Zur Lage russischer Exil-Medien
Neben den Erfolgen verweist die Untersuchung auch auf eine Vielzahl von Problemen des russischen Exiljournalismus: So kämpft der Großteil der Redaktionen weiterhin mit großen finanziellen Schwierigkeiten. Viele können ihre Tätigkeit nur mit Unterstützung von Geldgebenden und Spendenden fortsetzen. Außerdem erschweren Sperrungen und Zensur den Zugang zu den Mediennutzenden in Russland. Dazu kommen Visa-Probleme, aufenthaltsrechtliche Fragen sowie der Kampf um einen dauerhaften Standort für die Medienunternehmen.
Ein datenbasierter Ansatz
Diese Herausforderungen erfordern eine Ausweitung der Unterstützung und die Entwicklung von Lösungen, was wiederum ein tieferes Verständnis der Bedarfe der Medien und der Branchentrends voraussetzt. Zu diesem Zweck hat der JX Fund gemeinsam mit The Fix Daten von Interessengruppen und Medien gesammelt und ausgewertet. Auf der Grundlage regelmäßig übermittelter Daten wird so ein mehrdimensionaler und kontinuierlicher Überblick über die Entwicklungen und Bedürfnisse der Medien im Exil möglich.
Erfolge und Lösungsstrategien
Die vorliegende Studie präsentiert nun die ersten Ergebnisse und Erkenntnisse aus den gesammelten Daten. Anhand einer detaillierten Analyse der Nutzendenzahlen wird deutlich, dass die Exil-Redaktionen auf Verbreitungskanälen wie YouTube oder Instagram durchaus mit großen westlichen Medien mithalten können – und diese zum Teil sogar übertreffen. Darüber hinaus legt der Bericht ein besonderes Augenmerk auf regionale Medien und Redaktionen, die sich auf ethnische Minderheiten und andere Spezialthemen fokussieren. Außerdem zeigt die Untersuchung erhebliche Finanzierungslücken für die kommenden drei Jahre auf und skizziert verschiedene Strategien, um diese Lücken zu schließen.
In der Rangliste der Pressefreiheit belegt Russland Platz 164 von 180 Staaten. Mehr zur Lage der Pressefreiheit in Russland unter: www.reporter-ohne-grenzen.de/russland
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