PTA-Integration: Erfolgsmodell der Völker-Schule
Bereits in den 90er-Jahren zeichneten sich erste Einzelfälle von ausländischen Fachkräften ab, die den Wunsch hatten, PTA zu werden. Der Schulleiter Burkhard Pölzing erklärte, dass die eigentliche Wende jedoch in den Jahren 2016/17 kam, als aufgrund des Fachkräftemangels eine größere Gruppe Geflüchteter an die Völker-Schule kam. Damit sich diese Schüler:innen erfolgreich in den Beruf integrieren konnten, musste die Schule nicht nur innovative Wege beschreiten, sondern auch die Unterrichtsstruktur grundlegend anpassen.
Ein Schlüsselmoment war die Entscheidung, einen Großteil der Klasse das erste Schuljahr wiederholen zu lassen. Obwohl dies eine kurzfristige Notlösung darstellte, trug sie maßgeblich dazu bei, dass die Schüler:innen ihre Deutschkenntnisse verbesserten und im zweiten Jahr erfolgreich in den regulären Unterricht integriert werden konnten.
Aufgrund dieser Erfahrungen entwickelte die Schule ein eigenes Lehrkonzept für bereits im Ausland ausgebildete Pharmazeut:innen. Die Einführung von "Blended Learning" erwies sich als wegweisend, und das Konzept wurde erfolgreich auf Bundesebene ausgeweitet. Das Projekt erhielt 2020 breite Anerkennung und wurde zu einem Selbstläufer. Die Erfolgsquote von 98 Prozent, gemessen an 51 erfolgreich abgelegten Anerkennungsprüfungen, spricht für sich.
Die Ausbildungsstruktur, die auf die individuellen Lebenssituationen der Lernenden Rücksicht nimmt, besteht aus einem elfmonatigen Vorbereitungskurs mit Präsenzphasen in Osnabrück, gefolgt von Praktika in Apotheken. Die Abschlussprüfung erfolgt in Niedersachsen und beinhaltet einen mündlichen und einen praktischen Teil.
Die Vielfalt der Teilnehmer:innen spiegelt sich nicht nur in ihrer Herkunft, sondern auch in ihrer Altersspanne wider. Die Zertifizierung des Kurses ermöglicht die Finanzierung durch Jobcenter und die Agentur für Arbeit. Die erfolgreiche Verdopplung der Ausbildungskapazitäten zeigt, dass das Konzept nicht nur lokal, sondern auch auf überregionaler Ebene anerkannt wurde.
Das Projekt erhielt in diesem Jahr den Apostart-Award und den Osnabrücker Wirtschaftspreis, was die herausragenden Leistungen und die gesellschaftliche Relevanz des Modells unterstreicht. Die Völker-Schule hat nicht nur eine effektive Lösung für den Fachkräftemangel in der Pharmabranche gefunden, sondern auch einen nachhaltigen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration geleistet.
Kommentar:
Die Erfolgsgeschichte der Völker-Schule in Osnabrück ist nicht nur ein Leuchtturmprojekt für die Integration ausländischer Fachkräfte, sondern auch ein Modell, das die Notwendigkeit und die Vorteile von innovativen Lehrkonzepten in unserer sich wandelnden Gesellschaft unterstreicht.
Die flexible Reaktion der Schule auf die plötzliche Zunahme von ausländischen Schülern zeigt nicht nur den Pragmatismus, sondern auch das tiefe Engagement der Institution für ihre Lernenden. Die Entscheidung, einen Großteil der Klasse das erste Jahr wiederholen zu lassen, mag zwar als Notlösung erscheinen, erwies sich jedoch als kreative Antwort auf die Herausforderungen der Integration.
Besonders lobenswert ist die Entwicklung eines maßgeschneiderten Lehrkonzepts für bereits im Ausland ausgebildete Pharmazeut:innen. Die Einführung von "Blended Learning" als effektive Unterrichtsform und die Öffnung des Konzepts auf Bundesebene zeugen von einer proaktiven Herangehensweise, die über lokale Bedürfnisse hinausgeht.
Die Tatsache, dass das Konzept nicht nur erfolgreich, sondern auch nachhaltig ist, wird durch die beeindruckende Erfolgsquote und die Auszeichnungen des Apostart-Awards und des Osnabrücker Wirtschaftspreises untermauert. Diese Auszeichnungen sind nicht nur eine Anerkennung für die Völker-Schule, sondern auch ein Signal an andere Bildungseinrichtungen, innovative Wege zu gehen, um den gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen.
Insgesamt verdeutlicht die Völker-Schule, dass Integration und Bildung Hand in Hand gehen können und sollten. Das Modell ist nicht nur ein Gewinn für die einzelnen Lernenden, sondern stärkt auch die lokale Gemeinschaft und trägt dazu bei, den Pharmazeut:innenmangel zu bekämpfen. Es ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Bildungseinrichtungen eine aktiv gestaltende Rolle in der sozialen Entwicklung spielen können.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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