„Mission ist keine Einbahnstraße“
Frauen engagieren sich an der Basis, Männer bekleiden Führungspositionen
In ihren Vorlesungen knüpft Faller an Studien an, die zeigen, dass Mädchen in der Schule oftmals besser abschneiden als Jungen. Statistisch gesehen schreiben sich an vielen Universitäten mehr junge Frauen als Männer ein. Auch in Kirchengemeinden engagieren sich oftmals mehr weibliche als männliche Mitglieder. Die Theologin stellt in ihren Vorträgen deshalb Fragen wie „Warum sind Frauen in Führungspositionen, insbesondere in den Kirchen, immer noch in der Minderheit?“ und „Was muss sich ändern, um mehr Gleichberechtigung auf allen Entscheidungsebenen zu erreichen?“. Darüber hinaus beschäftigt sich Faller mit Lösungsansätzen im Hinblick darauf, wie männliche und weibliche Führungskräfte darauf hinwirken können, um den Weg der Geschlechtergerechtigkeit für künftige Generationen zu ebnen.
"Diese Reise ist für mich als Frau sehr wichtig. Ich habe diese Einladung angenommen, weil ich glaube, dass die Frage der Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche, in kirchlichen Einrichtungen und überall auf der Welt dringend beantwortet und ernst genommen werden muss. Die Stimmen und Erfahrungen von Frauen müssen gehört werden. Ich hoffe, dass mein Bericht über meine Erfahrungen als Frau und als Theologin in Führungsposition andere Frauen in kirchlichen Einrichtungen nicht nur inspiriert, sondern sie und alle, die zuhören wollen, herausfordern wird, sich gemeinsam für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen," so Pfarrerin Jeaneth Faller.
Globales Lernen in ökumenischer Perspektive
"Mission ist keine Einbahnstraße. Das zeigt unsere diesjährige missionstheologische Vorlesungsreihe mit einer Theologin und akademischen Führungskraft aus Asien als Dozentin an kirchlichen Universitäten in Afrika. Dieses Konzept bietet einen akademischen Süd-Süd-Austausch in einer einzigartigen Atmosphäre. Die aktuelle Vorlesungsreihe über Frauen in Leitungspositionen soll dazu beitragen, weibliche Führungskräfte zu stärken, aber auch die Mitgliedskirchen der VEM in Afrika zu inspirieren, konstruktive Diskussionen über Geschlechtergerechtigkeit zu führen und die Strukturen für Frauen in Leitungspositionen in der Kirche zu verändern. Das ist, was wir bei der VEM unter Global Learning in Ecumenical Perspective (deutsch: globales Lernen in ökumenischer Perspektive), kurz: GLEP verstehen", erklärt Pfarrer Dr. Andar Parlindungan, der dieses Programm bei der VEM verantwortet
Seit 2010 lädt die VEM jedes Jahr unter dem Programmtitel „Mission Lectures“ Theolog*innen aus Afrika, Asien oder Deutschland dazu ein, über ihren Glauben und ihre Missionstheologie in Kirchen, an Universitäten und außerkirchlichen Einrichtungen einer anderen VEM-Region zu berichten. In den vergangenen Jahren fand die englischsprachige Vorlesungsreihe mit afrikanischen und asiatischen Dozent*innen bereits mehrfach in Deutschland statt und reisten deutsche Theolog*innen in VEM-Kirchen nach Afrika und Asien.
Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.
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