Frühkindliche Bildung: Städte haben Ausbau vorangetrieben
„Die Städte haben sich in den vergangenen Jahren mit großem Engagement für den Ausbau der Kinderbetreuung und die Ausbildung von pädagogischen Fachkräften eingesetzt. Dabei haben sie enorme Steigerungsraten erreicht. Dennoch gibt es einen erheblichen Mangel an Betreuungsplätzen, wie auch an den Zahlen des aktuellen Ländermonitorings der Bertelsmann Stiftung deutlich wird. Die Schätzungen zur Zahl der benötigten Betreuungsplätze im Jahr 2030 sind mit großen Unsicherheiten behaftet. Hier spielen die steigende Nachfrage nach Betreuungsplätzen und die Bevölkerungsentwicklung eine Rolle, bei der zum Beispiel die Zuwanderung stark ins Gewicht fällt.
Sicher ist aber, dass wir mehr Plätze brauchen, um den Bedarf heute und in Zukunft abzudecken. Mit dem Fachkräftemangel und dem unterschiedlichen Stand des Ausbaus in den Bundesländern wird es schwer, in allen Kommunen die Rechtsansprüche für Kita- und Grundschulkinder im Jahr 2030 zu erfüllen.
Die demografische Entwicklung macht es nicht leichter: Viele ältere Beschäftigte werden in Rente gehen, was den Fachkräftemangel weiter steigert. Die Städte haben bereits viel getan, um die pädagogischen Berufe attraktiver zu gestalten. Eine weitere Stellschraube sind zusätzliche Ausbildungskapazitäten, für die die Länder sorgen könnten. Eine Chance bietet sich auch durch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger und weitere Beschäftigte: zum Beispiel Kinderpflegerinnen und -pfleger, Verwaltungs- und Haushaltskräfte. Dabei muss selbstverständlich die Qualität der Erziehung und Betreuung erhalten bleiben.
Die Bertelsmann Stiftung setzt auch eine umfangreiche Verbesserung der Personalschlüssel bis 2030 als Zielmarke für alle Bundesländer. Dies ist nicht flächendeckend leistbar. Die personellen Ressourcen und auch die aktuelle Situation der Kommunen in den jeweiligen Bundesländern sind ausschlaggebend für weitere Verbesserungen der Personalschlüssel. Wichtig für eine Qualitätsverbesserung sind je nach örtlicher Situation auch zusätzliche Sprachförderung und Fachberatung. Die Entscheidungskompetenz hierzu muss weiter in den Bundesländern und bei den Kommunen bleiben.“
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