Geringverdienende in Deutschland – Finanzielle Verantwortung lastet vor allem auf alleinerziehenden Frauen

• Studie zeigt: Mehr als die Hälfte der Geringverdienenden mit Kind hat keine Partnerin oder Partner und trifft Finanzentscheidungen allein.
• Mehr als acht von zehn befragten Geringverdienenden mit Kind sind weiblich.
• Mehr als ein Drittel der Geringverdienenden mit Kind hat bereits eine Kreditablehnung erfahren.

2,8 Millionen Menschen in Deutschland meistern das Leben mit ihren Kindern allein (Statistisches Bundesamt 2023). Alleinerziehende Familien gelten dabei laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung zu 43 Prozent als einkommensarm. Wie steht es konkret um die finanzielle Situation der Geringverdienenden mit Kind zwischen Arbeit, Haushalt und Erziehungsverantwortung? Aktuelle Daten aus einer gemeinsamen Befragung von Statista, einem internationalen Anbieter für Markt- und Konsumentendaten und auxmoney, einer führenden digitalen Plattform für Konsumentenkredite in Europa, bieten einen Einblick.

Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Geringverdienenden mit Kind haben keine Partnerin oder Partner und sind bei Finanzentscheidungen auf sich allein gestellt (60 Prozent). 84 Prozent der befragten Geringverdienenden mit Kind sind weiblich. Insgesamt verdienen 32 Prozent der Befragten weniger als 1.000 Euro im Monat. Zwei Drittel (58 Prozent) der beschäftigten Geringverdienenden, die mit Kindern im Haushalt leben, arbeiten in Teilzeit. Trotz der herausfordernden finanziellen Situation hat nur etwas weniger als die Hälfte der befragten Geringverdienenden mit Kind jemals einen Kredit aufgenommen. Für fast genauso viele kommt eine Kreditanfrage in Zukunft nicht infrage. Ein Hinderungsgrund für die Aufnahme eines Kredites ist laut 61 Prozent der befragten Geringverdienenden mit Kind mangelnde Erfahrung mit Krediten, für 57 Prozent ist es ein Defizit an Unterstützung (z. B. Netzwerke, Mentoren etc.).

Die hohe finanzielle Belastung von Geringverdienenden mit Kindern zeigt sich auch in den Gründen für die Kreditaufnahme: Vier von zehn Geringverdienenden erwägen eine Kreditaufnahme für kurzfristige Entlastungen. Eine abgelehnte Kreditanfrage haben bereits 38 Prozent der Geringverdienenden mit Kind erfahren. Mögliche Gründe waren laut dieser Gruppe die finanzielle Situation (62 Prozent) sowie die Lebenssituation (33 Prozent). Die Aufnahme eines Kredits löst oft Sorgen aus: Etwa 70 Prozent der Geringverdienenden mit Kind fürchten das Risiko einer Verschuldung, die finanzielle Belastung durch die monatlichen Ratenzahlungen oder das Treffen einer Fehlentscheidung. Auch Unsicherheiten über die (eigene) Zukunft bereitet etwa sieben von zehn Befragten Unbehagen bei der Kreditaufnahme. Unter Frauen sind diese Ängste stärker ausgeprägt als unter Männern.

Matthias von der Heyde, Chief Growth Officer von auxmoney, kommentiert die Ergebnisse:

„Die Befragung unterstreicht, wie wichtig eine objektive Beurteilung aller Kreditsuchenden ist und dass es leider insgesamt noch zu selten faire Kreditchancen für alle gibt. Geringverdienende mit Kindern sind nach unserer Erfahrung zuverlässige Kreditnehmende, die ihren Zahlungsverpflichtungen trotz vergleichsweise geringen Einkommens gewissenhaft nachkommen. Daher ermöglichen wir auch ihnen einen fairen Zugang zu Krediten.

Über die Befragung

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Befragung von Statista in Kooperation mit auxmoney, an der 1.000 Volljährige mit einem Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.500  Euro, die mit Kindern im Haushalt leben, in Deutschland zwischen dem 4. und 18. Juli 2023 teilgenommen haben. Weitere Ergebnisse finden Sie hier. Ergebnisse weiterer Studien zur Gerechtigkeit bei der Kreditvergabe können Sie hier finden.