Digitalisierung schafft Technologiearbeitsplätze
- Neue Studie von Schneider Electric und Omdia über die Zukunft der Arbeit in Industrieunternehmen
- 70 Prozent der befragten Unternehmen sind der Meinung, dass die Digitalisierung dazu beiträgt, den Fachkräftemangel zu bewältigen
- 45 Prozent sehen in der Digitalisierung den Hauptgrund für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen
Die Digitalisierung wird in den kommenden drei Jahren von entscheidender Bedeutung für Industrieunternehmen sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine soeben von Schneider Electric veröffentlichte Studie zur Zukunft der Arbeit in der Industrie. Besonders bemerkenswert: Nahezu die Hälfte (45 Prozent) der Unternehmen geht davon aus, dass durch die Digitalisierung neue Arbeitsplätze im Bereich der operativen Technologie (OT) geschaffen werden. Die Studie unterstreicht außerdem das Ausmaß des globalen industriellen Fachkräftemangels, sodass die Talentakquise und Mitarbeiterbindung für mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) eine zentrale Herausforderung darstellt. Neben dem Problem identifiziert die Studie aber auch die Lösung. So sind sich über zwei Drittel (70 Prozent) der Befragten einig, dass die Digitalisierung dabei hilft, den Mangel an qualifiziertem Personal zu bewältigen. Digitale Werkzeuge werden demnach nicht länger nur als Mittel betrachtet, Produktivität und Effizienz zu steigern. Zudem deutet dies darauf hin, dass unter Industrieunternehmen ein gewisser Optimismus hinsichtlich der Bewältigung aktueller Personalprobleme geteilt wird.
Durchgeführt wurde die von Schneider Electric in Auftrag gegebene Studie vom renommierten und weltweit tätigen Forschungsunternehmen Omdia. Befragt wurden 407 Industrieunternehmen jeder Größe in Westeuropa (Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Dänemark und Schweden), den USA, China, Indien und Südostasien (Vietnam, Thailand und die Philippinen).
Veränderungen am Arbeitsplatz
Während viele Unternehmen noch mit dem Fachkräftemangel kämpfen, erlebt der industrielle Arbeitsplatz rasante Veränderungen. Fortschrittliche Technologien – etwa Künstliche Intelligenz (KI) und der digitale Zwillinge – sowie Nachhaltigkeitsziele werden zunehmend in Prozesse und Belegschaft
integriert. 45 Prozent der Befragten sind weiterhin der Meinung, dass die wachsenden Anforderungen an ökologische Nachhaltigkeitsziele eine erhebliche Erweiterung bestehender Aufgabenbereiche in den Werken erfordern. Bei sozialen Nachhaltigkeitszielen sind es 47 Prozent.
Die Zukunft der Arbeit und neue Herausforderungen an Industrieunternehmen
Digitale Technologien verbessern die Arbeitsbedingungen, indem sie repetitive, schwere oder gefährliche Aufgaben ersetzen und die Arbeitsbelastung reduzieren. Sie können die Fähigkeiten von Menschen verbessern und neue Arbeitsplätze mit höherem Wertschöpfungsanteil ermöglichen, sodass mehr Zeit für kreative Aufgaben und die berufliche Entwicklung bleibt.
Drei von fünf (60 Prozent) der Befragten gehen davon aus, dass sich OT-Rollen, also Beschäftigungen rund um die Installation, Wartung, Überwachung oder Optimierung von operativen Systemen und -Geräten, in den nächsten drei Jahren verändern werden. 41 Prozent erwarten eine moderate Veränderung, 19 Prozent sogar eine signifikante Veränderung. Darüber hinaus sind sich 73 Prozent sicher, dass die Digitalisierung die Art der Arbeit in den nächsten drei Jahren wesentlich verändern wird. Und fast ein Drittel (31 Prozent) glaubt, dass Qualitätskontrollrollen am stärksten von der Digitalisierung profitieren werden.
Gesucht: Neue Kenntnisse und Fertigkeiten
Die Umfrage ergab weiterhin, dass Industrieunternehmen davon ausgehen, in den nächsten drei Jahren in den Bereichen Robotik, Datenverarbeitung, Visualisierung und Analyse neue Kompetenzen aufbauen zu müssen. Im Bereiche der Programmierung und Integration von Robotiklösungen geben 49 Prozent an, nicht oder nur unzureichend qualifiziert zu sein, in den anderen Bereichen mehr als 30 Prozent. Während Investitionen in Datenverarbeitung, Visualisierung und Analyse für die Befragten eine hohe Priorität haben, wird der Programmierung und Integration von Robotiklösungen von fast der Hälfte der Befragten dennoch nur eine mittlere Priorität eingeräumt.
Empfehlung und Fazit
Die Studie kommt zu dem Ergebnis und der Empfehlung, dass Industrieunternehmen idealerweise mit Partnern zusammenarbeiten, um technologische Kompetenzlücken zu schließen. Gemeint sind damit Partner, die Lösungen, Schulungen und ähnliche Dienstleistungen mehr anbieten, mit denen die Industrie ihre Belegschaft fit für die Herausforderungen einer digitalen und nachhaltigen Zukunft machen kann.
Stimmen zu den Untersuchungsergebnissen
"Digitalisierung bringt nicht nur Produktivitäts- und Effizienzvorteile. Sie ist entscheidend, um wichtige Herausforderungen im Personalbereich von Industrieunternehmen zu lösen“, so Ali Haj Fraj, Senior Vice President, Digital Factory und Industrial Automation bei Schneider Electric. „Industrieunternehmen haben dadurch die Chance, OT-Rollen zu optimieren und zu verbessern. Indem wir die Zeit für administrative Aufgaben reduzieren und den Menschen helfen, ihr Potenzial besser auszuschöpfen, können viele unternehmerische Herausforderungen im Unternehmen gelöst und eine nachhaltigere Zukunft aufgebaut werden."
"Die sich verändernde Natur der industriellen Belegschaft erfordert zunehmende Investitionen in die Digitalisierung, um die dortigen Mitarbeiter zu unterstützen und Produktivität sowie Effizienz zu verbessern", so Alex West, Senior Principal Analyst, Industrial IoT and Sustainability bei Omdia. „Bleiben sie aus, wird dies zu ernsten Folgen für die Innovationsfähigkeit und die Abfederung des Fachkräftemangels führen."
Der vollständige Bericht mit dem Titel "The Future of Work in Industry" findet sich in englischer Sprache HIER.
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