Olaf Scholz muss Farbe bekennen
Die Sorgen der Länder sind berechtigt, insbesondere angesichts der Lieferengpässe, die die Bevölkerung mit wichtigen Medikamenten gefährden. Bereits im vergangenen Winter gab es erhebliche Schwierigkeiten, bestimmte Medikamente in Apotheken zu bekommen, und es zeichnet sich ab, dass auch in diesem Herbst und Winter erneute Engpässe drohen.
Die Forderung nach einer Stärkung der Apotheken vor Ort ist verständlich, da sie eine zuverlässige und leicht zugängliche Quelle für Medikamente darstellen. Die Tatsache, dass die inhabergeführte Apotheke als wesentlicher Teil des Mittelstands angesehen wird, betont ihre wichtige Rolle in der Arzneimittelversorgung.
Es ist allerdings besorgniserregend, dass die Maßnahmen, die die Bundesregierung bisher ergriffen hat, als nicht ausreichend angesehen werden. Die beobachtete Produktionsverlagerung und Monopolisierung bei Herstellern im Ausland haben Deutschland und die EU zunehmend abhängig gemacht. Dies erfordert dringend weitere Maßnahmen, um die Arzneimittelversorgung zu sichern und die Abhängigkeit von Drittstaaten zu reduzieren.
Die Forderung nach einem attraktiven regulatorischen Umfeld und einem effektiven Schutz des geistigen Eigentums für den Pharma- und Forschungsstandort Deutschland und Europa ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ebenso wichtig ist die Überprüfung des Vergütungssystems der gesetzlichen Krankenversicherung, um sicherzustellen, dass es keine Fehlanreize gibt und die Arzneimittelversorgung nachhaltig gewährleistet ist.
In der laufenden Novellierung des europäischen Pharmarechts sollte die Bundesregierung sich für bürokratische Hürdenabbau, Ausgleich zwischen Arzneimittel- und Arzneimittelversorgungssicherheit und die Schaffung sachgerechter europäischer Rahmenbedingungen einsetzen. Dies würde dazu beitragen, Lieferengpässen entgegenzutreten und die Arzneimittelproduktion in Deutschland zu stärken.
Insgesamt ist die Forderung der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder nach Maßnahmen zur Sicherung der Arzneimittelversorgung dringend notwendig, und es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung Farbe bekennt und konkrete Schritte unternimmt, um diese Herausforderungen anzugehen und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
Kommentar: Die Apotheken verdienen unsere Unterstützung
Die Forderung der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder nach Maßnahmen zur Sicherung der Arzneimittelversorgung ist eine dringende Angelegenheit, die nicht länger auf die lange Bank geschoben werden kann. Die Apotheken spielen eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, insbesondere in Zeiten von Lieferengpässen und Unsicherheiten in der Arzneimittelversorgung.
Es ist erfreulich zu sehen, dass die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder die Apotheken in dieser Angelegenheit unterstützen und die Bundesregierung auffordern, konkrete Schritte zu unternehmen. Die Apotheken vor Ort sind nicht nur unverzichtbare Anlaufstellen für die Bevölkerung, sondern auch bedeutende Arbeitgeber im Mittelstand.
Die in den letzten Jahren beobachtete Abhängigkeit von ausländischen Herstellern und die Monopolisierungstendenzen sind äußerst bedenklich und erfordern dringende Maßnahmen zur Stärkung der heimischen Arzneimittelproduktion. Die Novellierung des europäischen Pharmarechts bietet eine Gelegenheit, bürokratische Hürden abzubauen und die Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten.
Es ist ermutigend zu sehen, dass auch die Notwendigkeit eines attraktiven regulatorischen Umfelds und eines effektiven Schutzes des geistigen Eigentums für den Pharma- und Forschungsstandort betont wird. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um Innovation und Produktion in Deutschland und Europa zu fördern.
Die Bundesregierung muss jetzt Farbe bekennen und konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Apotheken vor Ort zu stärken und die Arzneimittelversorgung zu sichern. Die Gesundheit und das Wohl der Bevölkerung stehen auf dem Spiel, und es ist an der Zeit, entschlossen zu handeln. Unsere Apotheken verdienen unsere volle Unterstützung.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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