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Eröffnung der VEM-Menschenrechtsaktion zu 75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Die Menschenrechtsaktion der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) wurde am 4. Dezember im Rahmen einer Veranstaltung im Wuppertaler Missionshaus offiziell gestartet. Unter dem Titel „Haltet das Recht und tut Gerechtigkeit“ aus Jesaja 56,1 wird die VEM in den nächsten Monaten an 75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte erinnern.

In seiner Einleitungsrede wies Dr. Jochen Motte, stellvertretender Generalsekretär und seit 30 Jahren zuständig für die Menschenrechtsarbeit der VEM, darauf hin, dass gerade angesichts der aktuellen Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sowie der vielen kaum bekannten bewaffneten Konflikte in der Welt der Rückblick auf 1948 – drei Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges – notwendiger denn je sei. „Es war der Aufbruch aus einer Welt des Todes in eine, in der Menschenrechte das Leben aller Menschen schützen sollen. Heute kommt es insbesondere darauf an, Menschenrechte beispielsweise für Geflüchtete in Deutschland und Menschenrechte für Opfer von Menschenrechtsverletzungen weltweit gleichermaßen und zusammenhängend in den Blick zu nehmen“, so der Menschenrechtsexperte der VEM.

Die anschließende Podiumsdiskussion, moderiert von Pfarrer Volker Martin Dally, Generalsekretär der VEM, gab einen Einblick in die aktuelle Menschenrechtslage aus unterschiedlichen Perspektiven. Frank Schwabe, Beauftragter der Bundesregierung für Religionsfreiheit und Weltanschauungsfragen, erläuterte die globale Situation anhand von Beispielen wie Guatemala, während der Wuppertaler Oberbürgermeister Dr. Uwe Schneidewind über die vielfältige kulturelle Entwicklung innerhalb der Stadtgesellschaft berichtete. Markus Schäfer, stellvertretender Leiter des Dezernats 1.2 „Theologie und Ökumene“ der Evangelischen Kirche im Rheinland, unterstrich die Bedeutung des Kirchenasyls in Deutschland. Und Dr. Dyah Krismawati, Leiterin der Abteilung Asien der VEM, gab zusammen mit Thea Hummel, Koordinatorin des West-Papua-Netzwerks, einen Überblick über Menschenrechtsverletzungen in Indonesien.

Künftige Rolle der VEM

Mit Blick auf die künftige Rolle der VEM in der weltweiten Menschenrechtsarbeit meinte der rheinische Kirchenvertreter Markus Schäfer unter anderem: „Lebt weiterhin die Modellsituation für die Kirchen, wenn es darum geht, Menschen multilateral an einen Tisch zu bringen.“ Schneidewind wünschte der VEM, dass sie ihre Mission auf Augenhöhe im Sinne einer aufgeklärten Mission künftig noch besser vermitteln und diesen Begriff noch stärker in die allgemeine Debatte einführen könne. Er stellte darüber hinaus eine Zusammenarbeit mit der neu geschaffenen Antidiskriminierungsstelle der Stadt Wuppertal in Aussicht.

Der Bundesbeauftragte Frank Schwabe nahm die globale Sichtweise ein, indem er vorschlug: „Ich würde mir wünschen, dass weltweit die Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen Mehrheitsreligion in einer Gesellschaft den regelmäßigen und intensiven Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Minderheitsreligionen im eigenen Land führten. Dann könnten sie besser nachvollziehen, was es bedeutet, marginalisiert zu sein.“

Die Veranstaltung wurde musikalisch begleitet von dem Frauenchor WoW (Women of Wuppertal) unter der Leitung von Hayat Chaoui. Die Sängerinnen kommen aus vielen Ländern der Erde und verstehen sich selbst als Botschafterinnen ihrer Kultur.

Die Menschenrechtsaktion 2024 wird zeitgleich auch in den VEM-Büros im indonesischen Pematangsiantar und tansanischen Daressalaam mit jeweils eigenen Programmen eröffnet.

Über Vereinte Evangelische Mission (VEM)

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.

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