Das Apothekenhonorar und die 3-Prozent-Komponente
Um die Angelegenheit zu verstehen, betrachten wir das Apothekenhonorar im Kontext eines Patienten namens Thorsten, der als Asthmatiker ein Rezept über ein Asthma-Spray einlöst. Dank seiner gesetzlichen Versicherung muss er das Arzneimittel nicht selbst bezahlen. Hier werden die verschiedenen Honorarkomponenten beleuchtet, wobei auffällt, dass das Fixum in den letzten zwei Jahrzehnten nur minimal angepasst wurde. Stattdessen wird betont, dass der variable Anteil aufgrund hochpreisiger Arzneimittel stetig ansteigt, was zu einem Gesamtanstieg des Umsatzes der Apotheken führt. Der GKV-Spitzenverband betont auf seiner Webseite, dass gesetzliche Regelungen und Verträge eine angemessene Vergütung der Apotheken sicherstellen.
Die aktuellen Proteste der Apothekerschaft gegen eine Erhöhung des Apothekenhonorars verdeutlichen jedoch, dass die Krankenkassen die 3-Prozent-Komponente als Angriffspunkt für ihre Argumentation nutzen. Ein Sprecher des GKV-Spitzenverbandes hebt hervor, dass die Apotheken bereits drei Prozent vom Apothekeneinkaufspreis als Honorar von den Krankenkassen erhalten und betont, dass die Vergütung jedes Jahr aufgrund der steigenden Preise für Arzneimittel zunimmt. Diese Position wird als Grundlage für die Ablehnung weiterer Honorarerhöhungen für die Apotheken angeführt.
Die Diskussion um das Apothekenhonorar ist nicht neu, aber eine neue Wendung nimmt, indem die 3-Prozent-Marge ins Zentrum gerückt wird. Frühere Diskussionen drehten sich oft um Deckelungen, wie im vergangenen Jahr, als die FDP-Fraktion eine Prüfung der Auswirkungen einer Deckelung des Festzuschlags bei 45 Euro beantragte. Die Diskussion um eine mögliche Deckelung der 3-Prozent-Marge wurde bereits 2016 angestoßen, wobei der Vorschlag einer Deckelung von den Bundestagsfraktionen von Union und SPD unterstützt wurde. Diese Diskussionen wurden vor dem Hintergrund des steigenden Anteils hochpreisiger Medikamente geführt, was zu einer Umkehr der Logik der Vergütung führte.
Bemerkenswert ist, dass in der aktuellen Debatte um die 3-Prozent-Komponente wenig auf die Zwecke dieser Marge eingegangen wird. Insbesondere bleibt außen vor, dass die Kosten, die durch diesen "kaufmännischen Aufschlag" abgedeckt werden sollen, mit höherpreisigen Arzneimitteln steigen, darunter Lager- und Retaxrisiken sowie Kosten für die Vorfinanzierung. Diese Aspekte werfen die Frage auf, inwieweit die 3-Prozent-Komponente tatsächlich die steigenden Kosten der Apotheken widerspiegelt und ob eine differenzierte Betrachtung der Honorarstruktur notwendig ist.
Kommentar:
Die aktuelle Debatte um das Apothekenhonorar offenbart eine komplexe Gemengelage von Interessen und Herausforderungen. Die Fokussierung auf die 3-Prozent-Komponente durch die gesetzlichen Krankenkassen wirft wichtige Fragen auf, insbesondere bezüglich der Kostenstruktur und der gerechten Vergütung für Apotheken.
Die Argumentation der Krankenkassen, dass die 3-Prozent-Marge bereits eine angemessene Vergütung darstellt, steht im Kontrast zu den steigenden Kosten, denen Apotheken gegenüberstehen. Der variable Anteil der Vergütung, der durch hochpreisige Arzneimittel anwächst, mag zwar zu einem Gesamtanstieg des Umsatzes führen, wirft jedoch die Frage auf, ob dies ausreicht, um die gestiegenen Kosten für Lagerung, Retaxrisiken und Vorfinanzierung zu decken.
Die Tatsache, dass die Diskussion um das Apothekenhonorar nicht neu ist, jedoch durch die Fokussierung auf die 3-Prozent-Komponente eine neue Dynamik erhält, zeigt, dass eine grundsätzliche Überprüfung der Honorarstruktur notwendig sein könnte. Es ist entscheidend, die Zwecke der 3-Prozent-Marge genauer zu analysieren und zu hinterfragen, ob sie die realen Kosten der Apotheken adäquat widerspiegelt.
Die Apothekerschaft hat mit ihren Protesten gegen eine Erhöhung des Apothekenhonorars klargemacht, dass sie die aktuelle Situation als unzureichend empfindet. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit eines konstruktiven Dialogs zwischen den verschiedenen Akteuren, um eine faire und nachhaltige Lösung zu finden, die sowohl die Interessen der Apotheken als auch die finanzielle Stabilität des Gesundheitssystems berücksichtigt.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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