Auf diese Chancen und Herausforderungen im Online- und Offline-Handel sollten Unternehmen 2024 vorbereitet sein
Verbraucher konzentrieren sich in der Inflation auf das Wesentliche
In den letzten 12 Monaten haben Verbraucher auch die Prioritäten für ihre Ausgaben angepasst. Noch im Juli 2022 waren viele Verbraucher bereit, für ein Premiumprodukt oder ein Produkt mit einer positiven Umweltbilanz mehr zu bezahlen. Doch die steigende Inflation hat dazu geführt, dass Konsumenten sich nun auf die Suche nach Schnäppchen und preisgünstigeren Produkten konzentrieren.
Um Geld zu sparen, änderten Verbraucher ihr Ausgabeverhalten wie folgt:
- Durchschnittlich 66 % der Verbraucher in allen befragten Ländern kaufen billigere Produkte (65 % in Deutschland)
- 54 % haben große Anschaffungen aufgeschoben oder auf sie verzichtet (56 % in Deutschland)
- 47 % kaufen häufiger Eigenmarken von Geschäften (51 % in Deutschland)
Durch die steigenden Kosten neigen Verbraucher zur Wahl günstigerer Marken. Sie vergleichen Preise stärker als zuvor und suchen aktiv nach Treueangeboten und Rabatten.
Außerdem nehmen Konsumenten die folgenden Maßnahmen vor, um aufgrund der wirtschaftlichen Lage bessere Angebote zu finden:
- Durchschnittlich 44 % Verbraucher in allen befragten Ländern nutzen häufiger Rabattcoupons. In Deutschland liegt dieser Wert sogar bei 61 %.
- Durchschnittlich 52 % recherchieren mehr, bevor sie einen Kauf tätigen. In Deutschland ist dieser Wert etwas höher und liegt bei 58 %.
Dagegen ist vor allem in Deutschland der Kauf von Second-Hand-Produkten noch nicht weit verbreitet. So kaufen im internationalen Durchschnitt 25 % gebrauchte Produkte, um bessere Angebote zu finden, während es in Deutschland nur 16 % tun.
Verbraucher wollen neue Einkaufserlebnisse ausprobieren, erwarten aber weiterhin die menschliche Komponente
Durchschnittlich 35 % der internationalen Befragten sind sehr interessiert an kassenlosem Einkaufen. In Deutschland sind es sogar 44 %. Jedoch ist diese Technologie noch nicht weit verbreitet: Nur 5 % der deutschen Befragten haben bereits in einem kassenlosen Geschäft eingekauft.
Die Mehrheit der Verbraucher (82 %) möchte das kassenlose Einkaufen in Supermärkten nutzen und 36 % in Kleidungsgeschäften. Vor allem möchten sie diese Technologie nutzen, um Warteschlangen zu vermeiden (80 %).
Allerdings konnte beobachtet werden, dass Verbraucher sich weiterhin menschliche Hilfe wünschen. So sieht mehr als die Hälfte der Verbraucher (56 %) die größte Herausforderung des kassenlosen Einkaufens darin, dass kein Personal vor Ort wäre, das sie um Hilfe bitten können.
Verbraucher brauchen das Vertrauen, dass Unternehmenswerte aufrichtig sind
Die meisten Verbraucher möchten gerne daran glauben, dass die Aussagen von Unternehmen aufrichtig sind. Die Mehrheit (61 %) sagt, dass sie Marken tendenziell glaubt, wenn diese angeben, sich um Nachhaltigkeit zu bemühen. Unsere Umfrage zeigt jedoch, dass die Skepsis in einigen Ländern größer ist, als in anderen. In Deutschland glauben nur 49 % der Verbraucher einer Marke, wenn sie sagt, dass sie sich um nachhaltige Praktiken bemüht.
Verbraucherengagement fördern
Preise spielen aufgrund der Inflation zweifellos eine zentrale Rolle, doch sie sind nicht das einzige Kriterium, das Verbrauchern beim Onlinekauf und Vergleich von Marken wichtig ist. Wir haben Verbraucher, die Vergleichsplattformen nutzen, gefragt, welche Aspekte von Produkten oder Dienstleistungen sie vergleichen. Dabei standen Nutzerbewertungen in allen Ländern an zweiter Stelle, nach dem Preis. In Deutschland ist der Preis für 72 % der Verbraucher ausschlaggebend und für 48 % sind es die Online-Bewertungen.
Auch Treueprogramme sind eine gute Möglichkeit für Unternehmen, Kunden zu binden und das Verbraucherengagement zu fördern. In Deutschland nutzen 42 % der Verbraucher bereits vor der Inflation Treueprogramme (vs. 45 % im internationalen Durchschnitt) und 29 % der deutschen Konsumenten begannen diese aufgrund der wirtschaftlichen Lage zu nutzen (vs. 22 % im internationalen Durchschnitt). Es kann also festgestellt werden, dass die Inflation ein wichtiger Faktor in der Nutzung von Treueprogrammen in Deutschland war.
“Konsumenten reagieren auf die Inflation mit einem angepassten Einkaufsverhalten. 81 % der befragten Konsumenten aus Deutschland haben aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage ihr Konsumverhalten angepasst: ganze 62 % kaufen weniger Lebensmittel, 64 % weniger Kleidung. Dabei stecken die Deutschen die Inflation noch besser weg, als die anderen befragten Länder. Diese haben ihre Ausgaben weiter einschränken müssen. Um Kunden dabei zu unterstützen, die Preiserhöhungen besser auszugleichen, können Unternehmen Zahlungsoptionen wie Buy now, Pay later anbieten oder ein Treueprogramm einrichten. Auch das Anbieten von billigeren Produktalternativen ist eine gute Möglichkeit, Kunden während der Inflation entgegenzukommen, und sie nicht an die Konkurrenz zu verlieren,” so Ines Bahr, Senior Content Analyst bei Capterra.
Methodik
Dieser Capterra-Report zu Trends im Verbraucherverhalten 2023 (Capterra Consumer Behaviour Trends) identifiziert 4 Trends als Ergebnis von 6 Umfragen, die von Capterra und seinen Partnerunternehmen in Auftrag gegeben wurden. Dieser Report umfasst Daten aus Online-Umfragen, die zwischen Januar 2022 und Juni 2023 durchgeführt wurden. Jede Umfrage wurde an etwa 5.000 Verbraucher gesendet (1.000 pro Land). Die Teilnehmenden sind Verbraucher, die im Vereinigten Königreich, Australien, Kanada, Frankreich und Deutschland leben. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Personen, die an der Umfrage teilgenommen haben, und nicht für das gesamte Land/die gesamte Region.
Die vollständige Methodik ist im E-Book zu finden.
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