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Apothekenschließungen: Ein Grund für Honorarsteigerung

In einem beeindruckenden Zusammenschluss haben Apotheker:innen aus Norddeutschland gestern in Hannover und Schwerin gegen die aktuellen Gesundheitspolitik des Bundesgesundheitsministeriums protestiert. Die Teams aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern versammelten sich, um ihre Unzufriedenheit mit den Entwicklungen im Gesundheitswesen zum Ausdruck zu bringen.

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) veröffentlichte einen umfassenden Beitrag zu den Protesten, der von verschiedenen Medien aufgegriffen wurde. Besondere Aufmerksamkeit erlangte der Protest durch die Anwesenheit des niedersächsischen Gesundheitsministers Dr. Andreas Philippi (SPD) in Hannover. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete ohne Bildmaterial und zitierte den Verbandschef Berend Groeneveld, der die schwierige Lage der Apotheken und die potenziellen Auswirkungen der Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erläuterte.

Die dpa-Berichterstattung gab auch den Krankenkassen Raum, ihre Perspektive zu präsentieren. Der GKV-Spitzenverband betonte, dass 3 Prozent des Apothekeneinkaufspreises bereits an die Apotheken gingen und zusätzliche Honorarsteigerungen laut den Kassen nicht gerechtfertigt seien.

Das ZDF berichtete in seinen Hauptnachrichten über die "Proteste der Apotheker". Die Sprecherin Marietta Slomka erklärte, dass bundesweit Proteste angekündigt wurden und einige Hundert Apotheker an der zentralen Kundgebung teilnahmen. Der Beitrag beleuchtete kurz die Forderungen und den Widerstand gegen Lauterbachs Pläne.

Die Tagesschau widmete den Protesten knapp 22 Sekunden und berichtete, dass viele Apotheken in Norddeutschland geschlossen blieben, was den Auftakt für einen Protestmonat markiere. Die Apothekerschaft protestiere gegen Sparmaßnahmen der Bundesregierung und stagnierende Honorare, so die Nachrichtensprecherin Susanne Daubner.

Tagesschau24 widmete dem Thema über 7 Minuten Sendezeit. Hier kamen auch Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening sowie lokale Apotheker zu Wort. Die Hamburger Apothekerin Dorothea Metzner schilderte den Alltag in der Offizin, thematisierte Lieferengpässe und Personalmangel und erklärte, warum das aktuelle Honorar nicht mehr ausreiche. Kammerchef Kai-Peter Siemsen betonte den Widerstand der Apothekerschaft gegenüber Lauterbachs Plänen.

Gabriele Overwiening sprach in einem Interview bei Tagesschau24 über die mangelnde Unterstützung und Anerkennung der Politik gegenüber den Apotheken. Sie warnte vor einer "2-Klassen-Versorgung" und betonte, dass es darum gehe, das aktuelle System zu stabilisieren und nicht schlechtzureden.

Auch die regionale Presse, darunter der NDR, griff das Thema auf. Die Hamburger Apothekerin Carolina Guillot von der Lotus-Apotheke in Hannover wurde interviewt und berichtete über den Apothekenalltag sowie ihre Erfahrungen bei der Demonstration. Simon Kopelke vom Verband der Ersatzkassen (Vdek) betonte bei "Hallo Niedersachsen", dass es in Niedersachsen kein Apothekensterben gebe und Gesundheitsminister Philippi den Apotheken den Rücken stärke, trotz einiger weniger Vor-Ort-Apotheken, die durch das Angebot von Online-Apotheken kompensiert würden.

Kommentar:

Die gestrigen Apothekenproteste haben deutlich gemacht, dass die Unzufriedenheit in der Apothekerschaft über die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen ein kritisches Stadium erreicht hat. Die vielfältige Berichterstattung der Medien, von der umfassenden dpa-Analyse bis zu den detaillierten Interviews bei Tagesschau24, gibt einen Einblick in die verschiedenen Perspektiven und Forderungen der Beteiligten.

Die Anwesenheit des niedersächsischen Gesundheitsministers Dr. Andreas Philippi verleiht dem Protest zusätzliches Gewicht und verdeutlicht die Ernsthaftigkeit der Anliegen der Apotheker:innen. Die Diskussion um Honorarsteigerungen wird dabei nicht nur auf politischer Ebene geführt, sondern auch durch die Berichterstattung der Medien intensiv beleuchtet.

Die Standpunkte der Apotheker:innen und Krankenkassen prallen dabei aufeinander, wobei die Apothekerschaft auf die schwierige Lage in den Offizinen, Lieferengpässe und Personalmangel hinweist, während die Krankenkassen betonen, dass bereits ein beträchtlicher Anteil des Apothekeneinkaufspreises an die Apotheken geht.

Es bleibt abzuwarten, wie die Politik auf die Proteste reagieren wird und inwiefern es zu Verhandlungen über eine mögliche Honorarsteigerung kommen wird. Der Apothekenprotest markiert einen wichtigen Schritt in der Auseinandersetzung um die Zukunft des Gesundheitswesens und die Anerkennung der Arbeit der Apotheker:innen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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