NCT-Erweiterung auf sechs Standorte ministeriell besiegelt
Für die klinisch-translationale Krebsforschung in Deutschland ist es ein historischer Schritt: Das NCT erweitert seine Präsenz von zwei auf sechs Standorte. Zu Heidelberg und Dresden kommen nun die Standorte Berlin, Südwest (Tübingen, Stuttgart, Ulm), WERA (Würzburg, Erlangen, Regensburg, Augsburg) und West (Essen und Köln) hinzu. Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, würdigte die Bedeutung dieses Schrittes in einer feierlichen Auftaktveranstaltung am 24. November 2023 in Heidelberg: „Krebserkrankungen sind nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die moderne Medizin. Unser stärkstes Mittel dagegen ist exzellente Forschung. Mit dem Ausbau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen auf sechs Standorte wollen wir den Durchbruch für die personalisierte Krebsforschung und Krebsmedizin gleichermaßen schaffen. Damit es die Diagnose unheilbar bald nicht mehr gibt. Das NCT vereint dafür exzellente Forschung mit hochkarätiger Versorgung unter einem Dach. Hier erhalten die Patientinnen und Patienten einen schnellen Zugang zu innovativen Therapieansätzen. Dabei sind sie als Forschungspartner von Anfang an eingebunden. Zudem wurden Patientenvertretende erstmals überhaupt am Aufbau einer Forschungsstruktur beteiligt. So schaffen wir mit dem NCT etwas Einzigartiges, das die Krebsforschung nachhaltig zum Wohle der Patienten verändern wird.“
Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Baumann, Sprecher des Lenkungsausschusses des NCT sowie Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), sagte: „Diese Erweiterung stärkt unsere Kapazität, die neuesten Fortschritte in der Krebsforschung schneller zu den Patientinnen und Patienten zu bringen. Das NCT baut damit seine bedeutende Rolle bei der Entwicklung innovativer Krebstherapien entscheidend aus.“
Prof. Dr. Michael Hallek vom NCT West, ebenfalls Sprecher des Lenkungsausschusses des NCT, betonte die regionalen Auswirkungen der Erweiterung: „Die Nähe zu den Patienten in verschiedenen Bundesländern ermöglicht es uns, die Versorgung noch besser an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Dies ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer personalisierten Krebstherapie.“
Rudolf Hauke, Sprecher des NCT Patientenforschungsrates, sagte: „Wir begrüßen die Erweiterung des NCT als einen Schritt zur noch stärkeren Integration der Perspektive der Patienten in die Krebsforschung und Patientenversorgung. Diese Integration ist entscheidend für die Weiterentwicklung von klinischen Studien und kommt damit uns Patient:innen zu Gute.“
Einweihung des Erweiterungsbaus des NCT Heidelberg
Neben der Unterzeichnung der Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung feierte das NCT Heidelberg die Einweihung des Erweiterungsbaus, den das Land Baden-Württemberg mit 20 Millionen Euro mitfinanziert hat. Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, sagte dazu: „Mit der Idee, Spitzenforschung und modernste Patientenversorgung unter einem Dach zu vereinen, haben das DKFZ, das Universitätsklinikum Heidelberg und die Deutsche Krebshilfe gemeinsam Erfolgsgeschichte geschrieben. Bereits seit 2004 leistet das NCT Heidelberg wertvolle Arbeit auf dem Gebiet der Präzisionsonkologie. Durch die räumliche Erweiterung können künftig noch mehr Patientinnen und Patienten von der herausragenden Krebsforschung profitieren.“
Ursula Weyrich, Kaufmännischer Vorstand des DKFZ, übergab gemeinsam mit Ministerin Petra Olschowski in einem symbolischen Akt den Schlüssel an die Sprecher des Direktoriums des NCT Heidelberg und den Vorstand des Universitätsklinikums Heidelberg: „Forschung und Praxis erhalten gemeinsam mehr Platz und rücken doch zugleich noch enger zusammen. Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen im NCT Heidelberg, dass die moderne Ästhetik des Gebäudes zu vielen Inspirationen und gemeinsamen Innovationen in der Krebsforschung und -behandlung beiträgt.“
Prof. Dr. Ingo Autenrieth, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Heidelberg, bekräftigte den Nutzen der neuen Gebäudeteile: „Mit dem Erweiterungsbau und dem Anbau erhält das NCT Heidelberg nun noch mehr Fläche für kliniknahe Forschung. Mit dem Fokus auf frühe Klinische Studien wird die umfassende Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten am Universitätsklinikum Heidelberg auf international höchstem Niveau noch innovativer werden.“
Prof. Dr. Stefan Fröhling, Sprecher des Direktoriums des NCT Heidelberg, bedankte sich: „Der Schlüssel steht symbolisch für den Zutritt zu einem neuen Gebäude, aber zugleich auch für neue Wege in unserer engen Zusammenarbeit mit allen Trägern des NCT Heidelberg.“ Prof. Dr. Dirk Jäger, ebenfalls Sprecher des Direktoriums des NCT Heidelberg, unterstrich: „Das neue Gebäude unterstützt Forscher, Ärzte und Patienten im Kampf gegen Krebs. Jede Investition in die Krebsforschung hilft, Patientenleben zu retten.“
Fakten zum Erweiterungs- und Neubau des NCT Heidelberg:
Architektur und Freiraumplanung: Behnisch Architekten, Stuttgart
Laborplanung: Dr. Heinekamp, Labor- und Institutsbau, Karlsfeld
Planungsbeginn: November 2016
Einweihung: 24.11.2023
Laborgebäudeanbau: vier Geschosse mit kliniknahen Forschungsflächen im Erdgeschoss und Laboren in den beiden Obergeschossen
Nutzungsfläche: 1.440 m2
Neubau: vier Geschosse mit Verbindungsgang zum Bestandsgebäude; Büroflächen
Nutzungsfläche: 1.129 m2
Holzmassivbauweise (nordische Fichte, Baubuche, deutsche Eiche)
Kunst am Bau: Laura Aberham, Düsseldorf
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)
Das NCT ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland: Berlin, Dresden, Heidelberg, SüdWest (Tübingen/Stuttgart-Ulm), WERA (Würzburg mit den Partnern Erlangen, Regensburg und Augsburg) und West (Essen/Köln). Die NCT- Erweiterung auf sechs Standorte wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs angetrieben und durch die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen unterstützt. Ziel des NCT ist es, klinisch-translationale Forschungsthemen zu fördern. So sollen Innovationen in der Krebsforschung schneller und sicher in Studien überführt und Tumorerkrankungen bei hoher Lebensqualität erfolgreicher behandelt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Patientinnen und Patienten, die als Forschungspartner in die Strukturen des NCT eingebunden sind, damit sie einen schnellen Zugang zu neuen klinischen Studien und innovativen Therapieansätzen erhalten.
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD), der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT Heidelberg ist es, vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung möglichst schnell in die Klinik zu übertragen und damit den Patienten zugutekommen zu lassen. Dies gilt sowohl für die Diagnose als auch die Behandlung, in der Nachsorge oder der Prävention. Die Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT Heidelberg. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT Heidelberg ist somit eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT Heidelberg kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit. In Heidelberg wurde 2017 das Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) gegründet. Die Kinderonkologen am KiTZ arbeiten in gemeinsamen Strukturen mit dem NCT Heidelberg zusammen.
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für Patientinnen und Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit rund 2.500 Betten werden jährlich circa 86.000 Patientinnen und Patienten voll- und teilstationär und mehr als 1.100.000 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt.
Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebshilfe (DKH) hat das UKHD das erste Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg etabliert. Ziel ist die Versorgung auf höchstem Niveau als onkologisches Spitzenzentrum und der schnelle Transfer vielversprechender Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik. Zudem betreibt das UKHD gemeinsam mit dem DKFZ und der Universität Heidelberg das Hopp Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), ein deutschlandweit einzigartiges Therapie- und Forschungszentrum für onkologische und hämatologische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.
Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit befinden sich an der Medizinischen Fakultät Heidelberg (MFHD) rund 4.000 angehende Ärztinnen und Ärzte in Studium und Promotion.
Das DKFZ ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs. Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Telefon: +49 (6221) 420
Telefax: +49 (6221) 422995
http://www.dkfz.de
Pressesprecherin Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (6221) 42-2854
Fax: +49 (6221) 42-2399
E-Mail: s.kohlstaedt@dkfz.de
Kommunikation erweitertes NCT
Telefon: +49 (6221) 42-2255
Fax: +49 (6221) 42-2968
E-Mail: Janna.vonGreiffenstern@dkfz-heidelberg.de
Kommunikation und Veranstaltungen
Telefon: +49 (6221) 42-1755
E-Mail: martin.staiger@nct-heidelberg.de
Leiterin Unternehmenskommunikation, Pressesprecherin Universitätsklinikum Heidelberg und Medizinisch
Telefon: +49 (6221) 56-5052
Fax: +49 (6221) 56-4544
E-Mail: Stefanie.Seltmann@med.uni-heidelberg.de