Minister unterstützt Apothekenprotest
Am 8. November werden Apotheken aus Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern geschlossen bleiben, während ihre Teams nach Hannover zur zentralen Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz (Ernst-August-Platz) fahren. Die genaue Agenda für die Veranstaltung steht zwar noch aus, doch die geplante Rede von Minister Philippi während seiner Mittagspause in der Plenarsitzung verspricht ein bedeutendes Ereignis zu werden.
Besonders interessant ist, dass diese Geste möglicherweise die erste öffentliche Unterstützung eines SPD-Ministers für die Apotheken in ihrem Konflikt mit dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) darstellt, das von Karl Lauterbach, einem Mitglied derselben Partei, geleitet wird.
Der Hamburger Apothekerverein hat zu dieser Demonstration aufgerufen und fordert alle öffentlichen Apotheken in Hamburg auf, sich am Protesttag zu beteiligen und ihre Türen für den gesamten Tag zu schließen. Dr. Jörn Graue, Verbandschef des Hamburger Apothekervereins, kritisiert die Politik scharf und betont, dass das bestehende Apothekensystem gefährdet ist. Die Demonstration zielt darauf ab, auf die anhaltenden Probleme in der Arzneimittelversorgung und die Unterfinanzierung der Apotheken aufmerksam zu machen.
Ein zentrales Anliegen der Demonstranten ist die dringend notwendige Anpassung der Honorare, da die Kosten in den Apotheken kontinuierlich steigen, während die Honorare stagnieren oder sogar gekürzt wurden. Viele Apotheken stehen vor existenziellen Herausforderungen, einige mussten bereits schließen.
Dr. Graue betont die Notwendigkeit einer zuverlässigen, kompetenten und persönlichen Arzneimittelversorgung, die ausschließlich am Patientenwohl orientiert ist. Er warnt vor den Plänen des Bundesgesundheitsministers Lauterbach, Filialen in strukturschwachen Regionen ohne Notdienst, Rezeptur und Approbierte vorzusehen. Diese Maßnahmen treffen nicht auf das Verständnis und die Bedürfnisse von Patienten und Apothekenteams.
Die Demonstranten fordern die finanzielle Unterstützung der Apotheken, um einen weiteren Anstieg von Apothekenschließungen im nächsten Jahr zu verhindern, da dies bisher nicht dagewesene Rekorde bedeuten würde.
Kommentar:
Die Teilnahme von Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi an der bevorstehenden Protestveranstaltung der Apothekenteams in Hannover ist zweifellos ein bedeutsames Ereignis. Es signalisiert eine bemerkenswerte Geste der Solidarität und könnte als Wendepunkt in dem anhaltenden Konflikt um die Zukunft der Apotheken in Deutschland dienen. Die Tatsache, dass ein SPD-Minister sich öffentlich an die Seite der Apotheken stellt, die im Konflikt mit dem von seinem Parteifreund Karl Lauterbach geführten Bundesgesundheitsministerium (BMG) stehen, ist besonders interessant.
Die Demonstration, zu der der Hamburger Apothekerverein aufgerufen hat, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Apothekenbranche mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. Die Kritik an der Politik ist deutlich und konzentriert sich auf die anhaltenden Probleme in der Arzneimittelversorgung und die Unterfinanzierung der Apotheken. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die Kosten in den Apotheken steigen, während die Honorare stagnieren oder sogar gekürzt wurden. Dies stellt viele Apotheken vor existenzielle Schwierigkeiten, und einige mussten bereits schließen.
Die Forderung nach einer zuverlässigen, kompetenten und persönlichen Arzneimittelversorgung, die ausschließlich am Patientenwohl orientiert ist, ist berechtigt. Die Pläne des Bundesgesundheitsministers Lauterbach, Filialen in strukturschwachen Regionen ohne Notdienst, Rezeptur und Approbierte vorzusehen, stehen offensichtlich im Widerspruch zu den Bedürfnissen und Erwartungen von Patienten und Apothekenteams.
Die finanzielle Unterstützung der Apotheken ist dringend erforderlich, um einen weiteren Anstieg von Apothekenschließungen im nächsten Jahr zu verhindern. Eine konstruktive Lösung und ein Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren in der Gesundheitsbranche sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Patienten weiterhin eine qualitativ hochwertige und sichere Arzneimittelversorgung erhalten. Die kommende Protestveranstaltung wird zweifellos die Aufmerksamkeit auf diese drängenden Probleme lenken.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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