Jungheinrich verzeichnet starke Entwicklung von Umsatz und Ergebnis bei gleichzeitig schwächerer Marktnachfrage
- Auftragseingang Q1 – Q3: 3.873 Mio. Euro (+ 8 Prozent)
- Umsatz Q1 – Q3: 4.020 Mio. Euro (+ 18 Prozent)
- EBIT Q1 – Q3: 338,8 Mio. Euro (+ 27 Prozent)
- EBIT-Rendite Q1 – Q3: 8,4 Prozent (Vorjahr: 7,8 Prozent)
- Prognose für 2023 unverändert
Die Jungheinrich AG verzeichnete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 eine starke Entwicklung von Umsatz und Ergebnis, registrierte im Jahresverlauf gleichzeitig aber auch eine Abschwächung der Marktnachfrage. Über alle Geschäftsfelder hinweg belief sich Jungheinrichs Auftragseingang im Zeitraum von Januar bis September 2023 auf 3.873 Mio. Euro und lag damit 8 Prozent über dem Vorjahreswert von 3.594 Mio. Euro. Allerdings gingen im dritten Quartal die Fahrzeugbestellungen im Neugeschäft spürbar zurück. „Jungheinrich hat in den ersten drei Quartalen neue Höchstwerte bei Umsatz und Ergebnis erzielt. Im Laufe des Jahres hat sich die Konjunktur insbesondere in Europa und den USA jedoch deutlich abgekühlt. Die geopolitischen Risiken sind gleichzeitig noch weiter gestiegen. Vor diesem Hintergrund haben wir im dritten Quartal einen spürbaren Rückgang der Fahrzeugbestellungen registrieren müssen. Kumuliert liegen wir beim Auftragseingang aber weiterhin über dem Vorjahr“, sagt Dr. Lars Brzoska, Vorstandsvorsitzender der Jungheinrich AG.
Der Auftragsbestand des Neugeschäftes betrug zum 30. September 2023 insgesamt 1.587 Mio. Euro. Das waren 169 Mio. Euro beziehungsweise 10 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (1.756 Mio. Euro) und entsprach dem Niveau des Auftragsbestandes vom 31. Dezember 2022 (1.595 Mio. Euro). Hintergrund der Entwicklung des Auftragsbestandes ist unter anderem auch die weitere Normalisierung der Lieferketten, wodurch eine effiziente Abarbeitung bestehender Aufträge erfolgen konnte.
Jungheinrichs Konzernumsatz erreichte in den ersten neun Monaten einen Wert von 4.020 Mio. Euro und lag damit 18 Prozent über dem Vorjahreswert (3.397 Mio. Euro). Wesentlicher Wachstumstreiber war das Neugeschäft. Neben den guten Zuwächsen bei Neufahrzeugen trugen auch die Umsatzerlöse der in diesem Jahr von Jungheinrich erworbenen Storage-Solutions-Gruppe von 136 Mio. Euro, davon 67 Mio. Euro im 3. Quartal 2023, zu dieser Entwicklung bei.
Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) stieg im Zeitraum von Januar bis September 2023 um 72,9 Mio. Euro beziehungsweise 27 Prozent auf 338,8 Mio. Euro (Vorjahr: 265,9 Mio. Euro). Die EBIT-Rendite lag mit 8,4 Prozent ebenfalls über dem Wert des Vorjahreszeitraumes (7,8 Prozent). Das EBIT profitierte von der Umsetzung von Maßnahmen zur Margenabsicherung, welche die Kostenerhöhungen aus Materialpreissteigerungen, Tarifeffekten und dem Aufbau von Personal – auch durch Akquisitionen – mehr als ausgleichen konnten. Der von März bis September 2023 enthaltene operative Ergebnisbeitrag der Storage Solutions Gruppe belief sich auf 21 Mio. Euro. Mit 314,6 Mio. Euro stieg das EBT sehr deutlich um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (234,6 Mio. Euro). Die EBT-Rendite erreichte 7,8 Prozent (Vorjahr: 6,9 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 231,3 Mio. Euro (Vorjahr: 174,8 Mio. Euro). Das Ergebnis je Vorzugsaktie erreichte 2,28 Euro (Vorjahr: 1,72 Euro).
Zum 30. September 2023 ergab sich für den Jungheinrich Konzern eine Nettoverschuldung von 360 Mio. Euro (31. Dezember 2022: 75 Mio. Euro). Die deutliche Erhöhung um 285 Mio. Euro gegenüber dem Jahresende 2022 resultierte vorrangig aus dem negativen Free Cashflow des 1. Halbjahres 2023, da dieser in Folge der Akquisition mit 307 Mio. Euro aus der Kaufpreiszahlung für die Storage-Solutions-Gruppe belastet war. Der Free Cashflow von Januar bis September 2023 belief sich auf -98 Mio. Euro (Vorjahr -273 Mio. Euro). Ohne Berücksichtigung der Akquisition weist Jungheinrich einen positiven Free Cashflow auf.
Die Zahl der Beschäftigten im Jungheinrich Konzern stieg im Neun-Monats-Vergleich um 1.262 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 20.845 (Vorjahr: 19.583). Insgesamt entfiel ein Großteil des Aufbaus auf die Akquisitionen der Storage-Solutions-Gruppe und Magazino, den Ausbau der Nearshoring-Organisation sowie auf den Produktionsstart im neuen Werk in Tschechien.
Prognose
Jungheinrich hält an seiner am 24. April 2023 veröffentlichten und im Zwischenbericht zum 30. Juni 2023 bestätigten Prognose für das laufende Geschäftsjahr unverändert fest. Die Einschätzungen des Vorstandes zur voraussichtlichen Entwicklung des Unternehmens haben sich seit der letzten Berichterstattung nicht wesentlich geändert.
Jungheinrich rechnet für das Gesamtjahr 2023 mit einem Auftragseingang zwischen 5,0 Mrd. Euro und 5,4 Mrd. Euro (2022: 4,8 Mrd. Euro). Für den Konzernumsatz wird eine Bandbreite von 5,1 Mrd. Euro bis 5,5 Mrd. Euro (2022: 4,8 Mrd. Euro) prognostiziert. Diese Bandbreiten berücksichtigen einen Auftragseingang in Höhe von 0,3 Mrd. Euro und einen Umsatz in Höhe von 0,2 Mrd. Euro der Storage-Solutions-Gruppe.
Das EBIT wird 2023 zwischen 400 Mio. Euro und 450 Mio. Euro liegen (2022: 386 Mio. Euro). Es enthält einmalige transaktionsbezogene Kosten in Höhe von rund 8 Mio. Euro aus dem Erwerb der Storage Solutions Gruppe und – nach der finalen Kaufpreisanpassung und der abgeschlossenen Kaufpreisallokation – belastende Effekte in Höhe von 13 Mio. Euro. Der EBIT-Korridor berücksichtigt außerdem rund die Hälfte der variablen, erfolgsabhängigen Vergütungskomponente für das Management der Storage-Solutions-Gruppe in Höhe von 15 Mio. Euro, die gemäß der im Rahmen der Transaktion festgelegten Bedingungen ermittelt wurde. Die belastenden Effekte werden teilweise durch das anteilige operative Ergebnis der Storage Solutions Gruppe in Höhe von 25 Mio. Euro bis 30 Mio. Euro kompensiert. Die EBIT-Rendite soll in der Bandbreite von 7,8 Prozent bis 8,6 Prozent (2022: 8,1 Prozent) liegen. Das EBT dürfte 370 Mio. Euro bis 420 Mio. Euro erreichen (2022: 347 Mio. Euro) mit einer daraus folgenden EBT-Rendite zwischen 7,2 Prozent und 8,0 Prozent (2022: 7,3 Prozent). Wir gehen von einem ROCE-Wert zwischen 15 Prozent und 18 Prozent (2022: 16,3 Prozent) aus.
Des Weiteren erwartet Jungheinrich, dass der Free Cashflow im Vergleich zum Vorjahr (-239 Mio. Euro) einen deutlich besseren Wert erreicht, aber unter Berücksichtigung der Akquisition der Storage-Solutions-Gruppe weiterhin negativ bleiben wird. Die Free-Cashflow-Prognose berücksichtigt 307 Mio. Euro gemäß der vertraglich vereinbarten finalen Kaufpreisanpassung im Nachgang zum Abschluss der Akquisition. Ein Teil des Kaufpreises wurde zur Ablösung von Bankverbindlichkeiten verwendet und ist damit nicht Bestandteil des Free Cashflow. Ohne Berücksichtigung der Akquisition erwartet Jungheinrich aus dem operativen Geschäft einen positiven Free Cashflow.
Seit 70 Jahren treibt Jungheinrich als einer der weltweit führenden Lösungsanbieter für die Intralogistik die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Produkte und Lösungen rund um den Materialfluss voran. Als Pionier seiner Branche hat sich das Hamburger Familienunternehmen dem Ziel verpflichtet, das Lager der Zukunft zu gestalten. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete Jungheinrich mit rund 20.000 Mitarbeitenden einen Umsatz von 4,76 Mrd. Euro. Das globale Netzwerk umfasst 12 Produktionsstandorte sowie Service- und Vertriebsgesellschaften in 42 Ländern. Die Aktie ist im MDAX notiert.
Jungheinrich AG
Friedrich-Ebert-Damm 129
22047 Hamburg
Telefon: +49 (40) 6948-0
Telefax: +49 (40) 6948-1777
http://www.jungheinrich.de
Pressesprecher (Fachpresse)
Telefon: +49 (40) 6948-3489
Fax: +49 (40) 6948-1599
E-Mail: benedikt.nufer@jungheinrich.de