Weber: 10-Milliarden-Defizit – Kliniken vor einer ungewissen Zukunft
Die Herausforderungen für die Kliniken und ihre Beschäftigten sind in den vergangenen Monaten weiter gewachsen. Neben massiven Preissteigerungen bei Energie, Bauprojekten, Medizinprodukten, Lebensmitteln und Dienstleistungen stehen die Kliniken in Deutschland vor einer großen Krankenhausreform, die laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nichts anderes als eine „Revolution“ im stationären Sektor bedeute. „Gleichzeitig drohen unseren Kliniken wegen ungelöster finanzieller Probleme und einem ‚kalten Strukturwandel‘ flächendeckend Schließungen. Die Zahl der Insolvenzen liegt schon heute deutlich höher als in den Vorjahren. Die Krankenhäuser stehen kurz vor einem Gesamtdefizit von zehn Milliarden Euro“, so Weber. Er forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf, die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser umgehend zu stabilisieren und das Thema nicht auf die lange Bank „Krankenhausreform“ zu schieben. „Wir brauchen jetzt verlässliche, kostendeckende Erlöse, um die Krankenhausstandorte zu erhalten und vor allem für die Zukunft gut aufzustellen. Eine nicht plan- und steuerbare Standortbereinigung durch Insolvenzen lehnen wir strikt ab. Das gefährdet auch systemrelevante Häuser. Die Notwendigkeit von Reformen stellen wir nicht infrage. So unterstützen wir insbesondere auch alle Initiativen, mehr ambulante Versorgung am Krankenhaus zu fördern oder Krankenhäuser, wo dies regional möglich ist, zu größeren Einheiten zu fusionieren“, so Kongresspräsident Weber.
Klinikvertreter und Politik werden im Rahmen der Auftaktveranstaltung des 46. Deutschen Krankenhaustages sowohl die aktuellen Entwicklungen als auch die Anforderungen für den Kliniksektor und die Erwartungen der Krankenhäuser für die laufende Legislaturperiode debattieren. „Zeitenwende für Krankenhäuser“ lautet das Motto des Kongresses, der vom 13. bis 16. November 2023 im Rahmen der weltweit größten Medizinmesse MEDICA in Düsseldorf stattfindet. Die Teilnahme von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach und des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann an der Auftaktveranstaltung unterstreichen die herausragende Bedeutung der Kliniken für die Gesundheitswirtschaft. Am 13. November können alle Interessierten ab 12 Uhr vor Ort in Düsseldorf oder per Livestream unter www.deutscher-krankenhaustag.de die Auftaktveranstaltung und die anschließende Diskussionsrunde mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, CDU, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Maria Klein-Schmeink, und mit dem Sprecher für Krankenhauspolitik der Bundestagsfraktion Die Linke, Ates Gürpinar, verfolgen.
Die Besucher des Deutschen Krankenhaustages können sich an den vier Kongresstagen auf spannende Debatten mit hochkarätigen Referenten aus Politik, Kliniken, Krankenkassen und Wissenschaft freuen. Der diesjährige Kongresspräsident PD Dr. Michael A. Weber wird die breite Themenpalette des Kongresses im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung vorstellen. Ein weiteres Highlight ist die Veranstaltung „Finanzierung im Krankenhaus“ unter der Leitung des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß am Montagnachmittag. Die Besucher erwartet ein hochkarätiges Expertenforum für Information und Diskussion rund um die zukünftige Klinikvergütung.
Der Deutsche Krankenhaustag dient einmal mehr auch als Plattform für einen Erfahrungsaustausch und Diskussionen rund um die Pflege im Krankenhaus unter der Leitung von Dr. Sabine Berninger, Vorsitzende des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) Südost und Pflegedirektorin der KJF-Klinik Josefinum. Es werden in den Sessions aktuelle Fragen wie „Wer braucht welche Krankenhausversorgung?“ oder „Welche pflegerischen Kompetenzen braucht das Krankenhaus der Zukunft?“ intensiv diskutiert. Unter dem Motto „Moderne Medizin – Zeitenwende in der Medizin?“ greift das VLK-Symposium unter Leitung von Kongresspräsident PD Dr. Michael A. Weber neueste Entwicklungen im Bereich der Intensiv-, Notfall- und Transplantationsmedizin am dritten Kongresstag auf. Ein wissenschaftliches Symposium in Kooperation mit dem German Medical Award liefert am Nachmittag fachlichen Input für Medizinerinnen und Mediziner und damit auch Fortbildungspunkte. Am vierten Kongresstag haben die Besucher Gelegenheit, sich intensiv mit dem Thema „Zeitenwende für die Krankenhäuser“ vor allem aus Sicht der Praktiker, der Manager von Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen zu informieren. Im Zentrum dieses Tages stehen beispielsweise die Finanzierungsreform der Kliniken und die Frage, ob damit immer die richtigen Prioritäten gesetzt werden, die Dr. Josef Düllings, Präsident Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands, in seinem Vortrag aufgreifen wird. Darüber hinaus stehen Themen wie die aktuelle Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen oder Gegenwart und Zukunft der Krankenhausversorgung in Europa auf dem Tagungsprogramm.
Detaillierte Informationen zum Kongressprogramm und weitere Informationen finden Sie unter www.deutscher-krankenhaustag.de. Die kostenlosen Tickets für Besucher des 46. Deutschen Krankenhaustages sind über den Ticketshop der MEDICA erhältlich.
Der Deutsche Krankenhaustag ist eine wichtige berufsgruppenübergreifende Plattform für die deutschen Krankenhäuser und findet jährlich im Rahmen der MEDICA statt. Ausrichter ist die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag mbH (GDK). Gesellschafter sind: die Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG), der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (VKD), der Verband leitender Krankenhausärztinnen und -ärzte e.V (VLK). Der Pflegebereich ist durch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen in Deutschland (ADS) und den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in die Arbeit der GDK eingebunden.
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