Den frostigen Temperaturen trotzen: die Wärmestube der Zisterziensermönche
Beissende Kälte im Kloster
In der Vergangenheit waren die Menschen darauf angewiesen, die Jahreszeiten und ihre Besonderheiten stets im Blick zu behalten. Das Tageslicht musste bestmöglich ausgenutzt werden, denn die Nächte waren lang und, vor allem in Winter, bitterkalt. Kerzen und Holz waren deutlich teurer als heute und kamen entsprechend sparsam zum Einsatz. Auch in Klöstern wurde gespart und oft nur ein einziger Raum beheizt – so auch im Kloster Maulbronn. In den übrigen Räumen der Anlage herrschten fast so frostige Temperaturen wie außerhalb der dicken Klostermauern.
Die Wärmestube hilft
Ihr ohnehin entbehrungsreiches Leben stellte die Mönche im Winter vor besondere Herausforderungen. Doch sie wussten sich zu helfen: Denn im Kloster gab es eine Wärmestube. Unter dem sogenannten Kalefaktorium lag ein Heizraum mit einer geschlossenen Feuerstelle. Das Feuer, das hier brannte, wurde von außen entfacht, geschürt und mit Holz versorgt. Ein Kamin leitete den Rauch nach draußen. Warme Luft stieg durch verschließbare Öffnungen nach oben in die darüberliegende Wärmestube – und bescherte den Mönchen in der kalten Jahreszeit angenehme Temperaturen. Allzu kälteempfindlich durfte man dennoch nicht sein: Denn nur einmal am Tag und lediglich für rund eine Stunde war es den Mönchen erlaubt, sich im Kalefaktorium zu wärmen. Vom Kreuzgang aus kann der Heizraum betreten und besichtigt werden; die Wärmestube selbst hat sich jedoch nicht erhalten.
Führung im Kerzenschein
Wie sich die klösterliche Kälte zu Lebzeiten der Mönche wohl anfühlte, das können Gäste bei einer abendlichen Führung durch das UNESCO-Welterbe nachempfinden. Authentische Lichtverhältnisse sind bei diesem Rundgang inklusive – denn „Bei Kerzenschein und Glühwein“ führt das Team der Klosterverwaltung im Abenddunkel durch die nur von Kerzen beleuchtete Klosterkirche und Klausur. Mit spannenden Geschichten und Erzählungen nehmen sie die Gäste auf eine Zeitreise ins Mittelalter mit. Als wärmender Abschluss erwartet die Gäste heißer Glühwein oder fruchtiger Punsch. Die letzten Gelegenheiten, sich im Kerzenlicht auf die Spuren der Mönche zu begeben, bestehen am Freitag, 15. Dezember, um 17.00 Uhr, Samstag, 16. Dezember, um 18.30 Uhr sowie am 22. und 29. Dezember jeweils um 17.00 und 18.30 Uhr. Eine Anmeldung unter +49(0)70 43.92 66 10 ist erforderlich.
REIHE ZUM 30-jährigen UNESCO-JUBILÄUM
Vor 30 Jahren wurde die mittelalterliche Klosteranlage Maulbronn in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Anlässlich des Jubiläums am 27. November 2023 rücken die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg daher einzelne Aspekte innerhalb einer kleinen Jubiläumsreihe ins Rampenlicht.
Service und Information
Bei Kerzenschein und Glühwein
Nächtlicher Rundgang durch das Kloster
TERMINE
Freitag, 15. Dezember, 17.00 Uhr
Samstag, 16. Dezember, 18.30 Uhr
Freitag, 22. Dezember, 17.00 und 18.30 Uhr
Freitag, 29. Dezember, 17.00 und 18.30 Uhr
PREIS
Erwachsene 18,00 € Erwachsene (inklusive Glühwein / Punsch)
DAUER
1,5 Stunden
ÖFFNUNGSZEITEN
Kloster Maulbronn
1. November 2023 bis 29. Februar 2024
Di – So, Feiertag 10.00 – 16.30 Uhr
Letzter Einlass um 15.45 Uhr
PREISE
Erwachsene 9,00 €
Ermäßigte 4,50 €
Familien 22,50 €
KONTAKT
Kloster Maulbronn
Klosterhof 5
75433 Maulbronn
Telefon +49(0)70 43.92 66 10
KOMMEN. STAUNEN. GENIESSEN. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg öffnen, bewahren, entwickeln und vermarkten 63 historische Monumente im deutschen Südwesten. 2019 besuchten rund 4 Mio. Menschen diese Originalschauplätze mit Kulturschätzen von höchstem Rang: darunter Schloss Heidelberg, Schloss und Schlossgarten Schwetzingen, das Residenzschloss Ludwigsburg, Schloss und Schlossgarten Weikersheim, UNESCO-Welterbe Kloster Maulbronn, Kloster und Schloss Salem sowie die Festungsruine Hohentwiel.
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