Junge Anleger suchen Beratung, aber vor allem online
Äußerst aufschlussreich ist allerdings das unterschiedliche Verhalten der einzelnen Altersgruppen. So verzichteten die 18- bis 29-Jährigen am seltensten ganz auf eine Beratung. Sie sahen also offenkundig im Vergleich mit allen anderen den meisten Informationsbedarf. Bei allen anderen Altersgruppen überwiegt mehrheitlich der Anteil derer, die gar keine Beratung in Anspruch genommen haben. Unter den Befragten ab dem Alter 50 sah sogar eine absolute Mehrheit (55 bis 62 Prozent) keinerlei Veranlassung, sich vor der zuletzt vorgenommenen Kapitalanlage beraten zu lassen.
Die jüngste Anlegergruppe deckte ihren Informationsbedarf zu 35 Prozent online. In den anderen Gruppen sind es dagegen deutlich weniger, die diesen Weg wählen. Die Affinität zu Online-Medien schwindet mit steigendem Alter, ab 50 Jahre sogar ziemlich abrupt. „Die Anbieter von Finanzprodukten müssen sich auf diesen Trend einstellen, wenn sie den Zugang zur jüngeren Generation nicht zunehmend selbst ernannten Ratgebern im Internet überlassen wollen. Die klassische Beratung im Präsenztermin besitzt nur noch für einen Teil der jungen Generation Relevanz. Die Finanzbranche muss daher viel mehr Zugänge zu Beratung mit Online-Tools oder zumindest in hybrider Form, bei der Experten per Chat oder Video-Call konsultiert werden können, potenziellen Interessenten bereitstellen“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.
Die repräsentative Befragung von 2.000 Personen ab 18 Jahren fand vom 23. bis zum 30. Juni 2023 statt und wurde im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge vom Meinungsforschungsinstitut INSA Consulere durchgeführt.
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