BKK Gesundheitsreport 2023: Gesunder Start ins Berufsleben
Den vorliegenden Zahlen zufolge ist die Zahl der Krankschreibungen im Jahr 2022 auf den höchsten Wert seit einem Jahrzehnt geklettert: Im Durchschnitt war ein Beschäftigter hier-zulande im betrachteten Zeitraum 22,6 Tage arbeitsunfähig (siehe Grafik).
Dabei schlugen vor allem Atemwegserkrankungen zu Buche: Sie waren für mehr als jeden fünften Fehltag verantwortlich und lösen zum ersten Mal Muskel-Skelett-Erkrankungen als Hauptursache für Krankmeldungen ab. Zurückzuführen ist dies auf die stark ausgeprägten Grippe- und Erkältungswellen im ersten und vierten Quartal 2022.
„Auch die junge Generation ist nicht vor Krankheit gefeit“, sagt Franz Knieps, Vorstandsvor-sitzender des BKK Dachverbandes und Herausgeber des BKK Gesundheitsreports. „Unsere Zahlen zeigen, dass berufsspezifische Arbeitsbedingungen und Belastungen die gesundheitliche Entwicklung des Einzelnen schon beim Einstieg ins Berufsleben entscheidend prägen.“ So fallen beispielsweise Beschäftigte unter 30 in den Branchen Verkehr und Lagerei sowie Abfallentsorgung aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen überdurchschnittlich oft am Arbeitsplatz aus – ebenso wie ihre älteren Kollegen. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Gesundheits- und Sozialwesen: Hier sind jüngere und ältere Mitarbeitende besonders häufig wegen psychischer Störungen arbeitsunfähig.
Beschäftigtenbefragung: Sinn und Work-Life-Balance machen gute Beschäftigung aus
Wie die im Gesundheitsreport enthaltene Beschäftigtenbefragung zeigt, weichen die Erwartungen junger Beschäftigter an Arbeit kaum von denen älterer Beschäftigter ab. Eine sinnvolle Tätigkeit, ein faires Gehalt, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben sowie zeitliche und räumliche Flexibilität sind ihr zufolge für Mitarbeitende aller Altersgruppen gleichermaßen wichtig. Auch wenn es um die derzeitige und künftige Wochenarbeitszeit und den Renteneintritt geht, sind sich die Befragten weitgehend einig: Eine Mehrheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wünscht sich eine Reduktion der der-zeit vorherrschenden Fünf-Tage-Woche, fast ein Drittel der Teilnehmenden möchte vor dem regulären Renteneintrittsalter in den Ruhestand gehen (siehe Grafik).
Präventionskultur früh in den Köpfen der Beschäftigten verankern
„Um Fehlzeiten am Arbeitsplatz zu vermeiden und Mitarbeitende langfristig zu binden, müssen Deutschlands Unternehmen unter ihrem Dach eine Präventionskultur verankern, die die Verhütung von Krankheiten und gesunde Lebensführung bereits beim Einstieg in den Betrieb auf attraktive Weise zum Thema macht“, sagt Professor Dr. Holger Pfaff, Direktor des Instituts für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft der Universität zu Köln und Mitherausgeber des BKK Gesundheitsreports. „Junge Menschen brauchen Gesundheitsangebote, die Spaß machen, die Motivation fördern und das Gemeinschaftsgefühl durch Austausch stärken.“ Geeignet hierfür seien Angebote, die das Team in den Mittelpunkt rückten, wie etwa Gaming oder eine gemeinsame Veranstaltung am Wochenende.
„Vor allem sollte Gesundheitsförderung unbürokratisch und unkompliziert erfolgen“, ergänzt Jan Römer, Gesundheitsmanager der BERGISCHEN KRANKENKASSE. „Bei Auszubildenden ist es besonders wichtig, ihre aktuelle Lebenssituation und Interessen einzubeziehen. So erreichen wir junge Menschen und können mit ihnen gemeinsam den Grundstein für ein erfolgreiches und gesundes Arbeitsleben legen.“
Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 67 Betriebskrankenkassen und vier Landesverbänden mit rund 9,5 Millionen Versicherten.
BKK Dachverband e.V.
Mauerstraße 85
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 2700406-0
Telefax: +49 (30) 2700406-999
http://www.bkk-dachverband.de
Referent Kommunikation & Social Media
Telefon: +49 (30) 2700406-301
Fax: +49 (30) 2700406-191
E-Mail: torsten.dittkuhn@bkk-dv.de