Ölsaatenanbau in der Ukraine: Mehr Sojabohnen, weniger Raps erwartet
Die Lage der Landwirtschaft in der Ukraine bleibt schwierig. Durch den Krieg ist die Versorgung mit Saatgut, Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln und Treibstoff unzureichend und kostspielig. Außerdem fehlen Arbeitskräfte zum Einsatz auf den Landmaschinen. Gleichzeitig sind die Erzeugerpreise für Getreide und Ölsaaten aufgrund höherer Transportkosten deutlich gesunken. Zudem haben manche Anrainer ihre Grenzen für Agrarprodukte geschlossen. Aufgrund der schlechten finanziellen Lage haben viele kleinere und mittelgroße Betriebe aufgegeben, die Flächen wurden zum Teil aufgekauft und sind noch nicht wieder in der Produktion. Dies erschwert die Anbauprognose für Ölsaaten, Hülsenfrüchten und Getreide deutlich.
Jüngste Schätzungen der ukrainischen Behörden und des US-Landwirtschaftsministeriums gehen derzeit für den Rapsanbau von einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr aus. Die Erzeugerpreise liegen deutlich unter dem Vorjahr, verbunden mit einer geringen Steigerungserwartung. Fehlende Niederschläge erschwerten zudem die Aussaat. Positiver sieht es nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) für den Anbau von Sonnenblumen und Sojabohnen aus. Die Rentabilität dürfte besser als bei Raps sein. Das liegt an den niedrigeren Inputkosten, insbesondere bei der Leguminose Sojabohne und besseren Erlösmöglichkeiten. Die erwartete stetige Nachfrage nach Sonnenblumenöl lässt eine entsprechend stabile Anbaufläche erwarten. Wieviel Raps, Sonnenblumen und Sojabohnen sowie deren Verarbeitungsprodukte dann in den Export gehen, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, vor allem von den großen Unsicherheiten im Transport, und lässt sich aktuell nicht mit Sicherheit abschätzen.
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