KI: Die Produkte werden den Unterschied machen
Zenit von Nvidia?
Nvidia genießt dank seiner Pionierarbeit bei der Entwicklung von KI-fokussierter Hardware derzeit eine führende Position. Seine Position ist jedoch nicht unverwundbar. Es besteht ein Abwärtsrisiko, wenn die Endnachfrage nach generativen KI-Lösungen nicht die optimistischen Prognosen der Hyperscaler (große Cloud-Serviceanbieter, die Services wie Computing und Storage auf Unternehmensniveau anbieten können), erfüllt. Nvidia steht in hartem Wettbewerb mit Advances Micro Devices (AMD) und sollte auch auf eigene Chipdesigns der Hyperscaler achten, die für spezielle KI-Aufgaben kostengünstiger sind. Dieser Zeitraum könnte durchaus den Zenit von Nvidias Marktanteil darstellen.
Was den Gamingsektor betrifft, so profitiert die Branche von einer günstigen demografischen Zusammensetzung; der durchschnittliche Spieler ist Mitte 30 und damit deutlich jünger als die Konsumenten traditionellerer Unterhaltungsformen wie Fernsehen. Obwohl die Videospielindustrie auf Stundenbasis weniger Geld einbringt, erzeugt sie für die Werbetreibenden oft ebenso spannende Inhalte wie Live-Sport. Die Marktstimmung hat sich jedoch nach der Wiedereröffnung der Corona-Pandemie verschlechtert und bietet potenziell unterbewertete Anlagemöglichkeiten, die der vorherrschenden Meinung widersprechen, dass das Wachstum des Sektors ein Plateau erreicht hat.
Bessere Wettbewerbssituation von Ericcson
Das Wachstum der KI wird weiterhin Hand in Hand mit den Entwicklungen bei den Algorithmen des maschinellen Lernens, der Datenanalyse, dem Cloud-Computing und der Spezialhardware voranschreiten. Die Begeisterung spiegelt sich bereits in den Aktienkursen wider: Die „glorreichen Sieben“ sind im Jahresvergleich um mehr als 50 % gestiegen. Gleichzeitig haben wir beobachtet, dass Investoren Unternehmen ohne direkten Bezug zur generativen KI verkauft haben, um den Kauf von Unternehmen mit generativer KI zu finanzieren, was zu erheblichen Marktverwerfungen in diesem Sektor geführt und interessante Anlagechancen eröffnet hat. Im Einklang mit unserem Contrarian-Ansatz haben wir daher einen Teil unseres Engagements in Unternehmen der generativen KI verkauft, die wir derzeit für fair bewertet halten, wie z. B. Adobe und CRM, um den Kauf von Ericsson und Nokia zu finanzieren, die derzeit unter Druck stehen. Beide Unternehmen verfügen über stabile und margenstarke Patentportfolios, die fast ihren gesamten Unternehmenswert rechtfertigen. Das bedeutet, dass aktuell der Mobilfunksektor, der sich wahrscheinlich irgendwann im nächsten Jahr stabilisieren und erholen wird, zu einer Tiefstbewertung von 3-4x EBIT zu erhalten ist.
Die Wettbewerbssituation von Ericsson hat sich in den letzten fünf Jahren deutlich verbessert. Ericsson hatte ein Lagerproblem aufgrund eines Umsatzrückgangs von 35 % in Nordamerika, der auf die Pandemie zurückzuführen war. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich der Umsatz in Nordamerika bis 2024 wieder normalisieren wird. Darüber hinaus hat Ericsson Umstrukturierungen vorgenommen und langfristige Lizenzvereinbarungen, so genannte IPR-Abkommen, mit Apple, Samsung und Huawei unterzeichnet. Nach unseren Gewinnprognosen für das nächste Jahr wird Ericsson derzeit mit einem KGV von etwa 6 gehandelt. Noch bevor die Nachricht von der kürzlichen sehr hohen Abschreibung von Ericsson bekannt wurde, hatten wir Ericsson in unserem DNB Fund Technology Portfolio bereits stärker gewichtet als die US-Tech-Giganten Alphabet und Nvidia. Die aktuellen Nachrichten bezüglich Ericsson ändern folglich unsere Gewichtung nicht.
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