BBS Burgdorf erweitert Eisenbahn-Ausbildungszentrum
Um zukunftsfähig zu bleiben, investierte die Region Hannover über Fördermittel aus dem Digitalpakt in diesem Jahr rund 260.000 Euro in die Anschaffung von zwei hochmodernen Simulatoren, die den Auszubildenden eine praxisnahe und komplexe Ausbildung ermöglichen. Der Zugsimulator für Zug- und Rangierfahrten sowie ein Stellwerkssimulator für die Leitung von Zug- und Rangierfahrten sollen dabei eine lebensnahe Erfahrung bieten. Schulleiter Ulf Jürgensen betont: „Das Besondere sind nicht nur die Simulatoren selbst, wobei auch die schon beeindruckend sind. Vielmehr können wir beide Simulatoren koppeln, was eine einzigartige Komplexität im Training ermöglicht.“
Ein Modell, das sich herumgesprochen hat. Denn mit derzeit etwa 260 Auszubildenden über alle drei Ausbildungsjahre hinweg verzeichnet die BBS Burgdorf steigende Zahlen, wobei im Jahr 2023 allein 90 neue Auszubildende aufgenommen wurden. Der Unterricht erfolgt in fünf Klassen pro Jahrgang. Für Bildungsdezernent Ulf-Birger Franz ein wichtiger Baustein: „Wir setzen in unserem Aktionsplan Verkehrswende mit Blick auf das Jahr 2035 auf zusätzliche Verkehre auf der Schiene. Diese Züge müssen von kompetentem Personal bedient werden. Wenn wir das hier vor Ort in der Region Hannover schaffen, dann hilft das gleich doppelt. Wir zeigen, dass wir ein großartiger Ausbildungsstandort sind und sichern gleichzeitig die personelle Versorgung des Schienenverkehres in der Region.“
Die BBS Burgdorf hat in diesem Jahr zudem einen Kooperationsvertrag mit der DB Netz abgeschlossen. Diese Partnerschaft zielt auf die Fachkräftesicherung, Perspektiven und die Unterstützung der Vollzeitschüler der BBS Burgdorf ab. Aktuell kooperiert die BBS Burgdorf darüber hinaus mit verschiedenen Ausbildungsbetrieben, Eisenbahnbetriebe wie DB Cargo, VPS (Salzgitter), DB Regio, DB Fernverkehr und Schweerbau (Stadthagen).
Fachlehrkräfte mit Extra-Qualifikationen
Vier hochqualifizierte Fachlehrkräfte, darunter zwei Fahrdienstleiter und zwei Triebfahrzeugführer, unterrichten in diesem Bereich. Sie haben sich eigenständig die Zeit genommen, eine Extra-Ausbildung bei der DB zu machen. Diese Funktionsausbildung bei ermöglicht eine praxisnahe Verknüpfung von Theorie und Praxis, was zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung des Unterrichts beiträgt. Zwei dieser Lehrkräfte engagieren sich zudem am Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) und sind Mitglieder der Kommission Eisenbahntechnische Verkehrsberufe.
Ulf Jürgensen betont weiter: „Dass wir die Klassen an unserem eigenen Standort auf dem Gelände gebündelt haben, schafft eine optimale Lernumgebung für alle. Die Wege sind kurz und wir können uns gut untereinander austauschen.“ Für das Jahr 2024 plant die BBS Burgdorf den Ausbau einer eisenbahntypischen Lernumgebung mit Signalen, Postern und realistischen Abbildungen. Ulf-Birger Franz weist auf einen weiteren Schritt hin, der in mehr angehende Fachkräfte an die BBS locken soll: „Das Konzept kann nur sein, dass wir mehr und mehr eine eisenbahntypische Lernumgebung hinbekommen. Da ist die BBS Burgdorf dran – und man sieht, dass das der richtige Weg ist.“ Die Beschaffung von Waggons ist ebenfalls in Planung.
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