Absolvent:innenfeier: Bildung als wichtige Zukunftsaufgabe / DAAD-Preis 2023 verliehen
Mit dem DAAD-Preis zeichnet der Deutsche Akademische Austauschdienst einmal jährlich ausländische Studierende an deutschen Hochschulen für sehr gute akademische Leistungen sowie bemerkenswertes gesellschaftliches und interkulturelles Engagement aus. Pro Hochschule wird ein Preis vergeben, dotiert ist die Auszeichnung mit 1.000 Euro. Der DAAD-Preis 2023 der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) geht an Kande Oudjim. Verliehen wurde er am 24. November im Rahmen der Absolvent:innenfeier der Hochschule.
Der 28-Jährige aus Togo studiert an der PHKA Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit (IMM), hat sich intensiv in die deutsche Forschungslandschaft eingearbeitet und schreibt gerade seine Masterarbeit. Seine interkulturellen Fähigkeiten, heißt es in der Begründung der PHKA für die Preisvergabe, setze er darüber hinaus gezielt in seinem ehrenamtlichen Engagement bei der Flüchtlingshilfe Christian Griesbach Haus in Karlsruhe ein. Hier betreut Oudjim in seiner Freizeit Kinder und Jugendliche. „Er kann sicherlich in vielen Fällen besser unterstützen, da er das Gefühl von ‚Fremdsein‘ und ‚Anderssein‘ kennt“, sagt Sabine Liebig, PHKA-Professorin für Neuere und Neueste Geschichte und ihre Didaktik, die Kande Oudjim für den Preis vorgeschlagen hat.
„Der DAAD-Preis ist für mich nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung, sondern auch eine Motivation, über meine Fähigkeiten hinauszugehen“, freut sich Oudjim. In der Flüchtlingshilfe engagiere er sich als „Mensch mit Migrationshintergrund“, um geflüchteten Menschen bei ihrer ersten Orientierung zur Seite zu stehen und ihnen „durch Beratung ein möglichst selbstverantwortliches Leben in ihrem ‚neuen Zuhause‘ zu ermöglichen“. In Togo hat Kande Oudjim unter anderem ein Masterstudium Interkulturelle Germanistik abgeschlossen und Deutsch unterrichtet. An der PHKA hat er dieses Jahr neben seinem Studium als Deutschlehrer für Austausch-Studierende gearbeitet.
Die PHKA-Absolvent:innenfeier am 24. November fand im Südwerk Karlsruhe statt. Auf dem Programm standen unter anderem Ansprachen von Rektor Klaus Peter Rippe und Prorektorin für Studium, Lehre und Internationales Dorothee Kohl-Dietrich. Die Absolvent:innen-Rede hielt Lea Deborah Oberprieler. Musikalisch umrahmt wurde die Feier, zu der viele Absolvent:innen ihre Familien und Freunde mitgebracht hatten, von der PHKA-Combo unter Leitung von Marco Vincenzi.
Verschiedene pädagogische Arbeitsfelder
Insgesamt haben von Anfang Oktober 2022 bis Ende September 2023 rund 900 Student:innen ihr Studium an der PHKA erfolgreich abgeschlossen. Rund 300 davon haben ihren Master im Lehramt Grundschule oder Sekundarstufe I in der Tasche und können ein Referendariat beginnen. Rund 80 Studierende haben an der PHKA ihren Master in einem nichtlehramtsbezogenen Studiengang erworben, beispielsweise in IMM, Kulturvermittlung oder Biodiversität und Umweltbildung. Hinzukommen rund 130 Absolvent:innen, die ein nichtlehramtsbezogenes Bachelorstudium erfolgreich absolviert haben und damit über einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss verfügen. Rund 390 Student:innen haben ihr Bachelorstudium Lehramt Grundschule oder Sekundarstufe I abgeschlossen und sind damit für ein Masterstudium qualifiziert. Dies ist Voraussetzung für Referendariat und anschließenden Schuldienst.
Hohes Maß an Verantwortung für junge Menschen
Dorothee Kohl-Dietrich gratulierte allen Absolvent:innen herzlich zu ihrem Abschluss. „Für Ihre anspruchsvollen und gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsaufgaben haben Sie bei uns den Grundstein gelegt und sich das Wissen und die Kompetenzen erworben, die sie für die nächsten Schritte Ihres Weges benötigen“, so die Prorektorin. Die von den Absolvent:innen anvisierten Berufe in verschiedenen pädagogischen Arbeitsfeldern seien „mit einem hohen Maß an Verantwortung verbunden für die kognitive und emotionale Entwicklung junger Menschen“. Darüber hinaus seien die Vermittlung demokratischer Werte und die Ermöglichung von Partizipation und Teilhabe „in Zeiten, in denen unser demokratisches System gefährdet ist“, systemrelevant und systemerhaltend. Klaus Peter Rippe dankte allen Absolvent:innen dafür, wie sie die Hochschule auf vielfältige Weise geprägt und bereichert haben, und wünschte ihnen „alles Gute für das, was vor Ihnen liegt“. „Ihre Eltern und auch wir als Hochschullehrende haben heute allen Anlass, stolz auf Sie zu sein“, so der Rektor.
Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten
„Wir werden Kinder und Jugendliche auf ihrem Lebensweg begleiten, dürfen Vorbild sein und ihnen Werkzeuge an die Hand geben, damit sie die Welt selbst entdecken können“, blickte Lehramtsabsolventin Lea Deborah Oberprieler in ihrer Rede nach vorne und wünschte sich und ihren Mitabsolvent:innen eine Zukunft „genauso bunt wie eine Schulklasse“. Am Rande der Veranstaltung erzählt eine der Bachelor-Absolventinnen Lehramt Grundschule, die nun mit dem Masterstudium weitermacht: „Ich habe meine Grundschullehrerin sehr gemocht, sie ist immer noch ein Vorbild.“ Es sei wichtig, mit Schüler:innen zu kooperieren, sie wertzuschätzen und nicht von oben auf sie herab zu schauen. Und eine andere Absolventin, die nach ihrem Masterstudium Sekundarstufe I nun das Referendariat vor sich hat, betont, dass an einer Schule nicht nur das Unterrichten wichtig sei, sondern auch die Schulgemeinschaft. Es sei wichtig, sich einzubringen. Darauf freut sie sich.
Als bildungswissenschaftliche Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht forscht und lehrt die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) zu schulischen und außerschulischen Bildungsprozessen. Ihr unverwechselbares Profil prägen der Fokus auf Bildung in der demokratischen Gesellschaft, Bildungsprozesse in der digitalen Welt sowie MINT in einer Kultur der Nachhaltigkeit. Rund 220 in der Wissenschaft Tätige betreuen rund 3.600 Studierende. Das Studienangebot umfasst Lehramtsstudiengänge für die Primarstufe und die Sekundarstufe I sowie Bachelor- und Masterstudiengänge für andere Bildungsfelder. Die berufsbegleitenden Weiterbildungsangebote zeichnen sich durch ihre besondere Nähe zu Forschung und Praxis aus.
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