EU verlängert Einsatz von Glyphosat
„Als am meisten eingesetztes Herbizid tötet Glyphosat sämtliche Wildkräuter auf und um Äcker und entzieht Insekten ihre Nahrungsquelle. Die Entscheidung ist in Anbetracht des voranschreitenden Verlusts von Arten und Lebensräumen ein verheerendes Signal.“, erläutert der Vorsitzende des NABU Brandenburg Björn Ellner. Der alarmierende Rückgang der Insekten ist längst bekannt, seit die Krefelder Studie vor einigen Jahren die Öffentlichkeit auf dieses drängende Umweltproblem aufmerksam machte. Doch die Lage verschlechtert sich weiterhin.
„Auch in Brandenburg ist die aktuelle Entwicklung besorgniserregend, wo der Rückgang der Insekten anhält. Insbesondere das unübersehbare Verschwinden der Schmetterlinge in den letzten Jahren weist auf einen bedenklichen Trend hin.“ Eine Ausnahme hiervon stellten lediglich die großen Schutzgebiete dar, die auch im weiteren Umfeld keine landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen aufwiesen, wie beispielsweise das Löcknitztal, die Reicherskreuzer Heide oder die Döberitzer Heide.
Die Ursachen für den Rückgang der Insekten und das Verschwinden vieler heimischer Arten sind gut bekannt. Die extreme Intensivierung in der Landwirtschaft, der großflächige Einsatz von Pestiziden, der Anbau von Monokulturen wie Mais und Raps sowie der Rückgang von Brachflächen und die häufige Mahd der Weg- und Straßenränder bis an die Ackerflächen sind maßgeblich für dieses Problem verantwortlich. Als Nahrungsgrundlage für unzählige Arten von Vögeln, Amphibien, Reptilien und Säugetieren sind Insekten für das Funktionieren unseres Ökosystems allerdings unverzichtbar.
„Die alarmierende Entwicklung des Insektenschwunds erfordert dringende Maßnahmen, um die Biodiversität und die Umwelt in Brandenburg zu schützen. Nur durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit Pestiziden und eine nachhaltige Landwirtschaft kann dieser gefährliche Trend umgekehrt werden. Daher ist es nun wichtig, dass sich die Europäische Gemeinschaft zügig für eine ambitionierte EU-Pestizidverordnung stark macht und die Reduktion von Pestiziden auch auf Bundes- und Landesebene angegangen wird”, so Ellner.
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