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Borussia verliert gegen Saarbrücken, ist aber Herbstmeister

Die Tischtennis-Fans im Norden haben gerufen und Borussia Düsseldorf kam. Das Spitzenspiel der Tischtennis Bundesliga gegen den härtesten Verfolger, dem 1.FC Saarbrücken TT, verlegte der Klub in die Sporthalle Hamburg. Der Partnerverein SC Poppenbüttel organisierte mit der Borussia ein großartiges Event, das allerdings mit der ersten Saisonniederlage endete. Nach fünf spannenden Matches gewann Saarbrücken mit 3:2. Herbstmeister sind aber die Düsseldorfer.

3.400 Fans waren gekommen um unter dem Motto „Hamburg tischt auf 2.0“ Tischtennis auf Weltklasseniveau und vor allem Timo Boll zu sehen. Der 42-Jährige lief als Nummer eins des Rekordmeisters auf und machte den Anfang auf dem aus Düsseldorf mitgebrachten Showcourt. Und wie es sich für ein Top-Spiel gehört, schenken sich die Gegner nichts. Nationalspieler Patrick Franziska sicherte sich die ersten beiden Sätze, überzeugte auch mit starken Aufschlagannahmen. Doch dann kam Boll richtig ins Spiel und dominierte die Durchgänge drei und vier. Die Zuschauer freuten sich über ein langes Spiel, dass dann aber doch im Entscheidungsspiel überraschend schnell zu Ende war. Während der Borusse mehr Fehler machte, gelang Franziska fast alles und der erste Punkt ging an die Gäste aus dem Saarland.  

Für den Ausgleich sorgte anschließend Anton Källberg. Der Schwede spielte gewohnt gut und bezwang in einer schönen, aber eindeutigen Begegnung den jungen Eduard Ionescu.

Nummer drei bei der Borussia war erneut Borgar Haug, dem Chef-Coach Danny Heister nach zuletzt guten Leistungen das Vertrauen schenkte. Aber gegen Saarbrückens Neuzugang Cedric Meissner fand er nicht in seinen Rhythmus. Der junge Norweger hatte gerade bei längeren Ballwechseln zu oft das Nachsehen. Somit gingen die Saalränder wieder in Führung.

Anschließend kam richtig Stimmung auf in der Sporthalle: Timo Boll duellierte sich mit dem gerade 20 Jahre alten Talent Eduard Ionescu aus Rumänien. Die schnellen, abwechslungsreichen Ballwechsel wurden beklatscht und bejubelt. Insbesondere wenn der Borusse punktete und zeigte, dass er es mit dem ambitionierten Nachwuchs noch aufnehmen kann. Auch wenn der Ballwechsel des Tages an Ionenescu ging, am Ende war es ein klarer 3:1-Erfolg für den Düsseldorfer.

Zum dritten Mal in dieser Saison musste also das Doppel entscheiden. Borussia schickte die beiden Skandinavier Källberg und Haug gegen Franziska und Meissner ins Rennen. Gerade der zweite Satz war hart umkämpft, ging aber leider wie die Durchgänge eins und drei an die Saarbrücker. Damit war die erste Niederlage der Saison besiegelt. Und die Freude über die Herbstmeisterschaft leider auch etwas getrübt.

Stimmen zum Spiel:

Danny Heister, Chef-Coach Borussia Düsseldorf:

So kurz nach dem Spiel kann ich nur sagen, dass meine Mannschaft auf jeden Fall gekämpft hat. Auch im Doppel. Da kamen sie ja noch mal gut zurück. Gegen Saarbrücken ist immer alles möglich. Beide Teams waren nicht optimal besetzt. Aber wir haben alles gegeben. Und wir sind Herbstmeister und das ist auch gut.

Borgar Haug, Borussia Düsseldorf

„Ich bin schon sehr enttäuscht. Cedric ist ein Spieler auf meinem Niveau. Ich hatte gehofft, mehr ausrichten zu können. Aber es hat heute nichts so richtig funktioniert. Dafür habe ich viel gelernt. Die Stimmung hier war toll, vor so vielen Zuschauern zu spielen ist etwas Besonderes.“

Patrick Franziska, 1. FC Saarbrücken TT

Das war eine überragende Stimmung heute, es hat unfassbar viel Spaß gemacht. Wir sind mega happy. Die Herbstmeisterschaft hätten wir auch gerne gewonnen, aber ein Sieg gegen Düsseldorf ist immer was Besonderes. Wir haben ein bisschen gepokert bei der Aufstellung. Timo und ich kennen uns so gut, wir trainieren oft zusammen und schenken und nichts. Es ist schon einmalig wie Timo mit 42 immer noch Tischtennis spielt. Wahnsinn.

Das Spiel im Überblick:

Borussia Düsseldorf – 1. FC Saarbrücken TT 

Timo Boll – Patrick Fanziska 2:3 (9:11, 8:11, 11:5, 11:4, 3:11)

Anton Källberg – Eduard Ionescu 3:0 (11:9, 11:7, 11:9)

Borgar Haug – Cedric Meissner 0:3 (5:11, 8:11, 8:11)

Timo Boll – Eduard Ionescu 3:0 (11:6, 11:4, 9:11)

Anton Källberg/Borgar Haug – Patrick Franziska/Cedric Meissner 0:3 (7:11,11:13, 5:11)

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