Krankenhäuser: In Zukunft digital

Elektronische Patientenakte, digitale Überprüfung der Medikation, Planungs-Software für den OP-Prozess oder eine App für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter*innen: Die Digitalisierung in den Krankenhäusern schreitet inzwischen schneller voran. Auch am BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gehört die Papierakte schon seit Jahren der Vergangenheit an. „Wichtig für eine erfolgreiche Digitalisierung ist, dass die Mitarbeitenden mit den elektronischen Anwendungen nicht überfrachtet, sondern wirklich entlastet werden“, betont Pflegedirektorin Kathrin Leffler. „Zudem ist eine Gesamtstrategie für alle BG Kliniken erforderlich, in der Mindeststandards und Priorisierungen für die Umsetzung festgelegt werden.“
Digitalisierung, Robotik, KI, Cybersicherheit und Datenschutz sind Schwerpunktthemen auf dem Kongress Pflege 2024 am 26. und 27. Januar in Berlin. Der Kongress, der jährlich das neue Pflegejahr im Januar eröffnet, gilt als Leitkongress für Führungskräfte und wird von Springer Pflege ausgerichtet, ein Bereich des Springer Medizin Verlags, der zu Springer Nature gehört.

„Für komplexe Prozesse – etwa bei der Saalplanung im OP, bei der Einarbeitung neuer Mitarbeitenden oder beim Entlassmanagement – muss es bereits im Vorfeld eine genaue Prüfung und Optimierung geben. Eine Softwareunterstützung oder App, die dysfunktionale Prozesse abbildet, ist sinnlos“, so Leffler weiter. 

Basis für die Digitalisierung ist die elektronische Patientenakte, inzwischen in allen neun Häusern der BG Kliniken eingeführt. Der Datenschutz müsse dabei keine Innovationsbremse sein, meint Charlotte Guckenmus, Fachanwältin für Medizinrecht und Sozialrecht sowie zertifizierte Datenschutzbeauftragte in Frankfurt. „Jede Einrichtung sollte einen möglichst externen Datenschutzbeauftragten haben – das bedeutet viel weniger Stress, etwa bei Kontrollen“, so Guckenmus. „Zudem sollten alle Zugriffsberechtigungen genau festgelegt sein: Wer darf wann wo und wie auf welche Daten zugreifen?“ Insgesamt stellt sie fest, dass die Telematikinfrastruktur, die Kliniken, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Apotheken miteinander vernetzt, ein sehr gut geregeltes System sei, „super verschlüsselt und fälschungssicher“.

Neue Arbeitszeitmodelle, Krankenhausreform, die Einführung der PPR 2.0 sind weitere Themen auf dem Kongress Pflege 2024. In den Kongress integriert ist der beliebte Pflege-Recht-Tag mit der Juristischen Fachveranstaltung, wo es unter anderem darum geht, wie Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser eine drohende Insolvenz abwenden können. Auf der großen Kongressparty im dbb forum berlin werden die Pflegemanagement-Awards feierlich verliehen.

Das Programm finden Sie hier.

Kongressorganisation und Anmeldung:
Andrea Tauchert | Springer Medizin Verlag GmbH | tel +49 30 82787-5510