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Digitalpolitik: Apotheken und E-Rezept als kritische Baustellen

Die Bundesregierung sieht sich mit einer wachsenden Herausforderung in der Digitalpolitik konfrontiert, während das Jahresziel näher rückt. Laut der neuesten Auswertung des "Monitor Digitalpolitik" des Bitkom, der auch die Auswirkungen auf Apotheken beleuchtet, wurden bis zum 1. Januar 2024 nur 18 Prozent der insgesamt 334 digitalpolitischen Vorhaben erfolgreich umgesetzt. Dies wirft nicht nur Schatten auf die allgemeine Digitalstrategie, sondern hat auch direkte Konsequenzen für Apotheken, die unter den langsam voranschreitenden E-Rezept-Initiativen zu leiden haben.

Die Einführung des E-Rezepts sollte ein Meilenstein in der Digitalisierung des Gesundheitswesens sein. Allerdings zeigt die aktuelle Bilanz, dass nur wenige der angekündigten Maßnahmen realisiert wurden. Apotheken, die darauf vorbereitet waren, von manuellen Prozessen auf ein digitales System umzusteigen, befinden sich in einer unsicheren Position. Die schleppende Umsetzung gefährdet nicht nur die Effizienz im Gesundheitswesen, sondern belastet auch die Apotheken, die sich mit einem teils analogen und teils digitalen System konfrontiert sehen.

Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst betont die Relevanz der Digitalisierung im Gesundheitssektor und weist darauf hin, dass gerade Projekte wie das E-Rezept eine zügige Umsetzung erfordern. Die Bundesregierung müsse nicht nur die allgemeine Digitalstrategie beschleunigen, sondern auch speziell im Gesundheitsbereich aktiv werden, um die Apotheken vor weiteren Belastungen zu schützen.

Um die Ziele bis zur nächsten Bundestagswahl zu erreichen, müsste die Bundesregierung das aktuelle Tempo mehr als verdoppeln. Dabei kommt dem E-Rezept und anderen digitalen Gesundheitsinitiativen eine Schlüsselrolle zu. Wintergerst fordert, dass die Ampel-Koalition das Jahr 2024 als entscheidendes Digital-Jahr proklamiert, um nicht nur die Digitalisierung im Allgemeinen, sondern auch im Gesundheitswesen voranzutreiben.

Kommentar: Gesundheitssektor als Schlüssel – Ampel-Koalition muss aufs Tempo drücken

Die aktuellen Zahlen des "Monitor Digitalpolitik" des Bitkom zeichnen ein alarmierendes Bild der Fortschritte in der Digitalpolitik und werfen speziell im Gesundheitssektor ernsthafte Bedenken auf. Die Apotheken, die sich auf die Einführung des E-Rezepts vorbereitet hatten, sehen sich nun mit den Konsequenzen einer verzögerten Umsetzung konfrontiert.

Die Einführung des E-Rezepts sollte nicht nur die Effizienz im Gesundheitswesen steigern, sondern auch den Apotheken die Möglichkeit bieten, sich in der digitalen Ära zu positionieren. Doch die Realität sieht anders aus, und Apotheken kämpfen mit einem hybriden System aus manuellen und digitalen Prozessen.

Es ist entscheidend, dass die Ampel-Koalition nicht nur ihre allgemeine Digitalpolitik beschleunigt, sondern auch speziell im Gesundheitssektor aufs Tempo drückt. Der digitale Fortschritt darf nicht am Eingang der Apotheken Halt machen. Die Apotheken spielen eine entscheidende Rolle im Gesundheitssystem, und ihre erfolgreiche Integration in die digitale Zukunft sollte oberste Priorität haben.

Das Jahr 2024 muss nicht nur als "Digital-Jahr" für die Gesamtpolitik gelten, sondern auch als Wendepunkt für den Gesundheitssektor. Die Ampel-Koalition steht vor der Aufgabe, nicht nur politische Ziele zu erreichen, sondern auch das Vertrauen der Apotheken und der Bürgerinnen und Bürger in eine effektive und moderne Gesundheitsversorgung zurückzugewinnen. Der Schlüssel dazu liegt in einer beschleunigten Umsetzung der digitalen Gesundheitsinitiativen, insbesondere des E-Rezepts.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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