Aktuelle deutschsprachige Musik prägt das Streaming-Jahr 2023 // Über 200 Milliarden Abrufe insgesamt
Wie die Auswertung weiter belegt, ist aktuelle Musik bei den Menschen besonders beliebt. Mit einem Anteil von 52 Prozent steuerten Produktionen aus den 2020ern im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte aller Streams bei. Insbesondere nationale Acts wie Ayliva, Luciano oder Nina Chuba kamen gut an: Neun der zehn meistgestreamten Künstler:innen mit Titeln aus dieser Dekade waren deutschsprachig. Songs aus den 2010er-Jahren machten 30 Prozent aller getätigten Streams aus, während die 2000er einen Anteil von acht Prozent erreichten. Die Jahrzehnte davor landeten zusammengerechnet bei zehn Prozent.
Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI: „Das Audiostreaming hat unsere Beziehung zur Musik vertieft. Durch den zeit- und ortsunabhängigen Zugang prägt sie potenziell jede Situation unseres Lebens, was die erneut deutlich gestiegene Zahl gemessener Streams auf nun 213 Milliarden unterstreicht. Dabei war es nie leichter, den eigenen musikalischen Horizont zu erweitern, ganz gezielt oder en passant. Auf diese Weise verhilft Musikstreaming auch älteren Titeln zu neuer oder länger anhaltender Präsenz bei alten und neuen Fans, was entsprechend auch Künstler:innen und ihren Partnern zu Einnahmen über einen deutlich längeren Zeitraum ermöglicht als es im rein physischen Markt der Fall war; ein oft übersehener grundsätzlicher Mehrwert für alle Beteiligten. Davon abgesehen ein weiteres Mal der Hinweis: Neun der zehn meistgestreamten Künstler:innen mit Songs der 2020er Jahre sind deutschsprachig. Angesichts dieser offensichtlichen Popularität müssen sich viele Radiostationen weiterhin die Frage gefallen lassen, wieso deutschsprachige Titel bei ihnen nicht in einem ähnlichen Umfang stattfinden – in den Top 100 Airplay Charts 2023 finden sich ganze vier Titel.“
Dr. Mathias Giloth, Geschäftsführer GfK Entertainment: „Musikstreaming über die verschiedenen Plattformen hat sich weiter fest im Alltag der Menschen etabliert, setzt seinen Höhenflug fort – und ist 2023 sogar wieder etwas stärker als im Vorjahr gewachsen. Neue Rekorde von Acts wie Udo Lindenberg, Apache 207 und Taylor Swift, und auch Newcomer wie Nina Chuba stellen dies eindrucksvoll unter Beweis. Besonders an Weihnachten liefen die Playlisten heiß mit einem Rekord am zurückliegenden Heiligabend, dem Tag mit den meisten Streams aller Zeiten – fast 830 Millionen.“
Grundlage der Sonderauswertung sind kostenpflichtige und werbebasierte Streams ab einer Dauer von 31 Sekunden für den Zeitraum Januar bis Dezember 2023.
Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) vertritt die Interessen von rund 200 Tonträgerherstellern und Musikunternehmen, die mehr als 80 Prozent des deutschen Musikmarkts repräsentieren. Der Verband setzt sich für die Anliegen der Musikindustrie in der deutschen und europäischen Politik ein und dient der Öffentlichkeit als zentraler Ansprechpartner zur Musikbranche. Neben der Ermittlung und Veröffentlichung von Marktstatistiken gehören branchennahe Dienstleistungen zum Portfolio des BVMI. Seit 1975 zeichnet er die erfolgreichsten Künstler:innen in Deutschland mit GOLD und PLATIN aus, seit 2014 auch mit DIAMOND und seit 1977 werden die Offiziellen Deutschen Charts im Auftrag des BVMI erhoben. Zur Orientierung der Verbraucher:innen bei der Nutzung von Musik im Internet wurde 2013 die Initiative PLAYFAIR ins Leben gerufen.
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