Wohnungsbau: Beton statt Natur und Klima
“Flächenfraß nach dem Vorbild der 70er Jahre befeuert vor allem das Artensterben und die Klimakrise. Bundeskanzler Scholz setzt auf eine unausgewogene Scheinlösung zu Lasten natürlicher Lebensräume, landwirtschaftlicher Flächen und Wälder. Probleme beim Wohnungsbau entstehen vor allem durch den zunehmenden Wohnflächenverbrauch pro Kopf, aber auch durch veraltetes und kompliziertes Baurecht, Personalmangel in den Genehmigungsbehörden, Fachkräfte- und Rohstoffmangel sowie Spekulation. Darauf mit Flächenversiegelung zu reagieren, ist eine Antwort aus der Vergangenheit, die den Problemen der Gegenwart nicht gerecht und künftige Generationen vor noch größere Probleme stellen wird.”
Hintergrund:
Nach der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie soll der Flächenverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2030 auf 30 Hektar pro Tag reduziert werden. Derzeit liegt er bei 55 Hektar pro Tag. Seit 2014 wurden 2,5 Millionen Wohnungen gebaut, im gleichen Zeitraum ist die Bevölkerung um 2,2 Millionen gewachsen. Wohnungsnot ist ein Problem der Metropolen. Das Problem wird nicht gelöst, wenn großflächig Baugebiete ausgewiesen werden, die dann mit Einfamilienhäusern bebaut werden. Allein das Nachverdichtungspotenzial im Bestand beträgt 2,3 bis 2,7 Mio. Wohnungen (siehe Tichelmann Deutschlandstudie 2019, TU Darmstadt). Darüber hinaus stehen laut Deutschlandatlas derzeit 1,7 Mio. Wohnungen in Deutschland leer. Potenziale durch Umnutzung von Büroflächen nach der Corona-Krise – beispielsweise durch sinkenden Bedarf aufgrund von Home-Office-Lösungen – und vereinfachte Dachaufstockungen sind politisch noch nicht aufgegriffen worden.
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