Kunst & Kultur

Deutscher Musikrat fordert Leitung der Bayreuther Festspiele zu Engagement statt Stellenkahlschlag beim Festspielchor auf

Der Bayreuther Festspielchor soll ab 2024 von 134 auf 80 Mitglieder reduziert werden. Das entspräche einer Kürzung der Stellen um 40%. Diese Pläne der Festspielleitung wurden Ende der vergangenen Woche durch die Vereinigung deutscher Opern- und Tanzensembles (VdO) publik gemacht. Die Bayreuther Festspiele selbst bestätigten gegenüber dem BR bisher lediglich eine geplante Verkleinerung des Ensembles, da die Festspiele „aufgefordert worden seien, umfangreiche Einsparungen vorzunehmen, um gestiegene Kosten und auch anstehende Tariferhöhungen zu kompensieren.“

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Der Deutsche Musikrat fordert die Leitung der Bayreuther Festspiele auf, für den Erhalt ihres traditionsreichen Festspielchores zu kämpfen. Die geplante Reduzierung dieses Ausnahmeklangkörpers um 40 Prozent wäre ein Armutszeugnis für dieses international renommierte Festival. Wagners Opern in Bayreuth künftig mit einem ausgedünnten Chorklang zu musizieren, wird dem besonderen Wesen seiner Musik in keiner Weise gerecht. Zudem würde mit der Stellenreduktion vor allem für viele exzellente freischaffende Sängerinnen und Sänger, die bisher im Chor verpflichtet waren, ein grundlegendes Einkommen wegbrechen. Die Festspielleitung ist in der Verantwortung und nachdrücklich aufgefordert, die große politische und gesellschaftliche Unterstützung für die Bayreuther Festspiele im Sinne ihres Chores nun zu nutzen, um nachhaltige, ggf. auch zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten für diesen Klangkörper zu akquirieren.“

Die Bayreuther Festspiele, von Richard Wagner 1876 ins Leben gerufen, widmen sich ausschließlich der Aufführung von Wagner-Opern und finden damit weltweit Beachtung. Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin ist derzeit Katharina Wagner, eine Urenkelin von Richard Wagner.

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