleren oder sogar oberen Bereich. Besonders in der kurzfristigen Bewertung verbessern sich sowohl Asien als auch der Rest der Welt im Bereich Onshore Wind. Langfristig können beide Regionen – in beiden Branchen – ihr sehr hohes Niveau halten.
Erneut werden die Rahmenbedingungen für die Windenergie als weitestgehend positiv eingeschätzt. Im Vergleich zum letzten Halbjahr hat sich die Bewertung jedoch teilweise zum Negativen entwickelt – nur Asien und Rest der Welt sind etwas gestiegen.
Geringe Realisierungswahrscheinlichkeit der Ausbauziele und Ressourcenmangel
Zwar wird die Windindustrie weiterhin größtenteils optimistisch betrachtet, dennoch bestehen auch gewisse Sorgen der Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer: zum ersten Mal wurde im WEtix nach dem Einfluss des weltweiten Ressourcenmangels auf die Erreichung der Ausbauziele gefragt. Die Ergebnisse sind klar: Die allgemeinen Sorgen, ob die Ausbauziele erreicht werden können, spiegelt auch dieser WEtix wieder. Ein Großteil der Befragten sieht eine starke bis sehr starke Behinderung der Ausbauziele durch den weltweiten Ressourcenmangel.
Einsparpotenziale rückläufig
Nach dem Ende des leichten Aufschwungs bzgl. der Einschätzung der Einsparpotenziale in der letzten Ausgabe überraschen die Ergebnisse zu dieser Frage deutlich: die Bewertungen sind erstmals – und sogar stark – gesunken, insbesondere im Bereich Offshore Wind. Die Kosten bzw. der Kostendruck für die Hersteller können hier eine Rolle spielen, ebenso die Frage, inwiefern die Technik überhaupt noch weiterentwickelbar ist bzw. weiterentwickelt wird – oder ob erst einmal die nun bewährte Technik „stabil“ eingesetzt wird und damit zum Erreichen sowohl der Energiewende als auch der Ausbauziele beiträgt.
Die im WEtix zum zweiten Mal gestellte Frage nach der Turbinengröße und deren (durchschnittlicher) Leistung in 2030 unterstreicht das Potenzial des weiteren technologischen Fortschritts: Dabei differenziert die Branche aber inzwischen wohl in der Entwicklung zwischen On- und Offshore, auch im Vergleich zur letzten Befragung: während die für das Jahr 2030 erwartete durchschnittlich installierte Turbinengröße Onshore weiter steigt (von 8,2 auf 8,5 MW), sinkt sie im Bereich Offshore von 18,8 MW auf 18 MW. Dies bestätigt die Aussage der Frage davor, dass insbesondere Offshore erst einmal keine größeren Entwickungssprünge gemacht werden.
WindEnergy Hamburg vom 24. – 27. September 2024
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Das Marktforschungsinstitut wind:research liefert mit Marktstudien und Analysen sowie Gutachten bis hin zu M&A-Leistungen für die Windenergie detaillierte Ansätze zur Strategieentwicklung für Energieversorger, Projektentwickler, Betreiber, Hersteller von Komponenten und Anlagen sowie für Kommunen, Länder und Bund. Zudem bietet es wöchentliche Clippings zu einem weiten Themenspektrum, zum Beispiel auch Wasserstoff. Weitere Informationen: www.windresearch.de
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