Medien

»Menschen die noch hätten leben können«

Der Katalog begleitet die gleichnamige Ausstellung, die das Gedenken an Opfer nationalsozialistischer Verbrechen in der Sammlung Prinzhorn fortsetzt, das diese 2002/2003 mit der Schau »Todesursache: Euthanasie« begonnen hat. Diese konzentrierte sich auf Künstler*innen der Sammlung, die Opfer der nationalsozialistischen Patient*innenmorde geworden waren. Die aktuelle Ausstellung erweitert die Perspektive auf Zwangssterilisierte, auf Häftlinge nationalsozialistischer Konzentrationslager und Opfer der Shoah. Wie bei dem ersten Projekt haben die Herausgeber*innen eine kleine Autor*innengruppe gewinnen können, die betroffenen Männer und Frauen mit ihren Werken im Katalog vorzustellen. Insgesamt werden 24 Einzelschicksale geschildert, zum Großteil auf Grundlage neuer Recherchen und illustriert mit vielen bislang unveröffentlichten Werken und Dokumenten. Die Einleitung gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Komplexe nationalsozialistischer (Medizin-)Verbrechen, denen die Künstler*innen zum Opfer fielen. Die gezeigten Arbeiten vermitteln einen Eindruck von den Persönlichkeiten hinter den Schöpfungen. Über sie ist eine Form der Annäherung an Opfer nationalsozialistischer Verbrechen möglich, die Zahlen, Fotos oder dürre Fakten nicht erlauben. Die Ausstellung versteht sich insofern als einen Betrag zur Erinnerungskultur. Sie kann bis 31. März 2024 im Museum der Sammlung Prinzhorn besucht werden. 

Mit Beiträgen von Christoph Beckmann, Ingrid von Beyme, Ana-Kathrin Hintz, Sabine Hohnholz, Gudrun Jäger, Maike Rotzoll, Thomas Röske. 

208 Seiten | broschiert | zahlreiche Abb. | ISBN 978-3-88423-706-9 | EUR 30,00

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