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„GQ Men of the Year“: Erykah Badu ist „Music Icon of the Year“

Als dritte Preisträgerin der am Donnerstag, den 30. November 2023, in Berlin stattfindenden Jubiläumsausgabe der „GQ Men of the Year“-Awards erhält die vierfache Grammy-Gewinnerin Erykah Badu den Preis als „Music Icon of the Year“ von GQ Germany. In den 90er Jahren schuf sie eine völlig neue Musikrichtung aus Hip-Hop, R&B und Soul, die auch neue Generationen begeistert. Auch in der Modewelt ist sie präsenter denn je, sitzt bei fast jeder Fashionshow in der Frontrow und entwirft ihre eigenen Kollektionen. Mit Manuela Hainz, Style Editor GQ Germany, sprach die Queen des Neo-Soul über die Macht der Worte, ihre Leidenschaft für Mode und warum sie sich gegen Kategorien sträubt. Das Styling verantwortete Tobias Frericks, Head of Editorial Content GQ Germany, zusammen mit Erykah Badu. 

Auszüge aus dem Interview mit Erykah Badu
1997 prägte Erykah Badu mit ihrem Album „Baduizm“ die Musikszene und schuf eine neue Musikrichtung aus Hip-Hop, R&B und Soul. „Ich war die Erste in meinem Genre. Es gab kein Genre, bis der Name Neo-Soul für das Album „Baduizm“ kreiert wurde, weil niemand kategorisieren konnte, was ich machte. Ich habe sozusagen ein Loch in den Damm gebohrt und all die gleichgesinnten Frequenzen strömten hindurch. Es ist eine Formel, die andere benutzen können.“

Auf die Frage, wie sie sich in dem damals überwiegend von Männern dominierten Umfeld gefühlt habe, antwortet sie: „Ich wusste nicht, dass ich eine Frau war. Ich bin in einer Gemeinschaft von Menschen aufgewachsen und ging auf die Kunstschule, um zu tanzen. In der Kunstschule sind alle non-binary. Wir sind einfach Menschen. Wir sind Schöpfer. Dass ich eine Frau bin, habe ich gelernt, nachdem ich in die Musikbranche gekommen bin. (…) Ich habe mir den Weg durch die Tür gebahnt. Auch ohne deren Sprache zu sprechen. Ich war in der Lage, mit Farben, Klängen und Hinweisen zu kommunizieren. Das ist meine Vision. (…) Ich akzeptierte kein Nein als Antwort. Ich hatte es nicht wirklich schwer als Frau in der Branche, weil ich mich nicht in eine Schublade stecken ließ.“

Erykah Badu über die Gender-Debatten der letzten Jahre:
„Es ist eine glorreiche Zeit. Kreativ und sehr, sehr frei. Es ist fast so, als ob etwas gestorben ist, und etwas anderes wächst. Das kann man bei der neuen Generation sehen. Sie ist furchtlos. Sie gehört nicht nur zu uns, sondern sie steht für Verbesserungen von unserem Entwurf. Es ist wichtig für mich, die Kinder zu unterstützen, mit ihnen auf Augenhöhe zu bleiben. Ich erfinde mich neu, indem ich im Moment präsent bleibe.“

Erykah Badu über die Macht der Worte:
„Die Art der Künstlerin, die ich bin, und die Art von Leben, das ich führe, sind zu hundert Prozent ich. Ich denke also, dass ich zwangsläufig missverstanden werde. Das liegt an der Art, wie ich gemacht bin, an meiner Familie, an der Art, wie wir sprechen. Wir sind sehr ehrlich und offen. Es gibt nicht viele Menschen, die auf diese Weise objektiv kommunizieren und denken. Man muss vorsichtig sein mit seinen Worten. Worte sind Macht. Du sagst Dinge in die Welt hinaus, die du vielleicht gar nicht sagen willst.“ Sie ergänzt: „Man muss eine Strategie entwickeln, damit man nicht das Falsche sagt. Verstehen, wer das Publikum ist und wer die Zielgruppe ist. Damit Sie nicht auf Landminen treten, die für Sie ausgelegt sind. Man muss wissen, wie man einen Raum liest.“ 

2023 entwarf sie eine eigene Kollektion mit Francesco Risso für Marni. Modemacher wie Tom Ford, Riccardo Tisci und Rick Owens erklären sie zu ihrer Muse. „Ich hatte schon immer meinen eigenen Stil. Ich habe mich nie für Mode interessiert. Ich gehe Mode an, wie jede andere Kunst. Es ist ein visuelles Handwerk. Und ich sehe mich selbst als Bildhauerin, wenn es darum geht, Dinge zu gestalten.“

Erykah Badu weigert sich bewusst dagegen, sich in eine Kategorie pressen zu lassen:
„Wir werden nur aus einem Grund kategorisiert, damit wir vermarktet werden können. Und wenn man das einmal herausgefunden hat, dann kann man sich selbst aus der Schublade herausnehmen. Ich weigere mich, mich anpassen zu lassen oder mich in etwas hineinstecken zu lassen. Das ist nicht fair gegenüber meiner Kunst oder meinem Geist oder den Räumen, die ich geschaffen habe; gegenüber allen anderen, die sich wie ich fühlen, die etwas erschaffen, das originell ist. Wenn ich in eine Kategorie gehöre, dann bin ich die Erste darin. Es gibt niemanden wie mich.“ 

Die 25. „GQ Men of the Year“-Awards finden am 30. November 2023 im The Tunnel in Berlin statt. Das Interview mit Erykah Badu lesen Sie schon jetzt auf GQ.de.

Über GQ Men of the Year
Die „GQ Men of the Year“-Awards sind eine internationale Awardreihe der weltweiten GQ-Ausgaben mit hochkarätig besetzten globalen Events in verschiedenen Städten. In Deutschland zählen die „GQ Men of the Year“-Awards zu den renommiertesten Award-Shows. Am 30. November 2023 feiert die Verleihung im The Tunnel in Berlin ihr 25. Jubiläum. Die „GQ Men of the Year“-Awards werden erneut von namhaften Partnern begleitet. Main Partner ist Porsche Deutschland. Zu den weiteren offiziellen Partnern zählen American Express, BOSS Parfums und das Hotel de Rome Berlin. Unterstützt wird die Veranstaltung außerdem von Belvedere Vodka, Dahlmann Catering, Glenfiddich, Hendrick’s Gin und Leica.

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